Kirchheim. Rund drei Monate nach dem Gewinn der Vizemeisterschaft in der baden-württembergischen Verbandsliga und dem damit verbundenen Oberliga-Direktaufstieg stecken die Wasserballer des VfL Kirchheim inmitten der Vorbereitung auf die am 23. November mit dem Gastspiel beim letztsaisonalen Tabellendritten SV Ludwigsburg II startende Spielzeit 2013/14. Trainiert im Dettinger Hallenbad wird drei Mal pro Woche. Das Saisonziel liegt auf der Hand. „Als Aufsteiger wird es für uns nur um den Klassenerhalt gehen“, wie Alexander Gonser weiß.
Der VfL-Wasserballwart, der auch Spieler ist, hatte zuletzt das, was er fast jedes Jahr hat: viel Arbeit beim Erstellen des VfL-Spielplans. Weil das Dettinger Hallenbad wegen zu geringer Wassertiefe keine Wasserball-Zulassung hat, mussten sämtliche Hinrunden-Heimspiele neu verhandelt und in die Bäder der Gegner verlegt werden – im Gegenzug dazu reisen die jeweiligen Kontrahenten absprachegemäß ab dem 24. Mai zu den Rückspielen unter die Teck an. Genau wie in der Vorsaison, wird es nach der offiziellen Kirchheimer Freibad-Eröffnung eine wahre VfL-Heimspielflut geben. Acht Partien in drei Englischen Wochen.
Personell ist die Mannschaft des alten und neuen Trainers Peter Funke praktisch identisch mit jener aus der Spielzeit 2012/13. Sieben Wochen vor dem Oberliga-Auftaktspiel beim vorsaisonalen Tabellenvierten SGW Leimen/Mannheim II stehen weder Neuzugänge noch Abgänge zu Buche. Viel wird sich im Kirchheimer Kader erfahrungsgemäß nicht mehr ändern – es sei denn, der beim SSV Esslingen nach acht Jahren ausgestiegene Kirchheimer Lars Blankenhorn (21) kehrt zu seinem Stammverein zurück. Noch ist nichts entschieden, denn Blankenhorn hat nach einem Kurzabstecher nach Duisburg aus Studiengründen im Sommer seine Zelte im Kohlenpott inzwischen abgebrochen („Molekularbiologie ist nichts für mich“) und prüft derzeit „mehrere Angebote aus der zweiten Bundesliga und der Oberliga“.
Zwar hatte Blankenhorn beim Bundesligisten Duisburger SV bereits einen Einjahresvertrag unterschrieben und für den neuen Verein bereits ein Vorbereitungsturnier bestritten, doch schließen die Wasserball-Statuten den Wechsel zu einem unterklassigen Verein innerhalb einer bestimmten Frist in Sonderfällen nicht aus. Inzwischen buhlt neben dem VfL Kirchheim auch Zweitligist SV Ludwigsburg und dessen neuer Trainer Davorin Golubic um den Kirchheimer – der Kroate kennt Blankenhorn bestens aus gemeinsamen Esslinger Zeiten.
Wohin die Reise geht, weiß der Umworbene selbst noch nicht. Dafür nur zu gut, dass er, was den beruflichen Werdegang betrifft, zu ganz neuen Ufern aufbrechen wird. „Ich suche jetzt einen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann“, sagt er. Sollte sich einer in oder um Kirchheim finden, hätten die VfL-Wasserballer im Tauziehen um den verlorenen Sohn plötzlich die besten Karten.