Lokalsport

Turnkrimi mit Happy End

Kirchheimer Verbandsligaturner stoßen Tabellenführer Wetzgau vom Thron

Zweiter Sieg im dritten Wettkampf für die Verbandsligaturner des VfL Kirchheim II. Vor heimischem Publikum in der Raunersporthalle wurde der TV Wetzgau II 32:29 besiegt. Damit führt der VfL die Tabelle mit 25 Gerätepunkten an.

Turnen-Verbandsliga VfLII Kirchheim - KTV Hohenlohe,Turner Fabian Geyer

Turnen-Verbandsliga VfLII Kirchheim - KTV Hohenlohe,Turner Fabian Geyer

Kirchheim. Der dritte Wettkampf in dieser Saison versprach spannend zu werden für Kirchheims Verbandsligaturner, empfing man in der Raunersporthalle doch den bisher unangefochtenen Tabellenführer TV Wetzgau II. Erwartungsgemäß spielten die VfL-Turner ihre Stärken am Boden aus. Thomas Knemeyer, Fabian Geyer und Simon Schlick konnten ihren Duell-Gegnern Paroli bieten und insgesamt sieben Score-Punkte für Kirchheim verbuchen. Manuel Halbisch gab gegen den besten Wetzgauer Bodenturner Marvin Röck nur einen Score-Punkt ab.

Am Pauschenpferd ging es dann knapper zur Sache: Von der Schwierigkeit der gezeigten Elemente sowie der Ausführung standen sich die Teams in nichts nach. Vor allem ein Verlassen des Geräts bei der Gastmannschaft sowie Tarkan Dogans sauber und technisch hochwertige Übung brachten den Kirchheimern zwei weitere Score-Punkte Vorsprung. Andreas Mahler machte den Auftakt an seinem Lieblingsgerät, den Ringen. Er legte mit dem höchsten Ausgangswert seiner Mannschaft an diesem Gerät vor, verlor sein Duell jedoch mit zwei Score-Punkten durch die Ausführungsnote. Markus Benz konnte diese zurückerobern, Waldemar Guillard schaffte mit einer kraftbetonten Übung ein Unentschieden, jedoch unterlag Marius Gebhardt deutlich in seinem Duell gegen den Ringespezialisten des TV Wetzgau, Phillip Schneider.

Noch mehr schrumpfte der VfL-Punktestand am Sprung: Simon Schlick verlor bei der Landung nach seinem Überschlag mit ganzer Schraube das Gleichgewicht und auch die anderen Kirchheimer Turner hatten ihren Konkurrenten bei der Schwierigkeit der gezeigten Sprünge wenig entgegenzusetzen. Mit 10:0 Score-Punkten ging das Gerät klar an den Gegner. Mit sieben Score-Punkten Rückstand ging es an die letzten beiden Geräten. Jedoch war nun viel Kampfbereitschaft und Teamgeist in der Mannschaft zu verspüren, und das Publikum feuerte die Athleten kräftig an. Am Barren, eines der Kirchheimer Problemgeräte, galt das Ziel, möglichst wenig Federn zu lassen – mit Erfolg: Thomas Knemeyer, Fabian Geyer, Manuel Halbisch und Marius Gebhardt leisteten sich wenig Patzer und schafften es sogar, die Runde mit einem Score-Punkt zu gewinnen.

Am Reck begann dann die große Aufholjagd: Die große nervliche Anspannung war inzwischen nicht nur bei den Turnern und Trainern, sondern auch bei den Zuschauern und den Kampfrichtern zu spüren, wo einige hitzige Diskussionen über Wertungen entstanden. Marius Gebhardt legte für Kirchheim vor und erturnte einen, Simon Schlick anschließend zwei Score-Punkte. Damit war der Rückstand auf nur noch drei Punkte geschrumpft, und großer Druck lastete nun auf Markus Benz, dem mit 36 Jahren ältesten und routiniertesten Turner im Kirchheimer Team. Und der machte es äußerst spannend. Mit Elementen auch aus der schwierigen Flugteil- und Ellgriff-Gruppe präsentierte er sich als echte Kämpfernatur. Als er dann den gestreckten Rückwärtssalto sicher zur Landung auf die Matte gebracht hatte, gab es neben dem Beifall des Pub­likums außerdem vier Score-Punkte, mit denen Kirchheim sich zurück an die Spitze setzte.

Nicht weniger Nervenstärke bewies im letzten Duell Fabian Geyer, der nichts mehr anbrennen ließ und mit zwei Score-Punkten den Vorsprung noch ausbaute.jw/jh