Lokalsport

Kampf um den letzten Kredit

Basketball: Der bevorstehende Doppelspieltag in der Pro A wird für die Knights zur Nervenprobe

Nach der Niederlage gegen Ehingen haben Kirchheims Zweitliga-Basketballer am Wochenende einen Doppelspieltag vor der Brust. Bereits morgen Abend (20 Uhr) sind die Knights zu Gast beim Tabellendritten Jena, am Sonntag um 17 Uhr heißt der Gegner in der Sporthalle Stadtmitte Magdeburg.

Ben Beran (beim Wurf) ist einer von vielen im Kirchheimer Team auf der Suche nach Normalform. Foto: Deniz Calagan
Ben Beran (beim Wurf) ist einer von vielen im Kirchheimer Team auf der Suche nach Normalform. Foto: Deniz Calagan

Kirchheim. Zwei Spiele innerhalb von drei Tagen, dazu am Freitag die lange Fahrt nach Thüringen – das Wochenendprogramm in der Pro A hat es diesmal in sich. Besonders am Sonntag vor Heimpublikum gegen den Tabellenvorletzten Magdeburg wird die zuletzt so enttäuschende Kirchheimer Mannschaft unter besonderer Beobachtung stehen. Dabei weiß man nicht so recht, vor welchem Gegner man sich mehr fürchten sollte. Der derzeitige Tabellendritte Jena ist im Januar in die neue Arena umgezogen und setzt dort nun seine beeindruckende Heimserie fort. Erst eine Niederlage musste das Team von Trainer Björn Harmsen in dieser Saison zu Hause einstecken.

Die für ihre aggressive Ganzfeldverteidigung bekannten Jenaer haben mit Garrett Sim einen absoluten Top-Mann auf der Spielmacher-Position. Mit 22,6 Punkten und 5,5 Assists pro Spiel führt er seine Truppe in beiden Kategorien an. Ihm zur Seite stehen Klasseleute wie Dorenzo Hudson (19,2 Punkte im Schnitt) und Dennis Tinnon (13,8). Die Tiefe des Jenaer Kaders ist der große Trumpf des Aufstiegsaspiranten. Auf zehn Spieler kann Harmsen zurückgreifen, die mit mehr als zehn Minuten Spielzeit pro Partie die laufintensive Verteidigung ermöglichen. Das Hinspiel gewann Kirchheim mit 113:101, allerdings mit der wohl besten Saisonleistung bisher.

Eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den jüngsten Auftritten wird es auch am Sonntag brauchen. Zwar hat der Tabellenvorletzte aus Sachsen-Anhalt bisher erst fünf Siege auf dem Konto, doch mit Mannschaften vom Tabellenende taten sich die Knights zuletzt besonders schwer. Pro-A-Tauglichkeit beweisen auf Magdeburger Seite vor allem die Amerikaner Lamar Morinia (12,3 Punkte pro Spiel), Leonard Washington (11,3) und Larry Wright (10,1).

Die Favoritenrolle können die Teckstädter trotz zuletzt schwankender Leistungen nicht ablehnen. Die Enttäuschung ist groß im Kirchheimer Lager. Nach dem Overtime-Sieg gegen Paderborn hatte man gehofft, zurück in die Erfolgsspur gefunden zu haben. Doch die erschreckend schwache zweite Halbzeit im Heimspiel gegen Ehingen am vergangenen Samstag hat etwas anderes gezeigt. Nun hat die Mannschaft von Trainer Ignjatovic gleich zwei Möglichkeiten, innerhalb kurzer Zeit wichtige Punkte im Kampf um die Play-off-Plätze zu sammeln. Angesichts der hohen Belastung am Wochenende könnte sich die Verpflichtung von TC Speaks bereits ­bezahlt machen. Der Auftritt des Amerikaners gehen Ehingen war vielversprechend, die Optionen sind durch ihn auf jeden Fall mehr geworden.

Dass die Ritter nach der schwachen Heimbilanz am Sonntag unter enormem Druck stehen, ist unbestritten. „Gegen Jena wird es ein sehr schwieriges Spiel. Sie sind zu Hause extrem heimstark und gehören zu den besten Teams der Pro A“, sagt Frenkie Ignjatovic, der genau weiß, dass die Partie am Sonntag für seine Mannschaft die größere Nervenprobe darstellt. In Jena haben die Knights nichts zu verlieren, am Sonntag gegen Magdeburg dagegen könnten sie beim eigenen Publikum den letzten Kredit verspielen. „Für Magdeburg geht es um alles. Sie müssen gewinnen. Dieses Spiel wird durch den Kampf entschieden“, ist Ignjatovic überzeugt.cs/tb

Für alle daheimgebliebenen Fans übertragen die Baskets aus Jena das Spiel morgen Abend ab 20 Uhr per Livestream.