Lokalsport

Schon im Kindergarten wird geritten

Nachwuchsarbeit Der RFV Weilheim bietet ein umfangreiches Angebot für Jugendliche.

Stolz auf die Jugendarbeit: die Reiterinnen Johanna Dieti und Jana Korn (v. l.) mit der RFV-Vorsitzenden Heike Glück und Beisitz
Stolz auf die Jugendarbeit: die Reiterinnen Johanna Dieti und Jana Korn (v. l.) mit der RFV-Vorsitzenden Heike Glück und Beisitzerin Kerstin Schreiber.Foto: Sebastian Großhans

Weilheim. Beim Reit- und Fahrverein Weilheim ist man vor allem auf eines stolz: die Jugendarbeit. Von den insgesamt 385 Mitgliedern sind 150 Jugendliche. Schülerferienprogramme und Kooperationen mit dem Kindergarten Egelsberg tragen dazu bei, dass der Nachwuchs an den Reitsport herangeführt wird.

„Uns geht es darum, dass Kinder lernen, wie man mit dem Pferd umgeht“, sagt Gregor Küstermann, der Zweite Vorsitzende des Vereins. Mit dem Pferd fördere man Verantwortungsbewusstsein, sozialen Umgang, Disziplin und Zeitmanagement. „Ein Pferd ist etwas anderes als ein Tennisschläger“, betont Heike Glück. Die Erste Vorsitzende hebt hervor, dass beim Reiten der Umgang mit einem Lebewesen mit dem Sport verbunden werde. Das wissen auch Eltern zu schätzen, die mit ihren Kindern aus einem Einzugsgebiet von rund 20 Kilometern zu der weitläufigen Reitanlage im Schatten der Limburg kommen.

Die ersten Berührungspunkte gibt es teils schon im Kindergarten. Das auch von Verbandsseite geförderte Projekt „Kinder ans Pferd“ unterstützt der RFV seit Ende vergangenen Jahres. Die Kleinen aus dem Kindergarten Egelsberg besuchten den Reitverein, machten mit, wenn es darum ging zu putzen, füttern, streicheln - und durften auch auf die Ponystute Saphira sitzen. Dabei stellte sich Pferdewirtschaftsmeister Harald Steinau, der Reitlehrer und Betriebsleiter des Vereins, den Fragen der Kindergartenkinder. Das Projekt soll fortgeführt werden.

„Wir sind breit aufgestellt“

Für die Schüler bietet der Verein im Rahmen der Kinderferienprogramme immer wieder etwas an. Die Nachfrage ist groß, das Anmeldungslimit schnell erreicht. Auch mit der Vereinsjugend geht es immer wieder zu Freizeiten. Nicht nur das Ausreiten gehört dazu, sondern auch Zeltlager, Radtouren und mehr. Dem Reitlehrer Steinau ist wichtig zu betonen: „Wir sind sehr breit aufgestellt, und für alle Altersklassen ist etwas dabei“, vom Freizeitreiten bis zu sportlichen Wettkämpfen. Zudem ist es dank mehrerer vereinseigener Pferde auch kein teurer Elitesport. „Es ist ein Vorurteil, dass das Reiten nur was für die Reichen sei“, sagt Steinau. Erst wer sich im gehobenen sportlichen Klassement bewegt, müsse so langsam über ein eigenes Pferd nachdenken.

Im Grunde ist also alles bestens darauf ausgelegt, schon die kleinsten Kinder ans Pferd heranzuführen und für den Sport zu begeistern. Doch für einen derart zeitaufwendigen Sport ist bei den Altersklassen von elf bis 16 teils die Schule ein Hindernis. „Die Kinder haben einfach keine Zeit mehr“, sagt Heike Glück, „und wenn sie mal weg sind, kommen nur wenige wieder.“Sebastian Großhans