Lokalsport

Gewöhnung an Play-off-Stress

Knights treffen am Doppelspieltag der 2. Basketball-Bundesliga auf Vechta und Heidelberg

Kirchheims Zweitliga-Basketballer gehen in die letzten Pflichtspielwochen der Saison. Am Freitag empfangen die Knights den Tabellenführer aus Vechta in der Sporthalle Stadtmitte. Bereits zwei Tage später geht es zu den MLP Academics nach Heidelberg. Noch insgesamt vier Spiele stehen auf dem Programm der Knights. Dabei geht es um die bestmögliche Platzierung für die im April anstehenden Play-offs.

Teamgeist ist gefragt, wenn Kirchheims Korbjäger zunächst morgen Tabellenführer Vechta erwarten, ehe es am Sonntag nach Heidelbe
Teamgeist ist gefragt, wenn Kirchheims Korbjäger zunächst morgen Tabellenführer Vechta erwarten, ehe es am Sonntag nach Heidelberg geht. Foto: Markus Brändli

Kirchheim. So schnell kann es gehen. Nur noch drei Wochen, dann ist die reguläre Spielzeit der 2. Basketball-Bundesliga beendet. Für die Ritter stehen dabei nach drei Spielzeiten mit langer Sommerpause endlich wieder Duelle in den Play-offs an. Bereits vor einigen Wochen sicherten die Mannen von Trainer Michael Mai die Qualifikation für die Meisterschaftsrunde.

Nun stehen die Kirchheimer kurz davor, den wichtigen Tabellenplatz vier endgültig zu festigen, um in der ersten Runde der Play-offs Heimrecht zu genießen. Aber auch ein Angriff auf Platz drei, den im Moment die Oettinger Rockets aus Gotha besetzen, scheint noch möglich. Die Thüringer rangieren punktgleich einen Platz vor den Rittern, doch aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs hat Gotha einen Vorteil. „Wir wollen uns auf jeden Fall das Heimrecht sichern, wenn möglich, noch auf Platz drei klettern. Gotha hat wie wir noch einige schwere Partien. Da wird sicher noch etwas passieren. Aber zunächst müssen wir Platz vier sichern. Dazu brauchen wir noch einen Sieg. Den wollen wir so schnell wie möglich einfahren“, erklärt Knights Head-Coach Michael Mai.

Für dieses Unterfangen hätte sich Kirchheims Cheftrainer wohl keinen schwereren Gegner aussuchen können. Mit Rasta Vechta treffen die Knights morgen auf den Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga. 15 Siege in Serie bringt dieser mit unter die Teck. Nur eine einzige Niederlage mit zehn oder mehr Punkten Differenz musste die Mannschaft von Trainer Andreas Wagner hinnehmen. Dies war bereits im Oktober, und zwar gegen die Knights. 74:84 zeigte die Anzeigetafel im ausverkauften Rasta-Dome von Vechta an und hinterließ staunende Anhänger – soeben hatte der klare Underdog aus dem kleinen Kirchheim den ehemaligen Bundesligisten und Topfavoriten auf den Aufstieg in eigener Halle besiegt. Eine faustdicke Überraschung gelang den Rittern um Kapitän Richie Williams, der mit 26 Punkten, zehn Assists und fünf Rebounds einen Sahnetag erwischte und seinen ehemaligen Arbeitgeber zur Verzweiflung brachte. „Dieser Sieg hat in uns den Glauben daran geweckt, dass in dieser Saison vieles möglich ist. Ein Schlüsselerlebnis für uns“, beschreibt Mai den Sieg.

Nur allzu gerne würde Kirchheims Trainer den Erfolg wiederholen, doch die Voraussetzungen haben sich geändert. „Vechta tritt unglaublich dominant auf. Sie waren damals noch nicht so gefestigt wie jetzt. Zudem haben sie sich weiter verstärkt. Sie gehen als absoluter Favorit ins Spiel und werden uns ganz sicher nicht unterschätzen“, so Mai.

Rechtzeitig zum Aufeinandertreffen mit Vechta scheint Forward Dennis Tinnon einen Weg aus seiner persönlichen Leistungskrise gefunden zu haben. Mit 18 Punkten und 14 Rebounds lieferte er eine exzellente Leistung beim Sieg in Paderborn ab. Er kehrte beim Hinspiel in Vechta nach überstandener Ellbogenverletzung in den Kader der Ritter zurück und überzeugte beim Sieg gegen seinen alten Verein. Wie Williams spielte auch Tinnon in der vergangenen Saison in Vechta. Nun also das erneute Aufeinandertreffen mit den ehemaligen Kollegen.

Doch wer gegen Vechta im Ritterkader stehen wird, ist noch unklar. In Paderborn musste Williams mit Schulterproblemen aussetzen. Just in diesem Spiel verletzte sich auch noch Besnik Bekteshi am Sprunggelenk, sein Einsatz ist gefährdet. Gegen die aggressive Rastanerverteidigung könnte ein Ausfall der beiden Chefstrategen verheerende Auswirkungen haben. „Wir werden abwarten, wer spielen kann und wer nicht. So oder so werden wir versuchen, eine große Überraschung zu schaffen. Es ist schließlich ein Heimspiel. Da ist alles für uns drin“, so Mai.

Zwei Tage später geht es für die Kirchheimer nach Heidelberg. Zum zweiten Teil des Doppelspieltags treten die Ritter gegen die MLP Academics an. „Der Doppelspieltag gibt uns einen ersten Eindruck, wie es in den Play-offs zur Sache gehen wird. Auch da haben wir mehrere Spiele hintereinander und nur kurze Regenerationspausen. Wir werden uns also an die Belastung gewöhnen müssen“, sieht Mai einen Vorteil im straffen Programm des kommenden Wochenendes. Spielbeginn gegen Vechta ist am morgigen Freitag um 20 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte. Das Auswärtsspiel in Heidelberg beginnt am Sonntag um 17 Uhr.cs