Lokalsport

Nichts zu erben im Allgäu

Turnen: VfL-Männer haben im Auftaktwettkampf der 3. Liga keine Chance

Zum Saisonauftakt der 3. Liga haben die Turner des VfL Kirchheim wenig überraschend bei Topteam TG Allgäu verloren. Bei der 14:64-Niederlage waren die gastgebenden Bayern trotz ansprechender VfL-Leistung übermächtig. Allen voran der Schweizer Nationalmannschaftsturner Kevin Rossi.

Hoch geflogen, hart gelandet: Marcus Bay und die Kirchheimer Kunstturner haben zum Auftakt der Drittligasaison eine herbe Nieder
Hoch geflogen, hart gelandet: Marcus Bay und die Kirchheimer Kunstturner haben zum Auftakt der Drittligasaison eine herbe Niederlage einstecken müssen. Foto: Heiko Paul

Wiggensbach. Dass es in Wiggensbach, unweit von Kempten, schwer werden würde, davon waren die Drittliga-Turner des VfL-Kirchheim ausgegangen. Dass sie aber auf einen derart starken Gegner treffen würden, damit hatte wohl keiner im Team gerechnet. Zumal die Kirchheimer im vergangenen Jahr das Aufeinandertreffen lange Zeit ausgeglichen gestalten konnten und erst zum Ende des Wettkampfs hin mit 29:34 den Kürzeren zogen.

Mit großem Selbstvertrauen war die TG Allgäu den Wettkampf angegangen, schließlich hatte die Mannschaft bei einem Vergleichswettkampf gegen die Zweitligaturner des FC Bayern München eine gute Figur abgegeben. Und sie haben mit Kevin Rossi einen Schweizer Starturner im Aufgebot, der jüngst bei den Schweizer Meisterschaften drei Titel holte und vor Selbstvertrauen strotzt.

Den Auftakt machte der Kirchheimer Bodenspezialist Dominik Weber, der seine schwierige Übung souverän durchbrachte, mit Martin Hartner aber auf einen Top-Mann aus dem gegnerischen Team traf, der ihm zwei Score-Punkte abnahm. Marcus Bay holte mit seiner sauber vorgetragenen Übung die ersten drei Punkte für Kirchheim – das VfL-Team lag damit zum ersten und einzigen Mal bei diesem Wettkampf in Führung. Simon Paul musste gegen Kevin Rossi ran, da gab es nichts zu erben. Weil Markus Gebauer sein Duell gewann, lag die TG Allgäu nun mit 7:5 Punkten in Führung.

Am Pauschenpferd gelang nur Marcus Bay ein Erfolg, Simon Paul, Moritz Pohl und Dominik Weber verloren ihre Duelle gegen die Allgäuer. Auch die Ringe dominierten die Gastgeber – trotz guter Kirchheimer Leistungen. Einzig der Neu-Kirchheimer Jonathan Kriegelstein gestaltete sein Duell ausgeglichen, weder für den Gegner noch für ihn gab es Score-Punkte. Damit lag die TG Allgäu zur Halbzeit bereits mit 33:10 in Front.

Am Sprung hoffte VfL-Coach Matthias Pohl der TG Allgäu Paroli bieten zu können, hatte die Mannschaft doch im vergangenen Jahr just an diesem Gerät geschwächelt. Doch weder die Sprünge von Simon Paul, Marius Brenner oder Marcus Bay erreichten das Niveau der Sprünge des Gastgebers. Einzig Markus Gebauer holte mit einem gestreckten Tsukahara vier Punkte. Doch die TGA hatte ihren Vorsprung weiter ausgebaut.

Am Barren mussten Moritz Pohl, Simon Paul, Tobias Wahl und Marcus Bay die Überlegenheit der Gegner anerkennen, wobei aus dem gegnerischen Team wieder Kevin Rossi mit einer Bilderbuchübung herausstach.

Auch am Reck sammelten die Gastgeber fleißig Punkte. Nico Hofmann, Moritz Pohl, Marcus Bay und Simon Paul gingen am letzten Gerät leer aus – bei dem die schwierige und sauber vorgetragene Übung von Kevin Rossi unzweifelhaft der Höhepunkt war.

14:64 Score-Punkte in der Endabrechnung bedeuten zwar eine Klatsche für das Team von Matthias Pohl. Der zeigte sich nach dem Wettkampf zwar nicht zufrieden, attestierte seinen Schützlingen dennoch eine akzeptable Leistung. Immerhin hatte die Mannschaft 282,30 Turn-Punkte gesammelt, was als Standortbestimmung gut taugt. Mit dieser Leistung muss sich die Kirchheimer Mannschaft gegenüber dem Gros der Drittligakonkurrenz nicht verstecken und kann das Ziel, sich im Mittelfeld zu platzieren, immer noch erreichen.

Mit dem Heimwettkampf am kommenden Samstag gegen das Turn-Team Kieselbronn/Iffezheim (ab 16 Uhr, Raunersporthalle) beginnt für die VfL-Turner der Ernst der Saison.