Lokalsport

Fast wie im Training

Turnen: Drittligist VfL Kirchheim lässt KTV Hohenlohe beim 59:11 keine Chance

Nach dem dritten Sieg in der laufenden Saison schnuppern die VfL-Drittliga-Turner Höhenluft und haben Anschluss an das vordere Tabellendrittel gefunden. Die KTV Hohenlohe war beim Kirchheimer 59:11-Heimsieg nicht mehr als ein Sparringspartner.

Turnen 3. Liga Männer: VfL Kirchheim - KTV Hohenlohe
Turnen 3. Liga Männer: VfL Kirchheim - KTV Hohenlohe

Kirchheim. Während die eine Mannschaft kontinuierlich zulegt, befindet sich die andere im freien Fall. Die KTV Hohenlohe, Kirchheimer Dauerrivale mit Stützpunkt in Öhringen, hat offenbar den Abstieg aus der zweiten Bundesliga nicht verkraftet und muss nach der Niederlage gegen den VfL Kirchheim fürchten, in den Abstiegsstrudel der dritten Bundesliga hineingezogen zu werden. Die VfL-Turner werden hingegen von Wettkampf zu Wettkampf stärker.

Zum ersten Mal ging in dieser Saison Fabian Geyer für den VfL Kirchheim an die Geräte. Das 15- jährige Nachwuchstalent trainiert im Kunstturnforum Stuttgart und hatte bislang das Verbandsliga-Team des VfL unterstützt. Mit einem furiosen Auftakt am Boden zeigte er sein Können als Schraubenkünstler, holte die Tageshöchstwertung an diesem Gerät und die ersten vier Score-Punkte für den VfL. Simon Paul begann seine Übung mit einem Doppelsalto vorwärts, Marcus Bay zeigte in seinem Vortrag einen Doppelsalto rückwärts. Beide Kirchheimer ließen ihren Konkurrenten keine Chance, die VfL-Turner lagen 12:0 in Führung. Dass Dominik Weber stürzte und Kevin Hindermann drei Punkte überlassen musste, spielte fast keine Rolle mehr. Fabian Geyers Abstieg am Pauschenpferd schanzte der KTV nochmals drei Score-Punkte zu. Doch Simon Paul, Julian Hausch und ein Marcus Bay in Bestform bauten den Vorsprung um weitere acht Score-Punkte aus. Die absolute Kirchheimer Dominanz dann an den Ringen: Das Quartett Julian Hausch, Fabian Geyer, Marcus Bay und Jonathan Kriegelstein erturnte 16 Score-Punkte, der Gegner war angesichts der Kirchheimer Übermacht demoralisiert – kein Wunder, zählen die VfL-Turner an den Ringen zu den besten der Liga.

Am Sprung musste nur Marcus Bay für seinen gehockten Tsukahara mit Schraube einen Punkt abgeben, gegen die gestreckten Tsukaharas mit Schraube von Fabian Geyer, Manuel Halbisch und Simon Paul, der sich mit seinem Sprung die Tageshöchstwertung sicherte, hatte die KTV Hohenlohe wenig entgegenzusetzen. Julian Hausch, Fabian Geyer, Simon Paul und ein spektakulär aufturnender Moritz Pohl mit der am höchsten bewerteten Barrenübung, scheffelten zehn Score-Punkte, die Gegner gingen leer aus.

53:8 stand es vor dem letzten Durchgang – der VfL hatte die Begegnung vorzeitig gewonnen. Nach den drei Reck-Duellen mit Fabian Geyer, Moritz Pohl und Julian Hausch stand es an diesem Gerät 4:3 für Kirchheim. Simon Paul entschied mit zwei Score-Punkten die Gerätewertung für die Kirchheimer, der VfL hatte nicht nur nach Score-Punkten mit 59:11 haushoch gewonnen, sondern auch alle Geräte für sich entschieden (12:0) – gar nicht so unwichtig, denn bei Punktgleichheit zählen in der Tabelle die Gerätepunkte. Das Trikot des Top-Scorers streifte sich diesmal Fabian Geyer über, knapp vor Julian Hausch und Simon Paul.

Mit diesem Sieg haben sich die Kirchheimer Turner die Chance eröffnet, vom gesicherten vierten sogar noch auf den dritten Rang zu klettern. Dazu ist am übernächsten Wochenende der fest eingeplante Auswärtssieg gegen den Tabellenletzten TV Ober-Ramstadt Pflicht und ein weiterer Sieg im letzten Heimwettkampf gegen den Meisterschaftsfavoriten TSV Grötzingen/Karlsruhe.