Lokalsport

Stolperfallen auf der Zielgeraden

Handball Die vier Bezirksligisten gehen mit unterschiedlichen Erwartungen in die entscheidende Saisonphase. Die heutigen Gegner haben ihre Tücken.

Dranbleiben: Dem Tabellenzweiten TSV Owen ist das spielfreie Wochenende in jeder Hinsicht gut bekommen: Verfolger Lenningen hat
Dranbleiben: Dem Tabellenzweiten TSV Owen ist das spielfreie Wochenende in jeder Hinsicht gut bekommen: Verfolger Lenningen hat seine Chance nicht genutzt, das eigene Lazarett lichtet sich.Foto: Markus Brändli

Heiße Phase in der Handball-Bezirksliga, und die Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Jeder Fehltritt von einem der vier Teckteams kann im Kampf um Aufstieg oder Klassenerhalt fatale Wirkung haben. Am entspanntesten angehen kann es heute Abend Tabellenführer VfL Kirchheim, der mit einem beruhigenden Vier-Punkte-Polster im Rücken schon ab 17 Uhr beim Tabellenletzten TG Nürtingen zu Gast ist. Doch Vorsicht: Seit der 23:37-Packung im Hinspiel in Kirchheim vor vier Wochen ist bei der TG nichts mehr wie es war. Personell aufgepolstert überraschten die Nürtinger zuletzt mit dem ersten Saisonsieg in Ebersbach und einem Unentschieden gegen den Tabellenvierten EK Bernhausen. Ohne ihre verletzten Rückraumwerfer Robin Habermeier und Marcel Metzger, dafür wieder mit dem zuletzt gesperrten Peter Sadowski wartet auf den Spitzenreiter also eine durchaus tückische Aufgabe.

Verfolger TSV Owen erwartet nach dem spielfreien Wochenende beim Drittletzten TV Altbach (20 Uhr) eine ähnliche Aufgabe. Vermeintlich leicht, aber gerade dadurch gefährlich. Der TVA kämpft beherzt um seine letzte Chance und steckt nach der knappen Niederlage im direkten Abstiegsduell in Weilheim in der Rolle des angeschlagenen aber wütenden Boxers.

Der TSV Owen dagegen konnte durch die Niederlage des Verfolgers SG Lenningen in Kirchheim am vergangenen Samstag seinen zweiten Platz behaupten, ohne selbst eingreifen zu müssen. Besser hätte es für die Teckstädter, die in den vergangenen Wochen immer wieder mit Personalsorgen zu kämpfen hatten, kaum laufen können. Die Pause war wichtig, das Lazarett beginnt sich zu lichten. Außer den langzeitverletzten Moritz Bittner und Hannes Raichle fehlt heute Abend nur Linksaußen Christoph Einselen.

In Lenningen ist man fast schon froh, dass nicht viel Zeit zum Grübeln bleibt. Die deutliche Niederlage tat weh. Es wäre die große Chance auf eine Wachablösung an der Spitze gewesen. Doch nach dem verpatzten Derby in Kirchheim am vergangenen Samstag hat die SG schon die nächsten Lokalduelle in Sicht. Vor den Spielen in Weilheim und daheim gegen Owen heißt der Gegner heute Abend (20 Uhr) in der Lenninger Sporthalle jedoch zunächst einmal TSV Neckartenzlingen.

Riekes Einsatz fraglich

Wunden lecken hieß es unter Woche im Lenninger Lager. Nach dem kampfbetonten Spiel in Kirchheim fehlten Kapitän Robin Renz und Linksaußen Chris Rieke angeschlagen im Training. Renz wird wohl rechtzeitig wieder fit, doch hinter Riekes Einsatz steht ein dickes Fragezeichen. Der 24-Jährige laboriert nach einem Schlag auf die Brust an einer schmerzhaften Rippenprellung. Für alle anderen heißt es: volle Konzentration, denn der heutige Gegner gilt - obwohl nur Tabellenzehnter - als brandgefährlich. Die Neckartenzlinger überraschten in dieser Saison meist dann, wenn sie in der Außenseiterrolle steckten. Beispiel gefällig: Vergangene Woche erst bezwangen die Neckargänse den Tabellenfünften TSV Denkendorf mit 33:29. SG-Trainer Peter Schmauk erwartet von seiner Mannschaft die Rückkehr zu alten Tugenden, die er zuletzt vermisste: aufopferungsvoller Einsatz und Kampfgeist. „Wir müssen vom Start weg wach sein und um jeden Ball kämpfen“, sagt er. Die Kulisse in der fast immer ausverkauften Lenninger Halle wird ihren Teil wohl dazu beitragen.

Lage in Weilheim bleibt brenzlig

Lange gezittert, alle Chancen gewahrt: So lautete das Fazit in Weilheim nach dem hauchdünnen Erfolg im Kellerduell mit dem TV Altbach. Die Gefühle danach waren dennoch gemischt. Nach einer überzeugenden ersten Hälfte brachen die Weilheimer im zweiten Durchgang völlig ein und retteten nur mit viel Glück die beiden so wichtigen Punkte. Die Lage ist weiterhin brenzlig: Aus den verbleibenden fünf Spielen benötigt der TSV mindestens drei Siege, um sicher zu sein. Dabei hat es das Restprogramm in sich: Nach dem Auswärtsspiel heute Abend ab 20 Uhr in Denkendorf richtet sich der Blick aufs Lokalderby gegen die SG Lenningen. Danach heißen die Gegner TG Nürtingen, TSV Wolfschlugen 2 und EK Bernhausen.

Was heute Abend Hoffnung macht: Das Hinspiel gegen Denkendorf gewannen die Weilheimer knapp mit 24:23. Was nachdenklich stimmen muss: Der TSV Denkendorf ist in der aktuellen Saison zu Hause in allen neun Spielen noch ungeschlagen. Ihrer Heimstärke verdankt die Mannschaft von Trainer Ralf Wagner Tabellenplatz fünf. Dabei hat der TSV noch die rechnerische Chance, sogar den Sprung auf den Aufstiegsrelegationsplatz zu schaffen. Statistik hin oder her: Die erste Hälfte gegen Altbach hat gezeigt, dass der TSV Weilheim genügend Potenzial hat, um in der Bezirksliga zu bestehen.bk/dp/ras/as/pa

 

So wollen sie spielen

VfL Kirchheim: O. Latzel, Pisch - Pradler, Mikolaj, Böck, Rudolph, Merkle, Keller, Lehmann, Smetak, Schwarzbauer, Sadowski, Real, Hamann

TSV Weilheim: Illi, Latzel - Roth, Zettl, Klein, Sigel, Banzhaf, Seyferle, Klett, Braun, Stark, Allgaier, Hiller, Pfeffer

SG Lenningen: Bezold, Reichle, Lamparter - Nebenführ, Rieke, Renz, Ringelspacher, Austen, Haid, L. Bächle, M. Bächle, Pisch, T. Trenkle, M. Trenkle

TSV Owen: Carrle, F. Einselen - B. Klett, M. Raichle, Bäuchle, S. Klett, Kerner, Kirchner, Fischer, Köbel, Thum