Lokalsport

„Holz-Medaille“ für Manuel Fumic

Mountainbike Bei den Deutschen Meisterschaften kommt der Titelverteidiger nicht über Platz vier hinaus.

Manuel Fumic ist das Trikot des amtierenden Deutschen Meisters erstmal wieder los. Foto: Armin Küstenbrück
Manuel Fumic ist das Trikot des amtierenden Deutschen Meisters erstmal wieder los. Foto: Armin Küstenbrück

Wombach. Gemischte Bilanz für die lokalen Mountainbike-Asse bei den Deutschen Meisterschaften: Für Titelverteidiger Manuel Fumic reichte es im Lohrer Stadtteil Wombach nur zu Platz vier, Luca Schwarzbauer vom MTB Teck landete auf Platz sechs. Die Weilheimerin Kira Böhm nahm aus dem Rennen der Juniorinnen die Bronze-Medaille mit nach Hause.

Vollgas noch nicht möglich

„In Kroatien hatten wir ein tolles Training und diese Woche lief es auch sehr gut. Das hat erst möglich gemacht, hier vielleicht um die Medaillen mitzufahren.“ Das sagte Phil Dixon am Streckenrand. Der britische Coach von Manuel Fumic wusste aber auch, dass das nur über eine ganz bestimmte Strategie möglich werden könnte. „Ich kann das Gaspedal halt noch nicht durchdrücken“, erklärte Manuel Fumic selbst. Irgendwelche Attacken mitzugehen, war nicht drin. So musste und wollte der Kirchheimer die jüngere Konkurrenz am Anfang gewähren lassen, lag erst mal nur an siebter Stelle, doch als die Hälfte des Rennens gefahren war, hatten sie sich ausgetobt und der Cannondale-Fahrer war auf Tuchfühlung.

Vorjahres-Vizemeister Georg Egger verlor den Anschluss, und übrig blieben vier Fahrer. Drei Runden vor Schluss riss Max Brandl eine Lücke und fuhr auf und davon. Fumic ging gemeinsam mit dem Essener Benz Zwiehoff und Markus Schulte-Lünzum aus Haltern in die Schlussrunde. Da drehten Zwiehoff und Schulte-Lünzum noch mal auf und sicherten sich Silber und Bronze.

„Klar bin ich enttäuscht, dass ich keine Medaille gewonnen habe. Aber auf der anderen Seite ist das Rennen auch ein echter Lichtblick. Max, Ben und Schulle sind gut in Form und ich erst wieder im Aufbau“, so Fumic. „Bis zu den Weltcups ist es vielleicht schon besser.“

Nach den gesundheitlichen Problemen im Frühjahr, kam die DM vermutlich zu früh. So wurde es für Fumic der gleiche vierte Platz wie bereits 2016 in Wombach.

Schwarzbauer zufrieden

Luca Schwarzbauer kam 2,42 Minuten nach seinem Lexware-Teamgenossen Max Brandl ins Ziel. Er hatte nur bis zur zweiten Runde Kontakt zur Spitzengruppe. „Platz sechs ist nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte“, sagte der Reuderner, „aber vielleicht ist die Form nicht ganz da, wo ich sie haben will. Das Rennen an sich war ganz in Ordnung. Es war nur schade, dass ich den Anschluss an Martin Gluth nicht mehr herstellen konnte“, sagte Schwarzbauer.

Der Freiburger war 39 Sekunden vor ihm als Fünfter ins Ziel gefahren, nachdem mit Georg Egger ein weiterer Teamgenosse von Schwarzbauer in den letzten zwei Runden noch stark abgebaut hatte und auch vom Reuderner noch überholt wurde. „Die Hitze ist natürlich auch nicht mein Ding, das ist ja bekannt. Ich bin insofern auch nicht unzufrieden“, sagte der 22-Jährige.

Sein Klubkamerad Christian Pfäffle aus Neuffen belegte Platz zehn mit knapp fünf Minuten Rückstand und war damit durchaus zufrieden. „Ziel erreicht“, konstatierte Pfäffle. „Ich hatte zum ersten Mal dieses Jahr das Gefühl, wirklich ein Rennen zu fahren.“

Böhm jubelt über Bronze

Kira Böhm hatte am Vormittag Grund zum Jubeln gehabt. Die Weilheimerin vom Walcher Racing Team ging das Rennen schnell an. Vielleicht etwas zu schnell, wie sie im Ziel bekannte. Luisa Daubermann (Gessertshausen) fuhr rasch auf und davon, doch mit Emma Eydt duellierte sich Kira Böhm noch in der zweiten von vier Runden. „Da bin ich vielleicht zu schnell angegangen“, so Böhm, die Eydt dann ziehen lassen musste, nachdem sie in einer Abfahrt eine Lücke kassierte.

Sie suchte ihren eigenen Rhythmus, konnte sich die Verfolgerinnen vom Leib halten und erreichte mit 4,16 Minuten Rückstand auf Daubermann als Bronze-Medaillengewinnerin und 1,36 Minuten Rückstand auf Eydt das Ziel. „Ich bin megaglücklich, eine Medaille war mein Ziel“, jubelte Böhm.

In der Ergebnisliste des U23-Rennens der Herren entdeckte man den Weilheimer Pirmin Sigel an achter Stelle. Mit 3,03 Minuten Rückstand auf den neuen Deutschen U23-Meister Simon Schneller (1.09,33) aus Oberlengenhardt erreichte er das Ziel und auch sein persönliches, selbst gestecktes.

Sigel hatte einen guten Start erwischt. Nach Problemen mit den Beinen musste er dosieren, erlaubte sich in der dritten Runde einen Sturz und kassierte in der Folge auch eine Lücke zum Zusmarshausener Benedikt Fritz, die er nicht mehr schließen konnte. „Ich habe mich dann zusammengerissen und bin meinen Rhythmus gefahren. Von außen hat mich Mani Fumic angefeuert, das hat mich zusätzlich motiviert“, erzählte Sigel.

So konnte er in der Schlussphase auch den Angriff des Hessen Moritz Schäb abwehren, der nach einem Defekt auf Aufholjagd war. „Unter dem Strich bin ich zufrieden“, sagte Sigel.Erhard Goller