Lokalsport

Drei Minuten vor Totalschaden

Der TSV Weilheim rettet beim Schlusslicht kurz vor Schluss einen Punkt

Gerade noch mit einem blauen Auge ist der TSV Weilheim gestern in der Fußball-Landesliga davon gekommen. Die Limburgstädter kamen beim Schlusslicht TSpvgg Stuttgart-Münster über ein 1:1 (1:0) nicht hinaus.

TSV Weilheim - VfR Aalen IITrainer Alexander Huebbe (Weilheim)
TSV Weilheim - VfR Aalen IITrainer Alexander Huebbe (Weilheim)

Stuttgart. Langsam aber sicher mausert sich die TSpvgg Münster zum Favoritenschreck der Liga. Nach der überraschenden Punkteteilung am vergangenen Mittwoch beim 1:1 gegen den 1. FC Heiningen hatte der TSV Weilheim auch gestern seine liebe Not, zumindest einen Zähler mit nach Hause zu nehmen. Bis drei Minuten vor Schluss führte der Aufsteiger mehr als überraschend noch mit 1:0. In der Schlussphase hatten die Gastgeber allerdings große Mühe, das knappe Ergebnis über die Zeit zu retten. Der Druck des Favoriten wurde immer größer und die Münsteraner Abwehr wurde immer unsicherer.

Nach einem erneuten Fehler in der Hintermannschaft der Gastgeber brachte Maximilian Doll den heranstürmenden Kai Hörsting zu Fall, und Schiedsrichter Rainer Friedrich zögerte keine Sekunde und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Der eingewechselte Michele Latte ließ sich nicht beirren, schnappte sich das Leder und verwandelte eiskalt zum mehr als verdienten 1:1-Ausgleich (87.).

In den letzten drei Minuten und auch in der anschließenden Nachspielzeit kamen die Limburgstädter zu keiner nennenswerten Einschussmöglichkeit mehr. Trotz des späten Ausgleichstreffers war TSpvgg-Trainer Marco Fischer nicht enttäuscht: „Es hat sich schon angedeutet, dass wir dem Druck nicht Stand halten würden. Wir hatten vor allem in der Schlussphase zu viele Querschläger und konnten dadurch den Ball nicht mehr richtig klären.“

Dass es dem TSV Weilheim nicht gelang, den erwarteten Sieg einzufahren, lag vor allem an der ersten Halbzeit. In den ersten 45 Spielminuten wirkten die Limburgstädter wie gelähmt und waren bei vielen Angriffen zu einfallslos. Dennoch gab es die eine oder andere gute Tormöglichkeit, die aber meist zu leichtfertig vergeben wurde. Die erste Torchance hatte Michael Schweizer, der aus kurzer Distanz über das Tor schoss (8.), danach scheiterte Marcel Mettang nach mustergültiger Vorlage von Michael Zimmermann am gut aufgelegten Torwart Selim Kurkunc (14.).

Nur in der Anfangsphase der ersten Halbzeit erspielte sich die Elf von Trainer Alexander Hübbe ein leichtes Übergewicht. Was sich aber schnell änderte, denn die Gastgeber zeigten keinerlei Respekt vor dem Tabellendritten der Liga und unterstrichen eindrucksvoll, dass in dieser Mannschaft noch keiner die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufgegeben hat. „So lange rechnerisch noch nichts entschieden ist, werden wir alles versuchen“, betonte der Münsteraner Spielleiter Georg Deufel. Die Hoffnung wurde mit der etwas überraschenden 1:0 Führung (26.) durch Spielertrainer Marco Fischer sogar noch genährt. Nach diesem nicht zu erwartenden Rückstand taten sich die Limburgstädter auf dem Kunstrasenplatz recht schwer, sich gegen die nun äußerst motivierten Gastgeber gute Einschussmöglichkeiten herauszuspielen. „Was wir in der ersten Hälfte geboten haben, war schlicht und einfach enttäuschend“, sagte TSVW-Trainer Hübbe. Nach dem Seitenwechsel wurde es zunächst nicht viel besser. Erst in den letzten 20 Spielminuten entwickelten die Limburgstädter den nötigen Druck, um die Gastgeber in Schwierigkeiten zu bringen. Um das Spiel aber noch zu drehen, kam der Ausgleichstreffer viel zu spät.me

TSpvgg Stuttgart-Münster: Kurkunc – Fischer, Doll, Kovacevic, Schuch – Narziso, Shuti (61. Zipperlen), Dere, Smolcic – Gökce (88. Weinhardt), Kreis

TSV Weilheim: Ihring – Gabriel, Edelmann (70. Latte), Kirschmann, Strohmaier - Tausch, Elsässer, Zimmermann, Heisig (56. Hummel) – Schweizer, Mettang (46. Hörsting)

Tore: 1:0 Fischer (26.), 1:1 Latte (87./Foulelfmeter)

Gelbe Karten: Shuti, Kreis, Narziso – Hummel, Elsässer, Strohmaier, Hörsting, Tausch

Zuschauer: 100

Schiedsrichter: Rainer Friedrich (Mössingen)