Lokalsport

Neidlinger können zwei Mal feiern

Teckbotenpokal: Drei weitere Teams stehen im Achtelfinale – Jobsharing auf dem Turnierturm

Das Stimmungsbarometer beim 49. Teckbotenpokal-Turnier steigt: Gestern herrschte ­Kaiserwetter. Drei weitere Mannschaften schafften den Sprung ins Achtelfinale.

VFL Kirchheim II - TSV Holzmaden (schwarz)Teckbotenpokal Fussball 2011
VFL Kirchheim II - TSV Holzmaden (schwarz)Teckbotenpokal Fussball 2011

Kirchheim. Der erste Hochsommertag seit Langem – das Teckbotenpokal-Wetter ist zurückgekehrt: Ein strahlendblauer Himmel, Sonne satt und Temperaturen um 30 Grad noch um halb acht drückten dem 49. Kirchheimer Zeitungspokalturnier gestern ihren Stempel auf. Manch einem Spieler war‘s zu heiß – den Fußball-Interessierten aber nicht: Rund 600 Besucher lockten die vier Abendspiele an. Klar, dass bei den VfL-Funktionären die gute Laune wuchs – umso mehr, als der eigenen Mannschaft in der Gruppe F ein 6:1-Kantersieg über den TSV Holzmaden gelang. Damit steht das Bezirksliga-Team ebenso sicher im Achtelfinale wie AC Catania und der TV Neidlingen, der mit dem 5:1-Erfolg über die SGEH II die Punkte 2, 3 und 4 ergatterte und damit auf alle Fälle zu den vier besten Gruppendritten zählen wird.

Beim TVN imponierte vor allem ein Spieler: Neuzugang Christian Dangel (TSV Jesingen) erzielte in seiner halbstündigen Einsatzzeit zwei Treffer und war für TVN-Spielertrainer Roland Schumacher („wir haben uns gegenüber dem Auftakt-2:2 gesteigert“) die Entdeckung des Spiels. Zweite erfreuliche TVN-Meldung: Abteilungsleiter Marlon L‘Amour wird am Samstag heiraten, am Nachmittag gibt‘s die Feier. „Dumm nur, dass wir da im Achtelfinale spielen“, sagt Schumacher, der jetzt improvisieren muss: „Irgendwie werden wir schon eine Mannschaft zusammenbekommen.“

Drunten auf dem Rasen darf beim Teckbotenturnier jeder Trainer bis zu fünf Einwechselspieler ins Gefecht schicken – doch droben auf dem Turnierwagen ist die personelle Fluktuation kaum weniger groß: Fünf VfL-Funktionäre fungieren derzeit abwechselnd als Turniersprecher und drei teilen sich den Part der Turnierleitung, in die nach einer kurzfris­tigen Absage (Franziska Pöschl) neu auch Kurt Dangel gehört. Doch nicht nur Ausrichterverein VfL betreibt an den wichtigsten Turnier-Schaltstellen Jobsharing, auch der Fußball-Bezirk Neckar/Fils entschied sich für eine Lastenverteilung auf mehr als zwei Schultern: Als offizielle WFV-Ver­bandsaufsicht fungieren gleich drei Personen. Der Jesinger Staffelleiter Heinz Augustin (am vergangenen Samstag und Sonntag eingesetzt), Bezirksspielleiter Werner Banzhaf aus Geislingen (Montag und Dienstag) sowie Staffelleiter Gerald Herbst vom FC Frickenhausen (ab heute bis Sonntag im Einsatz) müssen an den neun Tagen überprüfen, ob „mit den Spielerpässen und Spielberechtigungen der Akteure alles stimmt“ (Augustin). Bisher stimmte alles, „trotzdem sind Manipulationsversuche nie einhundertprozentig auszuschließen“, wie Banzhaf weiß.

Dass er sich den Kontrolleurs-Job erstmals mit zwei Kollegen teilt, hat freilich nichts mit neuen Verbands-Bestimmungen zu tun, sondern mit dem Krankheitsausfall von Kreisliga-Staffelleiter Stefan Cserny. Der fehlte als Verbandsaufsicht in den letzten Jahrzehnten kein einziges Mal beim Teckbotenpokal, doch derzeit ist der 55-Jährige noch krank geschrieben. Schweren Herzens sagte er für den Zeitungscup 2011 also ab, nicht ohne durch ein paar Telefonate Ersatz zu besorgen. Trotz der aufgezwungenen Funktionärspause lässt sich Cserny den Teckbotenpokal-Spaß in diesen Tagen nicht nehmen. „Endlich kann ich eine Partie mal über die vollen 60 Minuten verfolgen“, sagte er am Rande der Partie des TSV Owen gegen TSV Dezisau (0:4).

Heute Abend geht‘s beim Teckbotenpokal mit den Turnierspielen 25 bis 28 weiter, und im Fokus steht die Gruppe B mit Vorjahresfinalist SF Dettingen. Der, mit optimalen sechs Punkten ausstaffiert und auch schon weiter, kann sich ohne Angreifer Jens Starkert (Urlaub) gegen den A-Kreisligisten TSV Köngen eine 0:3-Niederlage leisten und wäre trotzdem Gruppenzweiter. Die Gefahr, den letzten Gruppen-Gegner zu unterschätzen, lauert auch beim TSV Jesingen II, der gegen Schlusslicht TV Unterlenningen noch ein Pünktchen fürs Achtelfinale braucht. Zum Gipfeltreffen der Gruppen A-Schwergewichte TSV Weilheim II und TSV Jesingen kommt es um 19 Uhr auf dem Nebenplatz: Wer gewinnt, wird nicht nur Gruppenerster, sondern in der Runde der letzten 16 auf einen Gruppendritten treffen.