Lokalsport

Flanke schlagen und einköpfen

Manuel Fumic beim Weltcup-Finale

Der nächste Versuch: Mountainbiker Manuel Fumic will beim Weltcup-Finale am Samstag im italienischen Val di Sole endlich reüssieren. Im siebten und letzten Rennen der Serie unternimmt er erneut einen Anlauf auf ein Top-Fünf-Resultat.

Kirchheim. Sechs Weltcup-Rennen liegen in der Saison 2011 inzwischen hinter dem Kirchheimer, sechs Mal wollte er aufs Fünfer-Podium fah­ren, doch nur einmal, im Dalby Forest, ist dies Manuel Fumic gelungen. So klingt die Ankündigung für kommenden Samstag wie Zweckoptimismus, wenn er sagt, dass er sich „einen versöhnlichen Abschluss auf dem Podium“ zum Ziel gesetzt hat.

Fumics Ansprüche sind die Top Fünf – vor der Saison wollte er dort regelmäßig zu finden sein. Es hat nicht funktioniert. Ebenso wenig wie 2010 und über den achten Platz, den er in der Gesamtwertung des Vorjahres eingenommen hat, kommt er in diesem Jahr kaum noch hinaus. Fumic ist Weltranglisten-Neunter derzeit.

Seine Punktzahl nach sechs Rennen ist fast identisch mit dem Endstand nach sechs Rennen im vergangenen Jahr. Daraus könnte man schließen, dass er auf der Stelle tritt. Allerdings hatte er 2010 ein richtiges Formtief, während ihn dieses Jahr dreimal Defekte weit zurückwarfen.

Was die EM-Pleite betrifft, hat er sich wohl ein wenig verkalkuliert. „Nicht genügend erholt vom vorangegangenen Training“, hat die Selbstanalyse ergeben. Immerhin, in Nove Mesto, wo ihn schließlich ein Sturz entscheidend zurückwarf (11.), war er lange auf hohem Niveau unterwegs.

Daher jetzt auch der Optimismus. Allerdings ist die Luft an der Spitze dünn. Der Tscheche Jaroslav Kulhavy, der Schweizer Nino Schurter und der Franzose Julien Absalon scheinen der Konkurrenz enteilt. Allenfalls Weltmeister José Hermida (Spanien) und Florian Vogel (Schweiz) traut man derzeit zu, in die Phalanx der Großen Drei einzudringen.

Fumic hat sich den Status des Favoritenschrecks mit seinen Ergebnissen noch nicht erarbeiten können, obschon ihn ein paar Konkurrenten von der Leistungsfähigkeit her weit vorne sehen. Für die Weltmeisterschaft in Champéry, die vom Rennen in Val di Sole nur noch zwei Wochen entfernt ist, wäre für den Cannondale-Fahrer nicht nur ein Erfolgserlebnis ganz wichtig, sondern auch der dadurch entstehende größere Res­pekt der Konkurrenz.

„Ich will ausgeruht an den Start gehen und verspreche mir am Samstag einiges. Das wäre wichtig für die WM“, sagt Fumic, der in seinen Wettkämpfen stark von seinen Emotionen lebt. Oder, im ungünstigen Fall, von ihnen gebremst wird. Es ist die letzte Gelegenheit, sich in Position zu bringen. „Ich muss versuchen, mir selbst eine Vorlage zu liefern, quasi eine Flanke vors Tor schlagen.“ Und dann bei der WM einköpfen.

Am Samstag um 14.30 Uhr will er seine Ziele realisieren. Auf der veränderten Strecke im kleinen Ort Commezzadura, bei der man gegenüber 2010 die Anstiege verkürzt hat, müsste er theoretisch gut zurechtkommen.