Lokalsport

Hauchdünne Abstände nach dem Schlusstag

Der 46. Hahnweide-Wettbewerb bot eine Woche lang hochklassigen Segelflugsport

213 205 Kilometer, so lautet die stolze Bilanz zum Abschluss des 46. Internationalen Hahnweide-Wettbewerbs. 118 Segelflugpiloten legten diese Strecke an maximal fünf Wertungstagen über Süddeutschland zurück. Von der Kurzdistanz über 157 Kilometer bis zur echten Langstrecke über 631 Kilometer war wieder alles dabei.

Hahnweide, Impressionen vom Hahnweidwettbewerb
Hahnweide, Impressionen vom Hahnweidwettbewerb

Kirchheim. „Sportlich war die diesjährige Hahnweide hochklassig und für alle Beteiligten ein echtes Erlebnis“, so das Urteil von Sportleiter Marc Puskeiler. Teil der durchgehend positiven Bilanz ist auch die gute Wahl der Wertungsstrecken. Selten war die Quote an Außenlandungen so niedrig wie in diesem Jahr, obwohl bei der Größe der Aufgaben nicht geknausert wurde. Gleich an zwei Tagen wurden die Piloten auf echte Mammutdistanzen geschickt.

In drei der fünf Klassen war bis zum letzten Flugtag am Samstag noch alles offen. Mit einem Schlussspurt setzte Weltmeister Michael Sommer in der offenen Klasse nochmals alles daran Juniorenweltmeister Felipe Levin von Platz eins zu verdrängen. Tagessieg und fünf Minuten Vorsprung reichten am Ende aber nicht, das Punktepolster Levins war am Ende zu groß. 36 Punkte fehlten in der Endabrechnung für den Aschaffenburger Sommer, der im August die Möglichkeit hat, zum vierten Mal in Folge Weltmeister zu werden.

Noch knapper fiel die Entscheidung in der 18-Meter-Klasse aus: Mit nur 23 Punkten Vorsprung konnte sich Russell Cheetham (Großbritannien) knapp gegen Reinhard Schramme (Bückeburg) durchsetzen. Wieder bewahrheitete sich die alte Weisheit, wonach einen Rückstand wettzumachen einfacher sein kann, als eine Führung zu behaupten. Die Endabrechnung macht aber auch die enorme Leistungsdichte dieser Klasse deutlich: Nur 70 Punkte trennen den Ersten vom Sechstplatzierten. Generell lief es ausgezeichnet für die zwölfköpfige englische Mannschaft: Fünf von 14 möglichen Tagessiegen in ihren Klassen gingen auf ihr Konto. Vier davon alleine an die Familie Jones: zwei für Steve Jones und je ein Tagessieg für Phil und Howard Jones.

Eindeutiger fielen die Entscheidungen in den übrigen Klassen aus. Wieder einmal ganz oben in der Doppelsitzer-Klasse stand die Mannschaft Gall/Fröschle/Schill. Die Verfolger, das Familienteam Vater und Tochter Sommer, patzten beim letzten Wertungsflug: Außenlandung nach 171 von 227 zu fliegenden Kilometern. Damit war der Weg frei für die ungefährdete Titelverteidigung des Teams vom SCS Stuttgart.

Ein bekanntes Gesicht war auch in der Standardklasse vorne: Makoto Ichikawa (Japan) hatte schon mehrmals am Hahnweide-Wettbewerb teilgenommen, dieses Mal war er mit drei von vier möglichen Tagessiegen nicht zu schlagen. Bei der WM im August trifft der Japaner dann wieder auf David Bauder aus Blaubeuren Der Junior vom Bundesligasieger 2011 zeigte sich bereits in WM-Form. Mit zwei Tagessiegen und teils erheb­lichem Vorsprung vor der Konkurrenz hielt er die lokale Konkurrenz klar auf Distanz. Im international stark besetzten Feld behaupteten sich auch die Starter aus Dettingen und Kirchheim gut. Andreas Belz beendete die Woche in der Standardklasse knapp hinter Freddy Hein (Schwäbisch Gmünd) auf Platz drei. Thomas Wettemann (FG Köngen) belegte in der Rennklasse ebenfalls Platz drei.

Unfallfrei, sportlich anspruchsvoll – der Hahnweide-Wettbewerb zählt für die IGC Weltrangliste der besten Piloten – und organisatorisch gelungen, diese Rückmeldung bekam Wettbewerbsleiter Reinhard Diez aus dem Kreis der Teilnehmer.