Lokalsport

„Fühle mich wie ein Boxer nach einem Kampf“

Nürtingen. Im Betrugsprozess vor dem Stuttgarter Landgericht, der morgen fortgesetzt wird, steht die Entscheidung noch aus, bei einem Horrorsturz am Sonntag ist Radprofi Stefan Schumacher mit schweren Prellungen und Schnittwunden relativ glimpflich davon gekommen. Beim Post Cup im dänischen Aalborg prallte er bei Tempo 50 frontal gegen ein Auto, dass trotz Sperrung von links aus einem Feldweg in die Rennstrecke eingebogen war. „Wir waren mit Vollgas auf der Windkante unterwegs, ich bin links rausgefahren, um nach vorne zu gehen. Plötzlich war er da,“ erinnert sich der Nürtinger an den entscheidenden Augenblick. Der 31-jährige knallte mit der Schulter gegen die Windschutzscheibe und wurde anschließend im hohen Bogen über das Fahrzeug katapultiert. „Ich fühle mich wie ein Boxer nach einem Kampf. Dass keine Knochen gebrochen sind, grenzt an ein Wunder“, sagt Schumacher, der am Sonntagabend die Klinik mit schweren Prellungen und Schnittwunden schon wieder verlassen konnte. Gestern absolvierte er daheim in Nürtingen bereits wieder eine lockere Trainingseinheit auf dem Rad. „Um die Schwellungen aus dem Körper zu schütteln“, meint er.

Weniger leicht abzuschütteln dürften die Betrugsvorwürfe sein, denen sich der Doping-Geständige am morgigen Donnerstag, dem zweiten Verhandlungstag vor dem Stuttgarter Landgericht, ausgesetzt sieht. Dabei wird erstmals der frühere Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer als Ankläger in den Zeugenstand treten.bk