Lokalsport

Hinspiel als Heißmacher

Lenninger Landesliga-Handballer wollen gegen Grabenstetten Revanche

Kann die SG Lenningen endlich ihre schwarze Punkte-Serie beenden und sich mit einem Heimsieg in Richtung Tabellenmittelfeld orientieren? Oder kann der TSV Grabenstetten weiter mit einem Aufstieg in die Württembergliga liebäugeln? Fragen, die das heutige Lokalderby in der Handballlandesliga beantworten wird.

Volles Haus und voller Einsatz: Wünsche fürs Derby.Foto:  Markus Brändli
Volles Haus und voller Einsatz: Wünsche fürs Derby.Foto: Markus Brändli

Lenningen. Rund 8 000 Bürger leben derzeit in Lenningen, derer 1 600 in Grabenstetten. Rein mengenmäßig sind die Leute aus der Flugplatz-Gemeinde ihren sieben Kilometer entfernt lebenden Nachbarn also hoffnungslos unterlegen. Handballerisch sind die Kräfteverhältnisse genau umgekehrt. Mit seinen „Höllenblitzen“ hat der TSVG gegenüber den Tälescracks derzeit nämlich einen klaren Qualitätsvorsprung. Die Mannschaft des ehemaligen Lenninger Trainers Michael Rehkugler kämpft als Tabellenfünfter um den Aufstieg in die Württembergliga – der Viertletzte SGL darum, nicht gleich wieder abzusteigen.

Umso interessanter wird der heute Abend anstehende Landesliga-Direktvergleich der Lokalrivalen (ab 19.30 Uhr, Lenninger Sporthalle), zu dem SGL-Abteilungsleiter Jochen Häußler „zwischen 400 und 500“ Besucher erwartet. Eine „erhitzte Atmosphäre mit SGL-Fans, die ihre Mannschaft nach vorne pushen“ erwartet Grabenstettens Handball-Chef Klaus Haase im Derby – also die Fortsetzung dessen, was sich im verbissen geführten Hinspiel am 20. September in der Falkensteinhalle vollzogen hatte. Damals verhängten die Schiedsrichter nicht weniger als 23 Zeitstrafen – allein 14 davon für 30:27-Matchgewinner Grabenstetten.

Die sportliche Rivalität ist unverändert groß zwischen den beiden Klubs. „Nachbarschaftshilfe werden wir keine leisten, weil wir theoretisch selber noch nicht gerettet sind und deshalb jeden Punkt brauchen“, sagt Haase. Kollege Häußler („Grabenstetten ist Favorit“) pocht angesichts dreier Niederlagen in Folge und dem Abrutschen auf den elften Platz vehement auf das erste SGL-Erfolgserlebnis im neuen Jahr. „Wir brauchen ganz dringend Punkte.“

Die Lenninger wollen den Spieß diesmal umdrehen, doch sind Trainer Markus Hornung derzeit buchstäblich die Hände gebunden – in punkto einer zeitnahen Personal- und strategischen Planung. „Von Marc Bächle, der ja Bauleiter in Nürnberg ist, erfahre ich immer erst relativ kurzfristig, ob er am Wochenende spielen

kann“, klagt er. Neben Bächle ist auch der Einsatz des soeben wiedergenesene Routinier Ricki Austen gegen Grabenstetten fraglich: Ihn plagen Schulterprobleme. Hornung, Ex-Trainer der Nellinger Frauenmannschaft in der ersten und zweitem Bundesliga, muss improvisieren. Die Voraussetzungen vor dem Nachbarschaftstreffen sind nicht optimal, umso mehr, als der Gegner weitgehend in Bestbesetzung von der Alb herunter kommt.

Als Michael Rehkugler die SG nach geschafftem Landesliga-Aufstieg im Frühsommer 2015 verlassen hatte, war ihm Markus Hornung nachgefolgt. Die anschließende Saisonvorbereitung empfand er als „katastrophal, weil wir fünf Wochen lang keine Sporthalle zum Trainieren hatten.“ Bis zum heutigen Tag macht der SGL-Coach den schlechten Saisoneinstieg als Hauptursache für das bisher eher ernüchternde Abschneiden seiner Mannschaft aus. Sehnlichst hofft er jetzt auf den Befreiungsschlag.

Hornung und Rieke verlängern

Das Lenninger Trainerduo mit Markus Hornung und „Co“ Bruno Rieke wird auch über die Saison 2015/16 hinaus die Männer der SGL unter seine Fittiche nehmen. Eine entsprechende Vereinbarung hat Abteilungsleiter Jochen Häußler bestätigt. „Mit beiden sind wir uns weitgehend einig“, sagt Häußler wörtlich. Die Vertragsverlängerung gelte auch bei einem Abstieg in die Bezirksliga.top