Lokalsport

Lichtblick bei der Olympia-Generalprobe

Mountainbike: Manuel Fumic auf Platz 15 zum Weltcup-Abschluss – Pfäffle auf Platz 23

Lichtblick für den einen, bestes Ergebnis für den anderen. Mit Platz 16 für Manuel Fumic und 23 für Christian Pfäffle ist der Weltcup zu Ende gegangen.

Das Bild täuscht: Statt abwärts ging es für Manuel Fumic beim Weltcup in Kanada leistungsmäßig leicht bergauf. Foto: Thomas Wesc
Das Bild täuscht: Statt abwärts ging es für Manuel Fumic beim Weltcup in Kanada leistungsmäßig leicht bergauf. Foto: Thomas Weschta

Mont Sainte Anne. Wie muss, kann und darf man den 16. Platz von Manuel Fumic bei der Olympia-Generalprobe im kanadischen Mont Sainte Anne bewerten? Von außen betrachtet war es kein geplatzter Knoten, kein Durchbruch oder was man sich sonst in einer verfahrenen Situation zwei Wochen vor dem Vierjahres-Höhepunkt erhofft.

Sicher, es war eine Klasse besser als der 34. Platz beim Weltcup in Lenzerheide Anfang Juli, aber es war noch längst nicht die Klasse, die man von einem Manuel Fumic bei Olympischen Spielen erwarten würde. Wenn Bundestrainer dieses Ergebnis, 3,55 Minuten hinter Sieger Julien Absalon (1.29,37 Stunden), mit „das ist doch ganz okay“ kommentiert, dann tut er das vor dem Hintergrund des Saisonverlaufs von Fumic. Und tatsächlich: Es war das zweitbeste Weltcup-Resultat des Kirchheimer Mountainbikeprofis in diesem Jahr.

Auch Fumic selbst bewertete die sieben Runden bei der 26. Auflage des Klassikers aus dieser Perspektive. Er war gut gestartet. Aus der dritten Reihe kommend fand man den Cannondale-Fahrer in Runde eins an vierter Stelle wieder. Von dort aus verlor er dann allerdings eine Position nach der anderen, ehe er sich nach fünf Runden an 17. Stelle wiederfand.

„Ich hatte einen guten Start. Den habe ich mir auch vorgenommen, weil ich bei den Olympischen Spielen auch aus der zweiten oder dritten Reihe ins Rennen gehen muss. Ich wollte gucken, was ich am Start machen kann“, analysierte Fumic. „Dann habe ich aber keinen guten Rhythmus gefunden, mich wohl zu viel an den anderen orientiert. Ich habe nicht zu sehr aufs Resultat geschaut, sondern, dass ich mein Rennen durchfahren kann“, erklärte er weiter und ordnete das Geschehen dann so ein: „Auch wenn es nur Platz 16 ist, in dieser Saison muss man sehen, ist das ein Lichtblick.“

Jetzt hoffe er auf zwei Wochen Ruhe, die noch mal einen Schub nach vorne bringen sollen: Das olympische Rennen in Rio steigt am 21. August.

Während Fumic gesprochen hatte, war sein Landsmann Christian Pfäffle herangerollt. Der Neuffener hatte als zweitbester Deutscher sechs Positionen und 1,24 Minuten hinter Fumic das Ziel erreicht. Das war fast genau der Abstand, den Pfäffle bereits nach der drei Kilometer langen Startrunde auf Fumic hatte. Das heißt im Umkehrschluss: Danach verlor der Stevens-Biker nur noch fünf Sekunden auf Fumic. Platz 23 war sein bisher bestes Weltcup-Resultat im ersten Elite-Jahr.

Und dabei fehlte ihm an diesem Tag das gewisse Etwas. „So super hat es sich nicht angefühlt“, meinte Pfäffle, „der Start war nicht optimal.“ In der zweiten Hälfte der ersten Runde traf er dann in der Einfahrt zur berüchtigten Felspassage „Beatrice“ eine gute Entscheidung, in dem er die B-Linie nahm. „Da habe ich einige Positionen gutgemacht“, schilderte der 23-Jährige diese Situation.

Dennoch passierte er nach der Startrunde die Zeitmessung erst als 40. In der zweiten Runde fühlte er sich noch nicht richtig in Schwung, steigerte sich dann aber langsam immer mehr. „So richtig Vollgas ging nicht, aber ich konnte einen konstanten Speed fahren.“ Dabei hatte er sich schon vorher einen Kniff überlegt. „Ich habe extra ein größeres Kettenblatt gewählt, dass ich gar nicht in Versuchung komme, in den steilen Anstiegen langsamer zu fahren“, erklärte er mit einem Grinsen. „Ich glaube, das hat mich gerettet.“

Tatsächlich fuhr Pfäffle konstante Rundenzeiten, stieß gemeinsam mit dem Freiburger Martin Gluth in einer Gruppe in die 20er-Ränge vor, ehe er Gluth in Runde fünf von sieben zurückließ und gegen den Schweizer Fabian Giger sowie den Australier Dan McConnell um die Plätze kämpfte. Die Rundenzeiten wurden relativ gesehen immer besser. Die letzten vier Runden waren komplett Top-20-Zeiten und die letzte sogar die zwölftbeste. Ein weiterer Beleg dafür, dass der 15. Platz bei der WM kein Zufall war. „Ich bin auf jeden Fall zufrieden, dass es noch so gut geklappt hat“, bilanzierte Pfäffle.

Luca Schwarzbauer hatte im U 23-Rennen eine Aneinanderreihung von negativen Einflüssen erlebt, sodass nur der 20. Platz mit 7,10 Minuten Rückstand auf den Franzosen Titouan Carod (1.17,09) heraussprang. Was unter diesen Umständen noch erstaunlich war: Hinterrad-Defekt in Runde drei, dann eine he­runtergefallene Kette, dann ein zweiter Plattfuß, und damit verbunden ein zweiter Laufrad-Wechsel. Zwischendrin auch noch ein Sturz, bei dem sich der Lenker verdrehte. „Immerhin habe ich noch ein paar Weltranglistenpunkte mitgenommen“, so der Reuderner, den zu allem Überfluss auch noch Kopfschmerzen plagten.

Bester Deutscher war Lukas Baum (Neustadt) auf Rang drei vor Ben Zwiehoff (Essen) und Schwarzbauers Lexware-Teamkollege Max Brandl (Freiburg).