Lokalsport

TG Kirchheim werden vier Punkte abgezogen

Fußball-A-Ligist setzte einen Spieler regelwidrig ein

Bittere Pille für Fußball-A-Ligist TG Kirchheim. Weil in zwei Partien ein nicht spielberechtiger Akteur eingesetzt wurde, sind dem Verein vier Punkte abgezogen worden. Abteilungsleiter Wolfgang Kretzschmar nimmt den Lapsus, durch den die TG auf den vorletzten Platz ab­rutscht, auf seine Kappe.

Kirchheim. So verheißungsvoll der Advent für die TG Kirchheim begonnen hatte, so traurig endet er. Seit per 2:0-Sieg gegen Grötzingen am 28. November die erste Kerze angezündet wurde, geht‘s an der Jesinger Allee nur noch bergab. Als wären die beiden Niederlagen gegen Nürtingen (2:3) und Neuffen (2:6) am zweiten und dritten Advent nicht schon schlimm genug gewesen, ist die Weihnachtsstimmung vor dem vier­ten Advent am morgigen Sonntag endgültig verhagelt. Grund: Das Bezirkssportgericht hat den Kirchheimern vier Punkte abgezogen, da in zwei Partien im November ein nicht spielberechtiger Kicker am Ball war. So wird per Urteilsspruch aus dem 1:1 gegen Großbettlingen und dem 1:0 gegen Marsonia Frickenhausen jeweils ein 0:3. Durch die vier abgezogenen Punkte rutscht die TG vom zwölften auf den 15. Platz, schwebt als neuer Tabellenvorletzter damit in höchster Abstiegsgefahr.

Besagter Spieler war erst Anfang November vom AC Catania Kirchheim zur TG gewechselt, hatte aber Anfang der Saison ein Spiel für die zweite Mannschaft des ACC gegen den TSV Oberlenningen bestritten – die vom WFV erteilte Spielerlaubnis war damit ungültig, alle Partien, an denen der Spieler beteiligt war, muss­ten nachträglich mit 0:3 aus TG-Sicht gewertet werden. „Der Spieler sagte uns, dass er sein letztes Spiel gegen Oberlenningen gemacht hätte. Wegen Zeitmangels meinerseits habe ich nicht nachgefragt, ob das Spiel in der vergangenen oder schon in der neuen Saison war“, erklärte TG-Abteilungsleiter Wolfgang Kretzschmar dem Bezirkssportgericht. Den Lapsus nimmt der langjährige Funktionär voll und ganz auf seine Kappe. „Es liegt weder am Spieler, oder dem AC Catania, sondern nur an meiner Person, da ich mehr nachforschen hätte müssen, wann denn das Spiel gegen Oberlenningen stattgefunden hat“, so Kretzschmar, der in der Niederlage am grünen Tisch wahre Größe zeigt: „Es ist unentschuldbar, dass mir nach zwölf Jahren Abteilungsarbeit solch ein Fehler unterlaufen ist.“

Nicht zuletzt wegen der glaubhaften Ehrlichkeit Kretzschmars kommt das Sportgericht in der Urteilsbegründung zu dem Schluss, dass die TG nicht vorsätzlich gehandelt habe. Deswegen wird auf die Anzeige der WFV-Passstelle wegen der falschen Angaben seitens der TG, des AC Catania und des Spielers auf die Einleitung zusätzlicher Verfahren verzichtet. Damit erfüllt sich wenigstens ein von Unglücksrabe Kretzschmar geäußerter Wunsch. „Ich hoffe, dass dem Spieler und dem AC Catania eine Strafe erspart bleibt. Ich nehme die alleinige Schuld auf mich.“