Dettingen. Erst vor Saisonbeginn vom VfL Kirchheim II nach Dettingen gewechselt, soll Oliver Klingler gemeinsam mit Swen Kaufmann nun schaffen, was vor ihm schon dem Duo Heiko Blocher/Heiko Blumauer sowie David Biedemann nicht gelang: die SFD aus der Abstiegszone der Fußball-Bezirksliga in sichere Tabellengefilde führen. Bei sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und acht aufs definitiv rettende Ufer keine leichte Aufgabe, zumal dafür nur noch zehn Spiele lang Zeit ist. „Klar, die Situation ist schwierig“, gibt Klingler zu, „aber die Mannschaft hat das Potenzial, um die Liga zu halten.“
Gleiches haben auch schon seine beiden Vorgänger verlauten lassen, Gleiches bekommen die SFD auch Woche für Woche von ihren jeweiligen Gegnern attestiert. Spielerisch also durchaus bezirksligatauglich, fehlt dem Aufsteiger aus der Schlossberggemeinde ganz offensichtlich jene Eigenschaft, die im Training nur schwer zu vermitteln ist: Cleverness.
Das weiß auch Oliver Klingler, der neben Swen Kaufmann der Einzige im Team ist, der über höherklassige Erfahrung verfügt. Das neue Duo, in dem Klingler von der Seitenlinie als Trainer agiert und Kaufmann weiter im Tor spielt, muss also aus der Not eine Tugend machen und an den Kampfgeist der Mannschaft appellieren. Dass der nach der Katastrophenbilanz der letzten beiden Spiele, als es 17 Gegentore hagelte, noch vorhanden ist, steht für Klingler außer Frage. „Die Mannschaft ist intakt, die Spieler sind willig“, betont er, der in Sichtweite des Dettinger Sportgeländes wohnt. „Wir haben eine unheimlich starke Kameradschaft.“
In der Tat scheint der Zusammenhalt teamintern groß genug gewesen zu sein, um die Abteilungsleitung nach dem 1:11-Debakel vom vergangenen Sonntag in Heiningen davon zu überzeugen, dass David Biedemann der falsche Trainer war. Anders sind die „starken Signale aus der Mannschaft“, die SFD-Boss Wolfgang Mutzbauer in diesem Zusammenhang wahrgenommen hat, nicht zu interpretieren. Oliver Klingler will die Entlassung seines Vorgängers nicht kommentieren, kündigt jedoch an, dessen taktische Vorgaben bereits im Spiel am Sonntag gegen Nürtingen rückgängig machen zu wollen – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.