Lokalsport

Hörsting gefeierter Held

Weilheimer verspielen 3:0-Führung und gewinnen noch mit 5:3

In der Nachspielzeit hat der TSV Weilheim in der Fußball-Landesliga einen glücklichen 5:3 (3:0)-Sieg gegen den SV Ebersbach errungen. Die Limburgstädter hatten zwischenzeitlich schon mit 3:0 geführt, mussten aber am Ende froh sein, das Spiel gegen den auswärtsstarken Gegner überhaupt noch gewonnen zu haben. Übersicht

Weilheim. Der Jubel nach dem Schlusspfiff des Stuttgarter Schiedsrichters Andreas Wieczorek war riesengroß. Die Limburgstädter hatten eine Begegnung gewonnen, die trotz einer zwischenzeitlichen 3:0-Führung beinahe noch verloren gegangen wäre. Großen Anteil am Erfolg hatte Kai Hörsting. Der Weilheimer Goalgetter erzielte insgesamt drei Treffer. Sein entscheidendes Tor in der Nachspielzeit, als der 30-Jährige das Leder mit Urgewalt aus 20 Metern in die Maschen hämmerte, war sehenswert.

Zuvor waren die Limburgstädter drauf und dran, die 3:0-Führung noch aus der Hand zu geben. In der Halbzeitpause hätte sicherlich keiner der knapp 200 Zuschauer noch einen Pfifferling auf den SV Eberbach gesetzt. Es kam aber anders, denn der Ebersbacher Trainer Dinko Radojevic hatte einen Plan: „Ich habe in der Halbzeitpause meinen Spielern gesagt: Wir schlagen den TSV Weilheim mit seinen eigenen Waffen.“ Und so operierten die Gäste nach dem Seitenwechsel fast nur noch mit langen Bällen – wie es die Weilheimer in den ersten 45 Minuten getan hatten. Das Rezept führte nach kurzer Zeit zum Erfolg. Innerhalb von nur sieben Spielminuten gelangen dem SV Eberbach drei Tore. Zunächst verwandelte Thomas Scheuring einen Foulelfmeter zum 3:1 (60.), danach verkürzte der eingewechselte Josip Colic auf 3:2 (66.) und keine Zeigerumdrehung später fälschte der Weilheimer Kai Hörsting einen Schuss unglücklich zum 3:3-Ausgleich (67.) ins eigene Tor ab. In der Folgezeit konnten die Limburgstädter froh sein, nicht noch in Rückstand zu geraten. Ebersbachs Serdar Kurt hatte gleich zweimal die große Chance, seine Farben in Führung zu schießen. Zunächst ging ein Schuss nur knapp am Tor vorbei (73.) kurze Zeit später brachte Kurt das Kunststück fertig, das Leder völlig frei vor dem Tor, einige Meter neben das Tor zu schießen (78.). In der Schlussphase lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Nach dem erneuten Führungstreffer von Hörsting zum 4:3 erzielte nur eine Minute später Lennart Zaglauer noch das 5:3.

„Solche Spiele gewinnt eine Mannschaft nur, wenn sie intakt ist“, freute sich Weilheim Trainer Alexander Hübbe nach dem Spiel. Beim Weilheimer Übungsleiter war die Schwächephase in der zweiten Halbzeit – die beinahe den Sieg gekostet hätte – schnell vergessen.

In der ersten Halbzeit hatte der TSV Weilheim fast eine hundert prozentige Chancenauswertung. Bis auf einen Weitschuss von Steffen Kuch, den der Ebersbacher Keeper Timo Schurr gerade noch über den Querbalken lenken konnte (31.) wurde jede weitere Möglichkeit in Tore umgemünzt. Obwohl die Ebersbacher in der ersten Hälfte für eine ausgeglichene Partie sorgten, lagen sie mit 0:3 in Rückstand. Dies war vor allem bedingt durch katastrophale Abwehrfehler. Beim ersten Tor von Kai Hörsting nach mustergültiger Vorlage von Lennart Zaglauer zum 1:0 (19.) waren sich der Ebersbacher Torwart und ein Abwehrspieler nicht einig, wer den Ball nehmen sollte, und beim zweiten Treffer nach einem Eckball standen fünf Ebersbacher Spieler im eigenen Strafraum, aber keiner war imstande, das Leder wegzuschlagen – Hörsting hatte leichtes Spiel (29.). Die 3:0-Führung erzielte Michele Latte durch einen sicher verwandelten Foulelfmeter (40.).

Was sich dann nach dem Seitenwechsel ereignete, kam völlig unverhofft nach der deutlichen Weilheimer Führung und dem schwachen Ebersbacher Abwehrverhalten vorher.me