Lokalsport

TSVW-Fußballerinnen: Wochen der Wahrheit

SGM Wendlingen/Ötlingen vor Schützenfest?

Die Weilheimer Fußballerinnen vor der entscheidenden Saisonphase: In den nächsten neun Spielen entscheidet sich der Landesliga-Klassenerhalt. Eine Spielklasse tiefer ist die SGM Wendlingen/Ötlingen weiterhin der aussichtsreichste Aufstiegskandidat.

Weilheim/Kirchheim. Es läuft nicht mehr so richtig bei den Weilheimer Landesliga-Fußballern. Genau wie das Herrenteam, hat auch die TSV-Damenmannschaft ihre beste Saisonphase hinter sich – die war in der Vorrunde. Nach elf Spieltagen war sie Siebter, doch inzwischen schauen sie sich die Tabelle als Drittletzter von unten an. Die Talfahrt hat zwei Namen: Christine Demertzi und Jana Papadopoulos. Die eine, Torjägerin, nutzte das offene Transferfenster in der Winterpause zu einem Wechsel zum Zweitligisten VfL Sindelfingen, Papadopoulos hörte mit dem Kicken aus beruflichen Gründen auf. Die Abgänge von zwei leistungsstarken Stammspielerinnen war für Trainerin Sandra Grill nicht zu kompensieren.

Und so macht sich Weilheims Kapitänin Verena Kawelke (26) vor dem Gastspiel beim Tabellendritten SV Sülzbach am Sonntag nichts vor: „Nur mit viel Glück können wir dort einen Punkt holen. Wir müssen auf Konter setzen“, sagt sie. Die Hoffnung, im Nordwesten der 17 000-Einwohner-Gemeinde Obersulm die sportliche Trendwende zu schaffen, ist klein. Umso mehr, als das Verletzungspech die Mannschaft weiter beutelt. Rechtsverteidigerin Franziska Richter (Bänderriss) und Mittelfeld-Ankurblerin Simone Prunkl (Muskelfaserriss) fallen auch diesmal aus.

Trotz der Malaise, die den TSVW-Frauenfußball derzeit umgibt: Die Hoffnung, die fünf Punkte Rückstand zum rettenden Ufer noch aufzuholen oder sich wenigstens in die Relegationsspiele zu retten, ist unverändert vorhanden. Trotz des knüppelharten Nahprogramms mit Partien gegen die ersten Drei der Tabelle. Die restlichen Saisonspiele gegen die Abstiegskeller-Mitkonkurrenten SV Winnenden, SV Böblingen und TV Jebenhausen sind dagegen vermeintlich leichter. „Das sind die Begegnungen, in denen wir die entscheidenden Punkte holen müssen“, sagt Verena Kawelke. Abgestiegen ist sie mit dem TSVW noch nie – vielleicht ein gutes Omen.

In der Regionenliga empfängt Tabellenführer SGM Wendlingen/Ötlingen am Sonntag morgen Schlusslicht FV Sontheim (11 Uhr, Wendlinger Kunstrasenplatz). Faktisch belegt, riecht das Duell stark nach einem einseitigen Schützenfest – schließlich dürfte die Betonabwehr der Gastgeber (0,6 Gegentore im Schnitt) den zweitschwächsten Liga-Angriff locker in Schach halten. Doch SGM-Trainer Martin Bestenlehner warnt vorm Gegner: „Sontheim ist zwar Tabellenletzter, doch viel besser als in der Hinrunde.“ Tatsächlich holten die Ostalb-Kickerinnen sechs ihrer acht Saisonzähler in den letzten vier Spielen.

Trotzdem muss SGM-Torwarttrainer Roland Süss, der auch neuer TSVÖ-Abteilungsleiter ist, einen Heimspielflop kaum fürchten: Zu gut ist die Spielgemeinschaft derzeit in Schuss. Und spätestens beim Liga-Gipfel in Ellenberg (8. Mai) sollen auch die Verletzten Alina Witzler (Fuß) und Jana Bestenlehner (Bänderriss) wieder mit von der Partie sein.