Lokalsport

Ein Wiedersehen mit Ferdi Er

Fußball-Landesligist TSV Weilheim gastiert heute Abend beim bisher enttäuschenden SV Ebersbach

Landesligist TSV Weilheim fühlt sich in seiner neuen Rolle als führende fußballerische Kraft der Teckregion offenbar pudelwohl. Heute Abend soll das Positivgefühl mit einem Sieg beim SV Ebersbach (Anpfiff 19 Uhr) weiter gesteigert werden.

VfL Kirchheim (blau) gegen SV Linx (weiß, schwarz)Spieler 5: Ferdi Er
VfL Kirchheim (blau) gegen SV Linx (weiß, schwarz)Spieler 5: Ferdi Er

Weilheim. Es war der Abend des 5. September 2010, als sich auf der Stirn vieler Weilheimer Kicker und Funktionäre erste Sorgenfalten bildeten: Landesliga-Neuling TSVW hatte nach drei Spieltagen zwar zwei Punkte auf dem Konto, aber noch kein Tor erzielt. 270 Minuten ohne erzielten Treffer knabberten am Selbstbewusstsein einiger Protagonisten. Doch Weilheims Trainer Alexander Hübbe mahnte damals zur Geduld, wurde letztlich mit dem Klassenerhalt belohnt. Nach dem dritten Spieltag in der aktuellen Saison herrschen im Vergleich zur vergangenen Runde in Weilheim geradezu paradiesische Zustände. Sechs Punkte und 7:5 Tore lautet die aktuelle Zwischenbilanz – eine echte Hausnummer im Ligabetrieb der Staffel 2.

Dies hat den Limburgstädtern Tabellenplatz vier beschert, und Trainer Alexander Hübbe zeigte sich dabei vor allem von der Teammoral beim erst kurz vor Schluss sichergestellten 2:1-Sieg gegen den TV Echterdingen begeistert. Hübbes Kollege auf Echterdinger Seite war freilich alles andere als glücklich und kartete in der lokalen Presse nach. „Wir sind in Weilheim verschaukelt worden, beide Tore waren irregulär“, monierte Karl-Heinz Fuhrmann.

Derweil konzentrieren sich die Kicker des TSV Weilheim auf die heutige Partie an der Fils. In der vergangenen Saison war der Auftritt beim SV Ebersbach das erste Landesliga-Punktspiel für das Hübbe-Team überhaupt. Am ersten Spieltag gab es damals ein 0:0. Ein Resultat, mit dem die Weilheimer angesichts des aktuellen Punktepolsters durchaus leben könnten. Der Gegner ist bereits Titelfavorit Nummer drei, mit dem sich die TSVW-Fußballer auseinandersetzen müssen. Titelfavorit deshalb, weil die Ebersbacher neben Verbandsliga-Absteiger FC Frickenhausen, dem TV Echterdingen und den SF Dorfmerkíngen bei der allgemeinen Umfrage unter den Vereinen vor Rundenstart am häufigsten als Meisterschaftsanwärter genannt wurden. Zu verdanken hat der SVE diese Vorschusslorbeeren der famosen Rückrunde in der Saison 2010/2011. Vom letzten Tabellenplatz in der Winterpause katapultierte sich der Sportverein noch ins gesicherte Mittelfeld.

Das Prädikat „bestes Rückrundenteam“ scheint für die Ebersbacher allerdings noch eine Last zu sein. Momentan ist nach zwei Spieltagen nur ein Punkt auf dem Konto. Allerdings waren die Verbandsliga-Absteiger FC Frickenhausen (1:3) und TV Echterdingen (0:0) dicke Brocken. Trainer Dinko Radojevic: „In der Rückrunde der vergangenen Saison waren wir vor dem Tor eiskalt, momentan fehlt etwas das Glück. Irgendwann platzt der Knoten und die Tore kommen von selbst.“

Sein Gegenüber Alexander Hübbe hätte natürlich nichts dagegen, wenn der Knoten bei den Ebersbachern heute noch nicht platzt. Zudem hofft er, dass sich der Weilheimer Angriff ähnlich effektiv zeigt, wie in den bisherigen drei Partien. Das Leben schwer dürfte Mettang, Hörsting und Co. allerdings auch Ferdi Er machen, verdienstvoller Oberliga-Fußballer des VfL Kirchheim und nun beim SVE am Ball. Trainer Radojevic („Ferdi Er ist abwehrstark und erfahren“) hält große Stücke auf ihn. Der ehemalige Kirchheimer Defensivakteur trifft auf alte Bekannte: So kickte er einst zusammen mit den heutigen TSVW-Akteuren Thomas Edelmann und Carmelo Scaffidi – wie Ferdi Er früher VfL-Fußballer.

Gegen Weilheim will SVE-Trainer Radojevic jedenfalls den ersten Sieg: „Unser Kader ist breit und wir müssen einige verletzte Spieler ersetzen können. Ich hoffe, die Reservisten nutzen ihre Chance.“ Unterdessen plant auch Spitzenreiter FC Frickenhausen die nächste Punktesammelaktion. Das Team von Trainer Murat Isik empfängt im heimischen Stadion die TSG Schnaitheim.