Lokalsport

Der letzte Strohhalm​

Verbandsliga: VfL im Hinterbänkler-Treffen in Bösingen unter Erfolgsdruck

Das Kellerduell zwischen dem VfB Bösingen und dem VfL Kirchheim am morgigen Samstag ist noch nicht angepfiffen, da sind die Ligaverbleib-Chancen für beide Teams nochmals erheblich gesunken.

VFL Kirchheim (blau) - 1. FC Heidenheim II (rot)rechts Foberto Forzano (VFL Kirchheim) im Duell mit links Alexander Berg (1.FC H
VFL Kirchheim (blau) - 1. FC Heidenheim II (rot)rechts Foberto Forzano (VFL Kirchheim) im Duell mit links Alexander Berg (1.FC Heidenheim II)

Kirchheim. Grund für den Stimmungsdämpfer in beiden Lagern ist der Sieg des FC Albstadt am Mittwoch im Nachholspiel gegen den SV Bonlanden. FCA-Kicker Stefan Bach traf in der hektischen Partie bereits nach fünf Minuten zum 1:0-Endstand. Konkrete Folge: Die Albstädter sind mit nunmehr 22 Punkten der direkten Abstiegsgefahr vorerst entronnen und haben Kirchheimern und Bösingern vor ihrem Aufeinandertreffen ein noch größeres Problem verschafft. In Zahlen ausgedrückt: Neun Punkte Rückstand hat der VfL Kirchheim nunmehr auf das Team von Trainer Markus Pleuler, selbst für die einen Tabellenplatz besser als der VfL platzierten Bösinger sind es sieben Punkte Abstand.

Das morgige Duell zwischen VfB und VfL (Anpfiff um 15.30 Uhr) mutiert somit förmlich zum Endspiel. Der Blick auf die Tabelle ist für die Kirchheimer wenig ermutigend. Lediglich Hellas Bietigheim ist in der Verbandsliga schlechter platziert, zudem werden die Punktabstände zum rettenden Ufer von Woche zu Woche größer. Soll heißen: Der VfL muss morgen im Kreis Rottweil ohne Kompromisse auf Sieg spielen.

Als sich Bösinger und Kirchheimer erstmals in der Vereinshistorie im Punktspielbetrieb gegenüberstanden, war die Lage für den VfL noch weitaus weniger prekär als aktuell. Am 29. September 2012 gingen die damals noch von Stefan Haussmann trainierten Kirchheimer mit sechs Zählern aus sechs Partien und einem soliden Mittelfeldplatz in das Match gegen den Liga-Debütanten. Was folgte, war ein krasser Heimflop. Aus einer 1:0-Führung durch Roberto Forzano wurde in der Schlussviertelstunde noch ein 1:4. Es war der absolute Vorrunden-Tiefpunkt für die Kirchheimer und über den Saisonverlauf hinweg betrachtet wohl so etwas wie der Anfang vom Ende. Nur zwei Partien (Bonlanden, Göppingen) hat der VfL in dieser Runde gewonnen, nur sieben Punkte aus den vergangenen 15 Spielen geholt, in den letzten zehn Partien ging der einstige Regionalligist nur einmal als Sieger vom Feld.

Der Trend spricht gegen einen VfL-Klassenverbleib, so schmerzhaft die Erkenntnis für manch eingefleischten VfL-Anhänger auch sein mag. Das 1:1 gegen den FC Heidenheim am vergangenen Samstag ist zumindest ein Mutmacher. In Bösingen bietet sich dem Team von Trainer Ralf Rueff wohl eine der letzten Chancen. Die Daueroptimisten im Kirchheimer Fanlager machen eine ähnliche Rechnung auf. Glückt ein Sieg in Bösingen und auch eine Woche später ein Dreier in der Heimpartie gegen den aktuellen Tabellenzwölften FC Wangen, wären die Kirchheimer mit 19  Punkten wieder auf Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen. Dass bereits die Bösinger durchaus ein widerspenstiger Gegner sind, hat nicht nur der VfL Kirchheim bei der Hinspiel-Klatsche erfahren. Der VfB brachte am 2. April den FC Heidenheim II an den Rand einer Niederlage, die Reserve des Drittligisten konnte erst in der Schlussphase einen 0:2-Rückstand egalisieren.

Vergangene Woche kassierten die Bösinger zwar ein 0:4 in Frickenhausen, aber auch viel Lob. „Wir haben 75 Minuten lang das Spiel bestimmt, aber unsere Torchancen nicht verwertet und sind in der Schlussphase ausgekontert worden“, sagte Bösingens Coach Richard Maier nach dem Spiel. Derselben Meinung war der Frickenhausener Spielertrainer Martin Mayer: „Nach dem Führungstreffer waren wir die schlechtere Mannschaft. Bösingen war hier spielerisch besser, und das Spiel hätte durchaus kippen können.“ Es sollte eine Warnung für das Team von Ralf Rueff sein.