Lokalsport

Luft wird dünn auf dem Berg

TTC gegen Düsseldorf krasser Außenseiter

Das Beste, was die Tischtennis-Bundesliga derzeit zu bieten hat, ist heute Abend zu Gast in der Frickenhausener Sporthalle auf dem Berg: Spitzenreiter Borussia Düsseldorf kommt. Sportlich ist die Aufgabe für Schlusslicht TTC matec nahezu unlösbar.

TTC Frickenhausen - Borussia Düsseldorf (Final-Hinspiel)Timo Boll Düsseldorf
TTC Frickenhausen - Borussia Düsseldorf (Final-Hinspiel)Timo Boll Düsseldorf

Frickenhausen. Zuerst kam der Vizemeister, jetzt gibt der Rekordmeister seine Visitenkarte beim TTC matec Frickenhausen ab: Zwei Tage nach der 1:3-Niederlage gegen Fulda gastiert heute ab 19.30 Uhr Borussia Düsseldorf in der Sporthalle auf dem Berg in Frickenhausen. Mit dieser Partie gegen den Tabellenführer und Meisterschafts-Top-Favoriten beginnt die Rückrunde der Tischtennis-Bundesliga (TTBL).

Trotz der Niederlage gegen Xi Wang und Co. am Sonntag (1:3) zeigte das Team des TTC matec Frickenhausen streckenweise eine ansprechende Leistung. Für Mikhail Paikov bedeutete der Fünfsatzsieg über Xi Wang eine Befreiung, hatte er zuvor doch fünf Matches – teilweise nach einer 2:0-Führung – noch verloren. „Das war psychologisch unheimlich wichtig“, bilanzierte TTC-Präsident Rolf Wohlhaupter-Hermann, der sich jetzt auf den Auftritt der Borussen freut. „Das ist schon eine Ausnahme-Mannschaft.“ In der Champions League sicherten sich die Düsseldorfer vergangene Woche vorzeitig den Gruppensieg, in der TTBL ziehen sie mit 18:0 Punkten souverän ihre Kreise. Am Sonntag gewannen die Rheinländer gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt mit 3:1, wobei der ehemalige Frickenhausener Steffen Mengel gegen Panagiotis Gionis den Ehrenpunkt für den Aufsteiger holte.

Borussia Düsseldorf – oft als „Bayern München des Tischtennis“ bezeichnet – wurde 26 Mal deutscher Meister und 22 Mal Pokalsieger. Außerdem gewann der Club je vier Mal die Champions League und den ETTU-Pokal sowie sechs Mal den Europapokal der Landesmeister. Absolute Nummer eins des Teams ist Timo Boll, aktuell die Nummer acht der Welt. Als jemals einziger Deutscher war er mehrere Monate lang die Nummer eins der Weltrangliste, bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften sammelte er Edelmetall, bei Europameisterschaften gewann er sage und schreibe 16 Goldmedaillen. Timo Boll (33) ist der absolute Star der Borussen-Truppe – nach wie vor.

Neben Boll stehen mit Panagiotis Gionis (Weltrangliste Nummer 20), Patrick Franziska (35) und Sharath Kamal Achanta (41) weitere Top-Spieler im Team von Trainer Danny Heister. „Ihnen zuzuschauen, macht einfach Spaß. Da dürfen sich unsere Zuschauer auf Spitzen-Tischtennis freuen“, sagt TTC-Manager Jürgen Veith. Gleichwohl ist er realistisch: „Wir sind totaler Außenseiter und haben nichts zu verlieren.“ Veith hofft, „dass die Fans hinter unseren jungen Spielern stehen und ihnen Rückhalt geben“.

Gegen den übermächtigen Gegner steht für den TTC matec eine Art Kür auf dem Programm. Die Pflicht folgt am 4. Januar, wenn Schwalbe Bergneustadt im Täle aufkreuzt – gegen Mengel und Co. holte das Team von Chef-Trainer Jian Xin Qiu Anfang September mit 3:1 den bislang einzigen Sieg. Will man sich nicht als Tabellenschlusslicht dauerhaft etablieren, muss der zweite Saisonerfolg her.hab