Lokalsport

Mit 0:3 noch gut bedient

Der neue Tabellenführer FC Heiningen dominiert den VfL nach Belieben

Mit einem souveränen 3:0 (1:0)-Erfolg beim VfL Kirchheim hat der FC Heiningen gestern Abend zumindest vorübergehend die Tabellenspitze der Fußball-Landesliga erobert. Für den personell geschwächten VfL war es ein achtbares, wenn auch erwartetes Ergebnis gegen einen übermächtigen Gegner. Ex-VfL-Kicker Deni Kalfic spielte an alter Wirkungsstätte mit einem Tor und einem Assist eine tragende Rolle.

VfL Kirchheim (blaue Trikots) - FC HeiningenNebih Kadrija
VfL Kirchheim (blaue Trikots) - FC HeiningenNebih Kadrija

Kirchheim. Allein das Eckenverhältnis von 1:7 bis zur Halbzeit dokumentierte die drückende Überlegenheit der Gäste. „Was im Rahmen unserer Möglichkeiten heute drin war, haben wir abgerufen. Kampf und Moral allein haben aber nicht gereicht, so dass wir am Ende mit den drei Treffern noch gut bedient waren“, zog Kirchheims sportlicher Leiter, Norbert Krumm, eine erste Bilanz.

Es dauerte bis zur 29. Minute ehe der FC das erste Mal den Abwehrriegel der Blauen knacken und seine Überlegenheit in einen Treffer ummünzen konnte: Yasin Ceküc hatte sich über Rechts durchgesetzt und maßgerecht von der Grundlinie auf Hans-Jörg Sawatzki zurück gepasst. Dieser hatte aus fünf Metern keine Mühe mehr und ließ Kirchheims neuer Nummer eins, Marco Joos, keine Abwehrchance. Danach rappelten sich die Gastgeber etwas auf und hatten zwei gute Gelegenheiten, auszugleichen. Tino Jungblut erlief einen Fehlpass des FCH, sein Heber aus knapp 30 Metern hatte jedoch nicht genügend Kraft, so dass der etwas zu weit vor seinem Tor postierte Gästekeeper Marius Funk parieren konnte (36.). Nur vier Minuten später köpfte Sinan Kararmaz, am langen Pfosten lauernd, nach einem Freistoß von David Hilger knapp über das Tor.

Ein Ausgleich wäre des Guten auch zu viel gewesen. Der VfL wehrte sich zwar nach Kräften, ging aber mit einem schmeichelhaften 0:1 in die Kabine. Nachdem Marco Joos direkt nach Wiederanpfiff einen satten Schuss von Sawatzki hatte zur Ecke klären können, fiel die Entscheidung dann binnen neun Minuten. Deni Kalfic, in der vergangenen Verbandsliga-Saison noch im Trikot der Teckstädter, war daran entscheidend beteiligt. Das überfällige 2:0 durch Moritz Müller, der für den verletzt ausgeschiedenen Kapitän Dominik Mader kam, bereitete Kalfic mustergültig vor (52.). Das 3:0 besorgte er per Kopf nach einem Freistoß von Franco Petruso dann selbst (61.). Damit war die Partie endgültig entschieden. Der stärkste Angriff der Liga zeigte sich bis zum Schlusspfiff gnädig. Die Hausherren waren mit dem Ergebnis gut bedient. Auf dem Platz zeigte sich phasenweise ein Klassenunterschied. Die einzig nennenswerte Offensivaktion der Blauen in der zweiten Halbzeit hatte der neue Kapitän Nebih Kadrija. Sein Schuss aus 25 Metern strich über die Querlatte (85.).

„Es steht noch viel Arbeit für uns an. Jeder hat zwar alles gegeben, aber wir hatten zu viele schnelle Ballverluste, so dass wir einen zu hohen Aufwand betreiben mussten“, meinte Norbert Krumm. Die Verantwortlichen können nur hoffen, dass sich die Personallage bald entspannt. Der vergangene Woche freigestellte Goalgetter Fatih Özkahraman soll am morgigen Sonntag in der U23 spielen und ab Montag wieder ins Mannschaftstraining der Ersten einsteigen.wr

VfL Kirchheim: Joos – Gollert, Özge, Szabics, Hilger – Beck, Bozkurt (64. Bezler), Kararmaz (83. Yildirim), Wagner (56. Cisternino), Kadrija – Jungblut

FC Heiningen: Funk – Kraljevic, Kotiukov, Schneider, Cubuk – Kalfic, Petruso (75. Aslan), Mader (35. Müller), Ceküc – Ziesche (81. Allmendinger), Sawatzki

Tore: 0:1 Sawatzki (29.), 0:2 Müller (52.), 0:3 Kalfic (61.)

Gelbe Karten: Hilger, Kararmaz, Jungblut, Beck

Schiedsrichter: Yannick Eberhardt (Heidenheim)

Zuschauer: 150.