Lokalsport

Titeljagd auf der Hochwangsteige

TV Unterlenningen erwartet kommendes Wochenende rund 1 000 Zuschauer zur Inline-DM

Großkampfwochenende für die Wintersportabteilung des TV Unterlenningen. Wenn kommendes Wochenende die nationale Elite der Inline Alpin-Cracks auf der Hochwangsteige die deutschen Meister im Slalom und Riesenslalom kürt, sind 123 Helfer und Helfershelfer zwei Tage lang im Dauereinsatz. Chef-Organisator Ralf „Chichi“ Gökeler erwartet außer 1 000 Zuschauern auch den einen oder anderen Titel für die lokalen Inline-Asse.

Ralf Gökeler auf Hochwangsteige vor Inline-DM
Ralf Gökeler auf Hochwangsteige vor Inline-DM

Lenningen. Aufmerksamen Autofahrern ist es sicherlich bereits aufgefallen: Wer von Kirchheim kommend das Unterlenninger Ortsschild passiert, kann das bunte Hinweisschild auf die Inline Alpin-DM auch kaum übersehen. Das mannsgroße Banner hat der Inline-Nachwuchs des TVU in liebevoller Handarbeit gebastelt und bereits vor Wochen aufgehängt – jeder soll wissen, dass am 29. und 30. Juni Deutschlands beste Alpinskater ins Täle kommen, um auf der Hochwangstei­ge ihre Meister zu küren.

Für die ausrichtende Wintersportabteilung des TV Unterlenningen ist die DM die bislang größte Herausforderung. „Wir hatten zwar schon öfters Rennen bei uns, aber das toppt alles“, sagt Ralf Gökeler. Der 42-Jährige, den jeder nur „Chichi“ nennt, hält beim TVU alle Fäden in der Hand, seit der Verein im Oktober vergangenen Jahres vor drei anderen Bewerbern den Zuschlag für das nationale Top-Event erhielt. „Für uns sprach, dass es sozusagen die Jubiläumsveranstaltung ist“, sagt er.

Zum insgesamt zehnten Mal zeichnen die Unterlenninger am kommenden Wochenende für ein offizielles Inline-Rennen verantwortlich, zum zweiten Mal auf der Hochwangsteige. Deren Gefälle von bis zu 6,7 Prozent und das Höhenprofil mit knapp 50 Metern Unterschied machen die Verbindungsstraße zwischen Unterlenningen und Hochwang zum einzig möglichen Austragungsort nationaler Meisterschaften in der Teckregion. „Auf der Engelhofstraße, wo wir sonst unsere Rennen haben, kann man laut Statuten keine DM austragen“, weiß Gökeler, der nicht nur wegen der Einzigartigkeit der Strecke, die 420 Meter (Slalom) und 800 Meter (Riesenslalom) lang sein wird, mit rund 1 000 Zuschauern rechnet.

Schließlich besitzt die zweitägige Veranstaltung nicht zuletzt wegen der Lokalprominenz eine hohe Anziehungskraft für Fans des alpinen Inlinesports. Aushängeschilder wie die amtierende Riesenslalomweltmeisterin Manuela Schmohl aus Unterensingen und Neidlingens Inline-Queen und Doppel-Weltmeisterin im Slalom und Parallelsalom Ann-Kathrin Stolz sind vor allem für den Nachwuchs der Hingucker. „Ist doch schön, wenn man als Vorbild Werbung für seinen Sport machen kann. In Unterlenningen zu starten, ist für mich Ehrensache“, sagt Stolz, die wie Schmohl berufsbedingt nur noch bei nationalen Rennen startet.

So groß die Rivalität auf der Strecke sein mag, so groß ist der Zusammenhalt der Inline-Vereine in der Gegend abseits des Asphalts. So stellt der TV Neidlingen den Unterlenningern für die DM Stangenmaterial zur Verfügung. „Man hilft sich gegenseitig bei der Organisation, das ist wie eine große Familie“, beschreibt Ralf Gökeler den Schulterschluss, den TVU, TVN und SC Unterensingen im Sinne einer erfolgreichen Zukunft für ihren Sport vollziehen – mit Erfolg: In Unterlenningen sind aktuell 23 Kinder auf Inlinern unterwegs, in Neidlingen nach etlichen Jahren ohne eigenen Nachwuchs immerhin schon wieder sechs.

Sie alle werden gemeinsam mit mehreren Hundert Zuschauern kommenden Samstag und Sonntag die Strecke säumen, um die Fahrerinnen und Fahrer anzufeuern. „Das werden spektakuläre Rennen, in denen die Topfahrer um die 70 km/h schnell sein werden“, verspricht Ralf Gökeler, der vor lauter Orga-Stress zwar kaum ein Rennen verfolgen können wird, aber dennoch Titeltipps hat. „Wäre schöne, wenn ein oder zwei Titel in die Region gehen würden“, lacht er.