Lokalsport

Riesen nicht kleinreden

Basketball: Knights empfangen abstiegsbedrohte Leverkusener

Nach zuletzt vier Siegen in Folge empfangen die Zweitligabasketballer der Kirchheim Knights am Samstag mit den Bayer Giants Leverkusen ein Team, das momentan gegen den Abstieg kämpft. Obwohl die Ritter als Favorit in die Partie gehen, steht den Kirchheimern angesichts des jüngsten Aufwärtstrends der Gäste eine schwere Aufgabe bevor.

Den Korb im Blick, den Sieg vor Augen: Johannes Joos und die Knights peilen gegen Leverkusen den fünften Erfolg in Serie an. Fot
Den Korb im Blick, den Sieg vor Augen: Johannes Joos und die Knights peilen gegen Leverkusen den fünften Erfolg in Serie an. Foto: Zschage

Kirchheim. Dritter gegen Fünfzehnter – wenn die Kirchheim Knights morgen Abend (19.30 Uhr, Sporthalle Stadtmitte) die Bayer Giants Leverkusen empfangen, sollte das eigentlich eine klare Sache sein. Doch Vorsicht: Bereits Spitzenreiter Jena und der Tabellenvierte Gotha taten sich gegen die abstiegsbedrohten Rheinländer schwer, standen beide jeweils am Rande einer Niederlage. Mit mageren zwei Pünktchen konnten sich sowohl Gotha als auch Jena knapp durchsetzen. Für die Leverkusener waren es die achte und neunte Niederlage in Serie. „Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir gegen zwei der besten Mannschaften der Liga, Gotha und Jena, in den letzten Sekunden knapp verloren haben“, sagt Giants-Flügelspieler Michael Kuczmann. Doch der Spieler mit der Nummer 25 blickt mit einer großen Portion Optimismus auf die kommenden Wochen: „Spätestens jetzt wissen wir alle, dass wir gegen jeden mithalten können. Wenn wir so weiterspielen, wird der nächste Sieg bald kommen. Am besten jetzt am Wochenende.“

Auch vor dem Hintergrund dieser Ankündigung ist Knights Head-Coach Michael Mai gewarnt. „Wir haben uns beide Spiele angesehen. Leverkusen war aggressiv, bissig, und sie haben gut gespielt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Leverkusen wieder Spiele gewinnen wird. Ich hoffe nicht, dass das gerade bei uns losgeht.“

Dabei sind die Leverkusener Riesen nach wie vor eine Nummer im nationalen Basketball, stehen mit 14 Meistertiteln ganz oben in der Liste der Deutschen Meister. Doch die erfolgreichen Zeiten liegen schon einige Jahre zurück. Die Aktualität für das Team von Trainer Achim ­Kuczmann – ein Leverkusener Urgestein und absoluter Basketball-Fachmann – heißt Abstiegskampf. Doch die Rheinländer stemmen sich gegen die Pro B. Nach schwierigem Saisonstart veränderte Kuczmann nochmals seine Mannschaft. Mit Roderick Camphor verpflichtete Leverkusen einen talentierten Aufbauspieler nach, der mit 14,7 Punkten im Schnitt sofort das Ruder übernahm. Ihm zur Seite stehen mit Drew Brandon, James Hulbin, Wayne Kreklow und Tim Knipp vier weitere US-Amerikaner, die das Spielgeschehen der Giants dominieren. Auf deutscher Seite ragt Center Dennis Heinzmann heraus. Bei einer Körpergröße von 2,16 Metern beherrscht er die Zone der Rheinländer. „Wir wissen, dass Kirchheim ein starker Gegner ist und sich in der Top Drei der Liga festgesetzt hat. Das wird eine schwere Aufgabe für uns. Es gilt, mit der gleichen positiven Energie wie zuletzt gegen Jena in die Partie zu gehen“, sagt Giants-Trainer ­Kuczmann.

Sein Kirchheimer Pendant verteilt indes Lob an den Gegner. „Leverkusen hat eigentlich eine gute Mannschaft. Sie sind sehr talentiert und spielen einen ungewöhnlichen Stil. Es ist verwunderlich, dass sie so weit unten in der Tabelle stehen“, wundert sich Michael Mai.

Dieser hofft nach der kampfbetonten Partie am vergangenen Wochenende auf eine gut erholte Truppe (im Bild Johannes Joos beim Wurf/Foto: Zschage). „Das Spiel in Hanau war sehr intensiv. Wir haben gut dagegengehalten und wir hatten auch Phasen, in denen wir spielerisch überzeugen konnten. Das müssen wir gegen Leverkusen weiter ausbauen, aber vor allem wieder mit der richtigen Einstellung zu Werke gehen. Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen“, warnt Mai.

Dabei hofft Kirchheims Chef an der Seitenlinie auf die richtige Visiereinstellung seiner Scharfschützen. Diese hatte zuletzt Tim Koch wiedergefunden. Nach seiner Sprunggelenksverletzung meldete er sich mit 18 Punkten gegen Hanau wieder zurück. Mit fünf Treffern bei sechs Versuchen zeigte er zudem eine hohe Effizienz. Kapitän Richie Williams konnte unter der Woche nach Leistenbeschwerden wieder am Trainingsbetrieb teilnehmen.

„Es war für uns sehr wichtig, in den letzten Wochen in Vollbesetzung zu trainieren. Nach den vielen Verletzungen war es nicht einfach, den Rhythmus zu finden. Aber wir haben diese Phase gut überstanden und versuchen uns in jedem Training weiter zu verbessern“, erklärt Mai.cs/pm