Lokalsport

Jena teilt Prügel aus

Basketball: Knights gehen im Topspiel mit 56:98 unter

Das vermeintliche Topspiel der Pro A kam einer Demütigung gleich: Bei der 56:98-Niederlage gegen den Tabellenzweiten Science City Jena wurden Kirchheims Basketballer in der zweiten Halbzeit nach allen Regeln der Kunst demontiert. Durch den zeitgleichen Sieg Gothas rutschen die Knights in der Tabelle auf Platz vier.

Kirchheim. 42 Punkte Differenz sprechen eine deutliche Sprache. Normalerweise kommen solche Ergebnisse beim Duell eines Top-Teams mit einem Abstiegskandidaten zustande. Doch am Samstag spielte der Zweite gegen den Dritten. Was die 1 200 Zuschauer in Kirchheim zu sehen bekamen, verdiente aus Kirchheimer Sicht nur in der Anfangs-Viertelstunde das Prädikat Top-Duell. Bis dahin zeigten die Gastgeber, dass sie mit dem Favoriten aus Thüringen durchaus mithalten können. 29:31 – da war die Welt für Mannschaft und Zuschauer in der Sporthalle Stadtmitte noch in Ordnung. Die Ritter spielten flüssig und trafen gut vorbereitete Würfe. Der eine oder andere begann, an eine mögliche Überraschung an diesem Abend zu glauben. Doch dann ging alles ganz schnell: In den folgenden vier Minuten bis zur Halbzeit legten die Gäste einen beeindruckenden 17:0-Lauf hin. Die Ritter fanden zu keiner Zeit eine Antwort darauf. Die Folge: Mit 48:29 für Jena ging es in die Kabinen.

„Wir haben eineinhalb Viertel lang gut gespielt. Danach haben wir völlig unsere Linie verloren“, suchte Knights-Trainer Michael Mai nach Spielende nach einer Erklärung für den Einbruch. Doch auch nach der Halbzeit glaubten viele daran, dass die Partie noch nicht entschieden sein würde. Schon oft in dieser Saison hatten sich die Ritter zurückgekämpft und den Gegner noch niedergerungen. Vor allem auf dem sonst so starken dritten Viertel lagen die Kirchheimer Hoffnungen.

Dass daraus an diesem Abend nichts werden würde, war bereits kurz nach Wiederanpfiff klar. Jena dachte überhaupt nicht daran, den Fuß vom Gas zu nehmen und forcierte mit einer unglaublich starken Defensive Fehler um Fehler der Kirchheimer, die immer wieder per Schnellangriffe in Punkte umgewandelt wurden. „Jena hat einfach viel besser gespielt. Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, zeigte sich Michael Mai bitter enttäuscht, fand aber immerhin: „Das einzig Gute an diesem Spiel ist, dass uns unsere Fehler schonungslos aufgezeigt wurden.“

Dass seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit nicht nochmals herankam, sondern der Rückstand konstant wuchs, lag zu großen Teilen am überragenden Marcos Knight auf Seiten der Gäste. Der Ex-Heidelberger tischte in nur 25 Minuten mit 21 Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double auf. Der Topscorer des Abends führte nicht nur seine Mannschaft in der Offensive, sondern räumte trotz körperlicher Unterlegenheit auch unter den Brettern auf.

Genügend Rebounds zu holen, gab es vor allem in der Kirchheimer Offensive. Nur fünf Dreier bei 22 Versuchen fanden ins Ziel. Insgesamt gelangen den Knights nur 13 Korberfolge. Den Rest erarbeiteten sich die Ritter an der Freiwurflinie. Das mit einer 78-prozentigen Freiwurfquote an diesem Abend einzige gewonnene Duell.

„Wir waren einfach nicht aggressiv, präsent und tough genug, um heute mitzuhalten. Das muss sich dringend ändern“, stellte Kirchheims Coach am Ende fest. Die nächste Gelegenheit zur Wiedergutmachung bietet sich am kommenden Samstag in Paderborn. Möchte man sich das Heimrecht in der ersten Play-off-Runde sichern, ist ein Sieg gegen den Tabellendreizehnten Pflicht. cs

Kein Durchkommen: Diesmal beißt sich Besnik Bekteshi am Jenaer Defensiv-Bollwerk die Zähne aus

Kein Durchkommen: Diesmal beißt sich Besnik Bekteshi am Jenaer Defensiv-Bollwerk die Zähne aus.Fotos: Genio Silviani
Kein Durchkommen: Diesmal beißt sich Besnik Bekteshi am Jenaer Defensiv-Bollwerk die Zähne aus.Fotos: Genio Silviani
Fotos: Genio Silviani