Lokalsport

Eklat in Nürtingen: Schiri wird gesperrt

Daniel Geywitz fühlt sich zu Unrecht verurteilt

Novum im Fußballbezirk Neckar/Fils: Wegen unsportlichen Auftretens im Vorfeld eines Freundschaftsspiels in Nürtingen wurde Schiedsrichter Daniel Geywitz (Kirchheim) zu einer zweimonatigen Sperrstrafe verdonnert.

Nürtingen/Kirchheim. Wie schnell ein lokaler Fußball-Schiedsrichter auf die juristische Strafbank kommen kann, wenn er bei einem zugeteilten Spielauftrag mit allzu provokanter Attitüde die Spieler zweier Jugendmannschaften, deren Eltern sowie die Betreuerstäbe beider Mannschaften verprellt, war am 28. Februar auf dem Nürtinger Kunstrasenplatz beim Hölderlingymnasium zu erleben. Dort war der Kirchheimer Referee Daniel Geywitz offizieller Leiter des Freundschaftsspiel zwischen dem TB Neckarhausen und dem TSV Altdorf abends ab halb acht – ein Feierabend-Job, der leichtes Spiel versprach. Tatsächlich begann das Spiel mit 28-minütiger Verspätung.

Geywitz, ein 46-jähriger Schiedsrichter-Routinier, der seit 28 Jahren pfeift und es bis in die Bezirksliga schafffte, hatte an diesem Donnerstag wenig Zeit – er drückte aufs Tempo. Dem von Betreuern und Eltern formulierten Wunsch, das auf dem Kunstrasenplatz zum Anspiel-Zeitpunkt des Aktivenspiels noch laufende C-Junioren-Testspiel FV 09 Nürtingen gegen FV Neuhausen bis zum Schlusspfiff fortzusetzen, widersetzte er sich deshalb. Geywitz verlangte den sofortigen Spielabbruch.

Damit stieß er bei Betreuern, Spielern und Eltern auf heftigen Widerspruch – es kam zur verbalen Auseinandersetzung, in deren Verlauf er vom Neuhausener Trainer Oliver Schmid „geschubst“ worden sei, wie er in seiner offiziellen Stellungnahme beschrieb – eine Version, die das Bezirkssportgericht Neckar/Fils in seinem Urteil anzweifelte. Dem Teckboten gegenüber hielt Geywitz an seiner ursprünglichen Version gestern aber fest: „Ich wurde tatsächlich geschubst. Außerdem war es so, dass ich vom Nürtinger Betreuer schon beim Eintreffen unschön begrüßt worden war. Damit war die Atmoshäre von Anfang an vergiftet.“ Dies war der Grund, warum Geywitz sich einer vollen Spielzeit des Jugendspiels widersetzte.

Das Sportgericht in Person des Vorsitzenden Siegfried Bippus machte für den Eklat am 28. Februar in Nürtingen eindeutig den Schiedsrichter aus. Daniel Geywitz hätte die anwesenden Vereinsbetreuer provoziert, mit seiner unnachgiebigen Haltung seine Vorbildfunktion als Schiedsrichter verletzt und zudem einen unwahrheitsgemäßen Spielbericht an den Fußballbezirk geschickt. Wegen „nicht ordnungsgemäßer Berichterstattung“ in Tateinheit mit unsportlichem Verhalten wurde Gey-witz für sämtliche Spielleitungen zwischen dem 3. April und 2. Juni gesperrt. Geywitz („ich wurde zu Unrecht verurteilt“) hat gegen das Urteil beim WFV Einspruch eingelegt.