Lokalsport

VfL-Basketballer klopfen an Regionalliga-Tür

Nach 92:88-Heimsieg über Söflingen fehlen dem VfL noch zwei Siege aus vier Spielen zum Titel

Alle Ziele zum Greifen nah: Nach dem schwer erkämpften 92:88-Heimsieg gegen den Oberliga-Dritten TSG Söflingen fehlen den VfL-Basketballern nur noch zwei Siege aus vier Spielen für Meisterschaft und Aufstieg.

Strecken tat Not: Die VfL-Korbjäger um Center Akant Sengül haben gegen Söflingen einen Kampfsieg eingefahren. Foto: Jörg Bächle
Strecken tat Not: Die VfL-Korbjäger um Center Akant Sengül haben gegen Söflingen einen Kampfsieg eingefahren. Foto: Jörg Bächle

Kirchheim. Das war wirklich harte Arbeit – obwohl der VfL Kirchheim im Oberliga-Spitzenspiel Erster gegen Dritter kein einziges Mal im Rückstand lag, war diese Begegnung vor knapp 100 Zuschauern in der Sporthalle Stadtmitte doch 35 Minuten eine auf Messers Schneide. Die Gäste zeigten sich trotz des Ausfalls ihres Playmakers Christian Grosse, der erkältet das Bett hüten musste, als starkes, eingespieltes Team mit vielen Möglichkeiten. Wie erwartet vor allem mit vielen gefährlichen Distanzschützen, die oft vorbildlich freigespielt wurden. Am Ende ging die Dreierschlacht 13:8 für Söflingen aus, doch der VfL überstand am Ende das Gewitter.

Hoch konzentriert begann das Team von Bekim Kukiqi die Partie. Noch am Freitagabend waren die Sorgen des Coaches ziemlich groß geworden: Nate Gibbs an der Hüfte verletzt, Devontee Lawson erkältet, Arber Shabani und Raffa Pascucci von Freitagabend bis zum Spielbeginn auf einem familiär notwendigen Dortmund-Trip mit knapp zehn Stunden Autobahnfahrt – Kukiqi: „Die 24 Stunden vor dem Spiel habe ich mir wirklich so viele Sorgen wie noch nie in dieser Saison gemacht.“

Diese Sorgen waren beim 21:7 nach sieben Minuten deutlich kleiner: Die Mannschaft riss sich am Riemen. Doch Söflingen konterte, holte zum 27:24 (15.) auf, danach gab es 20 Minuten auf recht hohem Niveau mit permanent knisternder Spannung. Kurz vor der Pause hatte Söflingen auf 39:37 aufgeschlossen, bevor Lawson mit seinen einzigen Punkten des Abends den Halbzeitstand von 42:37 herstellte.

Auch im dritten Viertel ließ sich der Tabellendritte nicht abschütteln. Doch immer, wenn man das Gefühl hatte, jetzt übernimmt Söflingen, packte der VfL die richtige Antwort aus. So beim 54:52 (26.), als Arber Shabani, dem man die Strapazen doch meistens anmerkte, und Shkelzen Bekteshi auf 60:55 stellten.

Dass sich Coach Kukiqi inzwischen weniger Sorgen als die meisten Fans machte, zeigte auch, dass er in der gesamten zweiten Hälfte ohne Auszeit auskam. Seine Jungs, allen voran Nate Gibbs mit einer von Anfang bis Ende souveränen Vorstellung (zum Beispiel 11:12 Freiwürfe und zwei Dreier) und Desmond Strickland, zahlten das Vertrauen dann zurück: Beim Stand von 68:63 (35.) setzten sie wie schon so oft in dieser Spielzeit bei Spitzenspielen zum Endspurt an, Söflingen hatte dem nicht mehr viel entgegenzusetzen. Nach zwei Dreiern von Shabani und Strickland zum 87:75 95 Sekunden vor Schluss war die Partie entschieden.

Allerdings ballerten die Schützen der TSG noch vier wilde Dreier durch Kirchheims Reuse, die das Endergebnis etwas verfälschten. Wenn allerdings nicht Strickland – übrigens mit knapp 91 Prozent Trefferquote der beste Freiwurfschütze der Oberliga – weniger als die letzten vier von der Linie getroffen hätte, wäre es eng geworden. Schwamm drüber, dafür hat man seine Stars ja.

Am nächsten Sonntag folgt der Trip zum Tabellenletzten Eriskirch. Wird da der erwartete Sieg eingefahren, heißt es: noch einen Sieg aus drei Spielen. Am 2. April zu Hause gegen Konstanz soll der erste Matchball gleich verwandelt werden.ut

VfL Kirchheim: Auerbach (3/1), Bekteshi (14/1), Gibbs (26/1), Kraft (n. e.), Lawson (3/1), Pascucci, Scott (6), A. Sengül (9), E. Sengül (n. e.), Shabani (10/2), Strickland (21/2), Wanzke (n. e.)

TSG Söflingen: Altenbeck (6), Dürr (12/2), Gulde, Hranjec (7/2), Mecinovic (9/2), Pfleiderer, Steinkellner (14), Truong (9/1), Vojkovic (24/6), Wagner (2), Witschen (5)