Lokalsport

Enttäuschung weicht Freude

VfL-Turnerinnen verpassen Direktaufstieg in 1. Liga, lösen aber Finalticket

Die Zweitligaturnerinnen des VfL Kirchheim haben den Direktaufstieg in die 1. Liga hauchdünn verpasst. Am dritten und letzten Wettkampftag in Chemniz belegten die Teckstädterinnen mit gerade mal 0,95 Punkten Rückstand Platz zwei hinter Köln. Grund zur Freude gab‘s trotzdem, können die VfL-Mädels doch im Dezember via Aufstiegsfinale doch noch den Sprung ins Oberhaus schaffen.

So sehen Zweitligavizemeisterinnen aus (v.l.n.r.): Dorothee Henzler, Lea Voith, Pia Pohl (verdeckt), Lory Fröchling, Tamea Fried
So sehen Zweitligavizemeisterinnen aus (v.l.n.r.): Dorothee Henzler, Lea Voith, Pia Pohl (verdeckt), Lory Fröchling, Tamea Friedl, Hanna Grosch und Sarina Maier bestätigten in Chemnitz in Topform. Foto: Michael Gund

Chemnitz. Optimal begann der Wettkampf in Chemnitz für den VfL. Zusammen mit Köln starteten die Mädchen am Sprung. Die Kirchheimerinnen legten vor – und wie: Tamea Friedl, Sarina Maier, Pia Pohl und Dorothee Henzler zeigten schwierige Sprünge, alle in den sicheren Stand. Besonders Dorothee Henzler überzeugte mit ihrem hohen Überschlag mit anschließendem Salto gebückt und erhielt 13,20 Punkte. Gegenüber Köln holte der VfL hier einen kleinen Vorsprung von 0,95 Punkten heraus.

Am Barren, dem zweiten Gerät, kam der Konter der Kölner Mädchen, die 42,30 Punkte vorlegten. Hanna Grosch, die Österreichische Meisterin im VfL-Dress, startete mit einer sehr guten Übung und 11,45 Punkten. Dorothee Henzler turnte sicher, aber ohne die gewohnte Spritzigkeit – 11,00 Punkte zeigte die Anzeigetafel an. Lory Fröchtling, die für die verletzte Tamea Friedl nachrückte, verturnte das erste Übungsteil, musste improvisieren und stürzte beim Abgang. Mehr als 7,30 Punkte waren nicht drin. Die Hoffnung lag auf Sarina Maier, die als Barrenspezialistin gilt. Bei einer optimalen Übung ist eine 13er-Wertung möglich. Doch der 17-Jährigen aus Neuenhaus ging im zweiten Teile ihrer schwierigen Übung die Luft aus, mit einer 11,00-Wertung musste sie sich zufrieden geben. Mit 40,75 Punkten verlor das VfL-Team den Vorsprung und ging mit 0,60 Punkten Rückstand an den Schwebebalken.

Ein Sturz mehr auf Kölner Seite und der Rückstand war wieder wettgemacht. Bei insgesamt drei eigenen Absteigern machten es die Kirchheimer Balkenturnerinnen den Kölnern allerdings nicht allzu schwer, den Abstand zu halten. Zumal Nationalturnerin Pia Tolle an diesem Gerät mit 12,70 Punkte die höchste Balkenwertung der Kölner erzielte. 46,55 zu 46,10 Punkte ging der Schwebebalken an die Kölner Mannschaft.

Mit 1,05 Punkten Vorsprung für Köln gingen beide Teams zum abschließenden Bodenturnen. Kirch-heim legte vor und schickte Pia Pohl, die bereits 2005 der VfL-Aufstiegsmannschaft in die 1. Bundesliga angehört hatte, an den Start. Ausdrucksstark und ohne Fehler brachte sie 11,45 Punkte ins Bodenergebnis ein. Lory Fröchtling, noch leicht beeinträchtigt durch eine Fußverletzung, aber mit gutem Vortrag, holte 10,20 Punkte. Sarina Maier (12,85) und Dorothee Henzler (13,05) zogen mit schwierigen Übungen nach. Beachtliche 47,55 Punkte verbuchte der VfL. Trotz der hohen Kirchheimer Hürde ließ sich das Kölner Boden-Quartett nicht aus der Ruhe bringen und erreichte mit 47,45 Punkten hier ein niedrigeres Bodenergebnis als die Kirchheimerinnen.

In der Endabrechnung belegt das VfL-Team mit 186,60 Punkten und nur 0,95 Punkten Rückstand auf die Turnerinnen der Deutschen Sporthochschule Köln den zweiten Platz und schaffte damit als Aufsteiger aus der dritten Liga nun die Vize-Meisterschaft in der 2. Liga.

Ob die VfL-Turnerinnen im nächsten Jahr weiterhin in der zweiten Liga am Start sein werden, oder doch noch den Sprung ins Oberhaus schaffen, wird der Aufstiegskampf am 13. Dezember in Bergisch Gladbach zeigen, wenn die TSG Steglitz, zwei Mannschaften aus dem bayrischen Tittmoning und der VfL Kirchheim um die verbleibenden zwei Startplätze in der Beletage des deutschen Frauenturnens antreten.mp

So gut wie seit fünf Jahren nicht mehr

Unter den Top Ten: Der zweite Platz im Abschlussklassement der 2. Bundesliga ist das beste Ergebnis einer VfL-Frauenmannschaft seit fünf Jahren. In Addition aller auf DTL-Ebene turnenden Vereine stellen die Kirchheimerinnen damit zurzeit das zehntbeste Frauen-Team in ganz Deutschland. Noch drei dabei: Ihre sportliche Hochzeit erlebten die VfL-Turnerinnen zwischen 2006 und 2008, als sie drei Jahre hintereinander in der 1. Bundesliga starteten. Von der damaligen Mannschaft stehen mit Dorothee Henzler (22), Hanna Grosch (22) und Pia Pohl (21) noch drei Turnerinnen im aktuellen VfL-Aufgebot. Gleiche Termine: Egal, ob die Kirchheimerinnen im Rahmen des Aufstiegsfinals am 13. Dezember die Rückkehr in die 1. Liga schaffen oder nicht: Die Wettkämpfe der Saison 2015 werden den VfL auch als Zweitligist nach Mannheim (25./26. April), Traunreut (16./17. Mai) und Berlin (14./15. November) führen.pet