Lokalsport

Duell der Leidensgenossen

Die Knights in Heidelberg: Zwei Teams und die Furcht vor der dritten Pleite

Die Basketballer der Kirchheim Knights stehen in den kommenden Wochen vor zwei Herkulesaufgaben. Morgen geht es zum Tabellenvierten nach Heidelberg, bevor dann kommenden Freitag die Crailsheim Merlins in der Sporthalle Stadtmitte aufkreuzen werden. Gegen die beiden Topteams der 2. Basketball-Bundesliga gehen die Ritter jeweils als Außenseiter in die Partie. Immerhin: Zum ersten Mal seit knapp zwei Monaten ist der Kirchheimer Kader wieder komplett.

VFL Kirchheim Knights (gelb) - Cuxhaven BasCats (orange)Ben Beran beim 3. Wurf
VFL Kirchheim Knights (gelb) - Cuxhaven BasCats (orange)Ben Beran beim 3. Wurf

Kirchheim. Der bisherige Saisonverlauf lässt sich aus Kirchheimer Sicht schon als verrückt bezeichnen. Nach einem glänzenden Start mit umjubelten Siegen wie in Gießen, Chemnitz oder zu Hause gegen Jena, folgten gleich zwei überraschende Niederlagen gegen Aufsteiger und Schlusslicht Leverkusen. Die Teckstädter bleiben ein Team, das völlig unberechenbar ist. Noch immer belegt die Mannschaft von Trainer Frenkie Ignjatovic den siebten Tabellenplatz, doch die Tendenz der vergangenen Wochen zeigt klar nach unten.

Und nun also ein Programm, das es in den nächsten Wochen in sich hat. Schon morgen in Heidelberg wird sich zeigen, ob es stimmt, dass sich die Knights gegen schwere Gegner in dieser Saison leichter tun. Mit dem Team von Trainer Tony Garbelotto treffen die Kirchheimer auf eine Art Leidensgenossen. Auch die Heidelberger unterlagen vor zwei Wochen Aufsteiger Leverkusen in einem dramatischen Spiel mit nur einem Punkt. Vergangenes Wochenende gab es gegen Spitzenreiter Göttingen die zweite Niederlage. Eine dritte gegen Kirchheim wollen sich die Academics verständlicherweise auf keinen Fall einfangen.

Dafür wurde auf dem Transfermarkt noch einmal zugelangt: Mit dem US-Amerikaner Anthony Hill soll ein 2,04 Meter großes Kraftpaket für neue Impulse unter den Brettern sorgen. Im Hinspiel, das Heidelberg mit 90:83 gewann, sorgten vor allem Shyron Ely mit 28 Punkten, Michael Jost (20) und Jay Threatt (18) für Kopfzerbrechen auf Kirchheimer Seite. Der vierte Amerikaner im Bunde ist Devin White. Der Forward erzielte bisher im Schnitt zehn Punkte für sein Team. Verzichten müssen die Heidelberger in den nächsten Wochen hingegen auf Nico Adamczak, der sich am vergangenen Wochenende am Knöchel verletzte und mehrere Wochen ausfällt. Er bedeutet sicherlich einen herben Verlust für Coach Tony Garbelotto.

Auch bei den Kirchheimern machten sich in den vergangenen Wochen die Blessuren von mehreren Leistungsträgern bemerkbar. Besonders die Verletzung von Bryan Smithson unterbrach den Lauf der Teckstädter zum Saisonstart, der die Mannschaft zwischenzeitlich sogar auf Platz zwei katapultierte. Mittlerweile ist man auf Tabellenplatz sieben und damit wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Nach den Erfahrungen der vergangenen Saison ein immer noch zufriedenstellendes Ergebnis.

Die vergangenen beiden Wochen bieten allerdings Grund zur Sorge. Die beiden Niederlagen gegen Leverkusen waren ein Schlag ins Kontor. Umso wichtiger: Rechtzeitig zu den kommenden Derbywochen konnte das Team endlich wieder komplett trainieren. Bryan Smithson kommt nach seiner Knochenquetschung im Fuß immer besser in die Gänge und ist wieder voll belastbar. Die Erkrankungen von Kapitän Radi Tomasevic und DJ Byrd sind überstanden. Auch Center Björn Schoo, der mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte, trainierte diese Woche wieder normal. „Ich bin froh, dass wir wieder komplett sind und ich hoffe, das bleibt jetzt auch so“, sagt Trainer Frenkie Ignjatovic. „In unserer Situation hat jeder Ausfall schmerzliche Konsequenzen.“

Sämtliche verfügbaren Kräfte wird man in nächster Zeit auch brauchen. Sowohl Heidelberg, wie auch Crailsheim verfügen in dieser Saison über enorme Qualität. In der eng gestaffelten Tabelle ist für die Ritter dennoch weiterhin alles drin. Nach oben, aber auch nach unten. Der Januar wird entscheiden, wohin die Reise geht. Nach den Derbywochen treffen die Ritter auf das neue Schlusslicht Cuxhaven, am 1. Februar dann zu Hause auf Paderborn. Spätestens dann wird klar sein, ob man weiter von den Playoffs träumen darf oder sich erneut im Tabellenkeller bewegen wird. Spielbeginn der Partie am Sonntag in Heidelberg ist um 17 Uhr.cs/bk