Lokalsport

Traum vom Coup platzt erst in der Verlängerung

Fußball: VfL Kirchheim II verpasst beim 2:3 gegen Verbandsligist Heidenheim die WFV-Pokalsensation

Bitteres Aus für Fußball-Bezirksligist VfL Kirchheim II in der ersten Runde des WFV-Pokals. In einer spannenden Partie unterlagen die Teckstädter dem Verbandsligisten FC Heidenheim II 2:3 nach Verlängerung.

VfL Kirchheim II (gelb) -HeidenheimWfV-Pokal
VfL Kirchheim II (gelb) -HeidenheimWfV-Pokal

Kirchheim. Stefan Haußmann, Trainer des VfL Kirchheim II, lobte seine Kicker nach einer äußerst ansprechenden Leistung nicht zu knapp. „Ich zolle meinem Team großen Res­pekt, es hat sich großartig gegen die zwei Klassen höher spielenden Heidenheimer geschlagen“. Dabei war es keine Partie wie jede andere auf dem Platz der TG Kirchheim. Erstmals überhaupt wurde auf dem Rasen des A-Ligisten ein WFV-Pokalmatch ausgetragen, zum anderen gab es am Spielfeldrand fast nur ein heiß diskutiertes Gesprächsthema – den plötzlichen Oberligaausstieg des VfL Kirchheim. Die „Zweite“ ließ sich freilich von den umrühmlichen Ereignissen im Verein nicht verunsichern. 120 Minuten lieferten die Kirchheimer der zweiten Garnitur des Drittligisten einen bemerkenswerten Kampf und nicht nur Trainer Haußmann sah „eigentlich keinen Klassenunterschied“.

Dass es schließlich für den VfL doch nicht zur Pokalsensation reichte, hatte vor allen Dingen mit der schwindenden Konzentrationsfähigkeit in der Verlängerung zu tun. Ausgerechnet der Lenker des Kirchheimer Spiels, Mittelfeldakteur Gaetano Caruana, ließ sich in der 101. Minute vor dem eigenen Strafraum die Kugel von einem Gegenspieler abnehmen, die daraus resultierende Flanke schob FCH-Offensivakteur Hoffmann zum Siegtreffer über die Linie – eine bittere Strafe für den ansonsten strategisch gut agierenden Caruana und letztendlich das Aus für den VfL.

Das Kirchheimer Bezirksligateam hatte seine stärksten Akteure ausgerechnet in Antonio Tunjic und Marcel Helbe– beide Spieler hatten in der vergangenen Saison unter Trainer Rainer Kraft in der Fußball-Oberliga keine ernsthafte Chance mehr bekommen. Tunjic war es auch, der die Kirchheimer Hoffnungen in der Schlussphase genährt hatte. Sieben Minuten vor Schluss köpfte der eins­tige Oberliga-Goalgetter das 2:2.

Auch zuvor hatten sich Heidenheimer und Kirchheimer einen mun­teren Schlagabtausch geliefert. Zunächst vergab der VfL das 1:0 (Caruana scheiterte mit einem Foulelfmeter an Keeper Steudle). Der FCH markierte kurz danach durch Buser das 1:0, kurz nach dem Seitenwechsel glich der VfL durch Kalfic nach Vorarbeit von Tunjic aus. Zum 2:1 für Heidenheim traf der eingewechselte Deutsche nach einem VfL-Defensiv-Blackout.Nach dem Schlusspfiff war die Erleichterung beim Favoriten groß. Der Jubel der Gästekicker und FC-Funktionäre war nicht gespielt und aus der Kabine der Heidenheimer dröhnte alsbald Partymusik.

Die Kirchheimer nahmen die Niederlage derweil mit Fassung. Kein Wunder, hatte es doch im Verein in den vergangenen Tagen wesentlich heftigere Tiefschläge gegeben. „Wir müssen die Situation nehmen wie sie ist und wollen in der kommenden Bezirksliga-Punktrunde eine gute Rolle spielen“, kommentierte Stefan Haußmann die aktuelle Situation an der Jesinger Allee.