Lokalsport

DLV-Team wehrt sich gegen bärenstarke Konkurrenz

Leichtathletik Die Wendlingerin Jana Schubert wird beim Thorpe-Cup in Düsseldorf nach Bestzeit über 800 Meter noch drittbeste Deutsche im Siebenkampf. Von Martin Moll

Im Weitsprung noch unter ihren Möglichkeiten - über 800 Meter top: Jana Schubert aus Wendlingen.Foto: Ralf Görlitz
Im Weitsprung noch unter ihren Möglichkeiten - über 800 Meter top: Jana Schubert aus Wendlingen.Foto: Ralf Görlitz

Jana Schubert hatte am Ende alles gegeben. Völlig ausgepumpt lag die Siebenkämpferin der LG Filder nach überragender Bestzeit über 800 Meter (2.22,44 Minuten) am Boden. Die Strapazen haben sich gelohnt: Die Wendlingerin hatte ihren bisher besten Mehrkampf mit 5 236 Punkten beendet und war damit beim Thorpe-Cup in Düsseldorf Drittbeste im deutschen Team.

Von vornherein stand fest: Das deutsche Siebenkampf-Team würde gegen die Amerikanerinnen keine Chance haben. Die ersten fünf Plätze gingen allesamt nach Übersee. Doch Jana Schubert absolvierte als Zehnte der Einzelwertung hinter Sophie Hamann (TUS Metzingen/5 707 Punkte) und Lisa Steinlage (5 337 Punkte) einen bravourösen Siebenkampf. Schubert startete mit guten 14,65 Sekunden über 100 Meter Hürden, ließ 1,62 Meter im Hochsprung folgen und kam dann im Kugelstoßen mit 11,15 Metern fast an ihre Bestweite heran. Auch die 200 Meter absolvierte die 24-Jährige mit 26,20 Sekunden nur elf Hundertstelsekunden über ihrer Bestzeit. Der zweite Tag begann dann mit 5,86 Metern im Weitsprung, angesichts einer Bestleistung von 6,09 Metern nicht optimal. Auch im anschließenden Speerwerfen wurde es mit 36,79 Metern (Bestleistung 42,15) nur eine mäßige Weite. Vielleicht war es die Mischung aus Enttäuschung und Wut, die Jana Schubert auf den abschließenden 800 Metern zu einer herausragenden Bestzeit von 2:22,44 Minuten trieb.

Bei den Männern siegte das deutsche Team mit den beiden Tagesbesten Ituah Enahoro (LAV Bayer Ürdingen/8 028 Punkte) und Rene Strauß (SG Schorndorf/8 009 Punkte).Martin Moll

In Erinnerung an einen Großen

Jim Thorpe war der erste amerikanische Olympiasieger im Zehnkampf (1912). Ihm zu Ehren wurde 1993 dieser Ländervergleichskampf zwischen den USA und Deutschland vom damaligen US-Cheftrainer Harry Mara und Bundestrainer Claus Marek gegründet. Die Trainer der stärksten Zehnkampf-Nationen wollten einen internationalen Wettkampf für ihre hoffnungsvollen Top-Athleten aus der zweiten Reihe (nationale Plätze vier bis zehn) entwickeln. Bei den Männern starten sieben Athleten, von denen die besten fünf für die Mannschaft gewertet werden, bei den Frauen starten fünf Athletinnen, von den die drei besten in die Mannschaftswertung kommen. Seit 1993 gab es insgesamt sechs Amerikaner und elf Deutsche, die über Erfolge beim Thorpe-Cup zu olympischen Ehren gelangten.mm