Frickenhausen/Stuttgart. Zum dritten Mal wird am letzten Wochenende des Jahres in der Stuttgarter Porsche-Arena das Pokalfinale der besten acht Tischtennisteams Deutschlands ausgetragen, und zum dritten Mal ist der TTC Frickenhausen dabei. Bei der Premiere hatte sich die „Zweite“ qualifiziert (1:3 gegen Plüderhausen), im vergangenen Jahr die „Erste“ (1:3-Niederlage gegen Werder Bremen), jetzt liebäugelt man im Neuffener Tal mit dem Einzug ins Halbfinale und im besten Fall mit dem Endspiel.
Doch mit den TTF Ochsenhausen haben die Frickenhausener eine hohe Hürde vor sich, wenn sie am kommenden Samstag ihr Viertelfinalspiel bestreiten. Der Sieger dieser Begegnung spielt im Halbfinale gegen den Gewinner der Partie zwischen dem TTC Fulda-Maberzell und dem TTC Schwalbe Bergneustadt.
Als die Auslosung das württembergische Derby zwischen dem TTC Frickenhausen und den Tischtennisfreunden aus Ochsenhausen ergab, waren beide Vereine nicht gerade glücklich, vor allem die Oberschwaben nicht (siehe nebenstehender Artikel). Der TTC setzt auf eine lautstarke Unterstützung und auf die Nähe Frickenhausens zur Landeshauptstadt. „Wir hoffen, dass unser Spiel in der Porsche-Arena ein Heimspiel für uns wird“, gibt Präsident Rolf Wohlhaupter-Hermann die Marschroute aus, „schließlich sind es nach Stuttgart nur 30 Kilometer.“
Mindestens 200 TTC-Fans in eigens kreierten grünen T-Shirts – die gibt es gratis dazu, wenn die Tickets über den Butterfly-Store Frickenhausen erworben werden – sollen die Ränge der Porsche-Arena in eine „grüne Wand“ verwandeln und ihrem Team lautstark den Rücken stärken. Manager Jürgen Veiths Appell lautet deshalb: „Zum Erreichen des Halbfinales brauchen wir natürlich nicht zuletzt etwas Glück, aber auch die Unterstützung unserer Fans.“
Zwar betonen beide Lager, dass die Begegnung ein „50:50-Match“ sei. Doch der 3:2-Auswärtserfolg des TTC Ende Oktober in Ochsenhausen brachte dem damaligen Tabellenführer die erste Niederlage ein und sorgte in der Szene für Aufsehen. Ein Koki Niwa in bestechender Form und ein im entscheidenden Augenblick selbstbewusst auftrumpfender Steffen Mengel bescherten dem TTC Frickenhausen damals den Sieg.
Am Samstag kann Trainer Jian Xin Qiu neben Koki Niwa auch Abwehr-Ass Yang Wang und den amtierenden deutschen Meister Steffen Mengel (25) aufbieten. „Das wird ein schweres Spiel“, gibt sich der Frickenhausener Übungsleiter zurückhaltend, aber auch in Ochsenhausen sieht man es ähnlich. Ihre Nummer eins ist der Olympiasieger von 2004, Seung Min Ryu aus Südkorea, der aktuell eine Bilanz von 8:6 Siegen aufweist. An Position zwei folgt der russische Nationalspieler Kirill Skachkov (3:3), die Nummer drei ist der junge Engländer Liam Pitchford (7:8). Frankreichs Nachwuchshoffnung, der 19-jährige Simon Gauzy, hat 4:6 Siege auf dem Konto.
Nach der völlig unerwarteten 2:3-Niederlage am vergangenen Sonntag bei Aufsteiger Hagen sind die Oberschwaben mittlerweile in der Bundesliga seit sechs Spielen ohne Sieg, sodass davon auszugehen ist, dass sie sich am Samstag umso mehr ins Zeug legen werden. Der Ausrutscher in Hagen kam umso überraschender, als die TTF zwei Tage zuvor ihr Champions-League-Match gegen Vaillante Sports Angers (Frankreich) mit 3:0 gewonnen hatten.
„Das Pokalfinale wird ein Fest für alle Tischtennisfans mit vielen nationalen und internationalen Topspielern, das gleich mit einem spannenden Derby von unseren beiden württembergischen Vereinen beginnt“, sagt Andreas Kroll, Geschäftsführer der veranstaltenden „in.Stuttgart“, der sich wieder auf die Pokalatmosphäre in der Porsche-Arena freut.
Die Jagd auf den Titelverteidiger Borussia Düsseldorf ist also eröffnet. Die Rheinländer hatten sich im Vorjahr mit einem klaren 3:0-Sieg den Pott gegen Fulda-Maberzell gesichert. Es war für die Borussen der 21. Pokalsieg und der insgesamt 60. Vereinstitel in der erfolgreichen Vereinsgeschichte der Düsseldorfer Tischtennis-Hochburg.mps