Lokalsport

Frauen sind wieder am Ball

Fünf Mannschaften starten mit unterschiedlichen Zielsetzungen in die neue Saison

Ab diesem Wochenende steht wieder der Frauenfußball auf dem Programm. Am Samstag empfängt Landesligist TSV Weilheim die TSG Schwäbisch Gmünd. Trotz des Abgangs der Weilheimer Torjägerin Sara Reichel nach Faurndau ist man unter der Limburg guter Dinge, dass die Klasse in diesem Jahr wieder gehalten werden kann.

Landesliga Frauen TSV Weilheim (rote Trikots) - TGV Dürrenzimmern
Landesliga Frauen TSV Weilheim (rote Trikots) - TGV Dürrenzimmern

Weilheim/Kirchheim. In der durch Teckanrainer geprägten Qualifikationsstaffel für die Bezirksstaffel der Frauen rollt am Sonntag auf vier Sportplätzen wieder der Ball. Die besten vier der Quali-Staffel I dürfen sich ab November in der Bezirksliga messen, für die anderen vier geht es in die Kreisliga.

Die Spielgemeinschaft TSV Schlierbach/TSV Baltmannsweiler muss im ersten Spiel gegen Titelaspirant SGM Wendlingen/Ötlingen antreten. „Nachdem die Frauen aus Wendlingen und Ötlingen vorige Saison den Aufstieg in die Regionenliga verpasst haben, bin ich sicher, dass sie es dieses Jahr packen“, glaubt Günter Hiedels, Spielleiter der SGM Schlierbach/Baltmannsweiler. Sein Team wähnt er in diesem Jahr besser als in der vergangenen Saison (letzter Tabellenplatz). „Wir haben uns sinnvoll verstärkt und konnten gute Testspiel-Ergebnisse erzielen“, freut sich Hiedels, der in der vergangenen Spielzeit noch selbst die Damenmannschaft trainiert hatte. Der neue Trainer heißt Marco Bucher. Dessen Kader ist dieses Jahr besser als je zuvor – und das, obwohl Spielführerin Sophie Hiedels voraussichtlich die gesamte Quali-Runde wegen einer Operation ausfallen wird.

Bei Gegner Wendlingen/Ötlingen ist das Ziel Aufstieg ausgerufen. „Wir sind jetzt zweimal nur Zweiter geworden – klar wollen wir aufsteigen“, skandiert Wendlingens Abteilungsleiter Rolf Schad. Mit einem Scheitern in der Qualifikationsrunde rechnet keiner. Die Stärke des Teams sieht Schad im mannschaftlichen Zusammenhalt: „Die Mädchen kennen sich schon seit der Jugend.“ Insgesamt sieben Spielerinnen werden dieses Jahr von den B-Juniorinnen übernommen. Auch bei Wendlingen/Ötlingen musste ein neuer Trainer her, da Sotiris Suck nach der vergangenen Saison seinen Rücktritt verkündete. Mit Detlef Pflüger, ehemaliger Abteilungsleiter und Männer-Bezirksligatrainer beim VfL Kirchheim, als neuem Chefcoach ist man sowohl im Wendlinger als auch im Ötlinger Lager bisher rundum glücklich. Unterstützt wird er von den ehemaligen B-Juniorinnen-Trainern Reno Eichhorst und Martin Bestenlehner. Als stärksten Konkurrenten im Kampf um den Titel sieht Co-Trainer Martin Bestenlehner den VfB Reichenbach.

Aufgrund zu weniger Spielerinnen mussten sich der TSV Owen und die SF Dettingen bei den Damen zusammenschließen. Als Trainer schicken die beiden Vereine Peter Schreiweis und Michael Pfeffer ins Rennen. Nach guten Leistungen in der Vorbereitung kann Schreiweis von einer geglückten Fusion sprechen: „Die Mannschaft findet prima zusammen.“ An eine Einschätzung der Liga traut er sich allerdings noch nicht. Das erste Saisonziel ist die Qualifikation für die Bezirksliga.

In Weilheim wird die zweite Mannschaft eher als Nebenprodukt und „Sprungbrett“ für den Landesliga-Kader gesehen. „In der Zweiten wollen wir ohne großen Wettbewerbsdruck den Spielerinnen Spielpraxis bieten und an die erste Mannschaft heranführen“, hält der Sportliche Leiter des TSV Weilheim Günther Friess den Ball flach. Trotz dieser Zurückhaltung konnte in der vergangenen Spielzeit ein beachtlicher sechster Platz in der Bezirksliga erreicht werden. Da beide Weilheimer Mannschaften recht dünn besetzt sind, könnte es des Öfteren vorkommen, dass in der Landesliga Spielerinnen aus der Reservemannschaft auflaufen. Auch unter der Limburg wurden Trainer gewechselt – und zwar gleich zwei Mal. In der zweiten Mannschaft übernimmt Horst Lube (ehemals Trainer der B-Juniorinnen beim FTSV Bad Ditzenbach-Gosbach), bei den Landesligistinnen Björn Kluger, der einst die Herren des VfL Kirchheim in der Bezirksliga trainierte.

Aufgrund der langen Trainersuche konnte die Vorbereitung erst mit zweiwöchiger Verspätung beginnen. Durchwachsene Resultate in den Testspielen waren die Folge. Die Landesliga der Frauen schätzt Friess so ein: „Es gibt meistens zwei herausragende Teams, die die Meisterschaft unter sich ausmachen, und zwei Teams, die nach unten hin wegfallen. Dazwischen kann jeder jeden schlagen.“ Saisonziel ist Platz fünf bis acht. Im vergangenen Jahr, der ersten Saison nach dem Aufstieg aus der Regionenliga, wurde es Platz acht.

Dieses Jahr neu in der Landesliga: Der Zweitplatzierte bestreitet die Relegation um den Aufstieg in die Verbandsliga, der Neuntplatzierte muss in die Abstiegsrelegation. Wenn in Weilheim alles nach Plan verläuft, bestreitet das Team von Björn Kluger aber am Ende der Saison keine Relegationsspiele. Ein Wermutstropfen ist der Abgang der Schlüsselspielerin und Torgarantin Sara Reichel. Die Stürmerin wechselte vor der Saison zum zwei Klassen höher spielenden Oberligisten FV Vorwärts Faurndau. „Das ganze Spiel war auf Sara zugeschnitten. Ohne sie dürften wir schwerer auszurechnen sein“, versucht Friess den Verlust positiv zu sehen. Sportlich gesehen sei die Landesliga der Frauen sehr reizvoll, logistisch sieht Friess die Sache problematisch. Bei Fahrtstrecken von bis zu 125 Kilometern fürchtet er, dass auf Dauer einige Vereine freiwillig auf den Aufstieg in die Landesliga verzichten beziehungsweise sogar den Abstieg in die Regionenliga forcieren. Sein Team wird heuer alles daransetzen, die Klasse zu halten, um auf Dauer in Weilheim zwei aktive Mannschaften mindestens in der Landesliga spielen zu sehen.