Lokalsport

VfL-Mädchen untermauern Titelambitionen

Turnen: Kirchheimer Oberligamannschaft zum Saisonauftakt auf Platz zwei

Oberligaauftakt nach Maß: In der höchsten schwäbischen Turnliga zählen die Turnerinnen des VfL Kirchheim als Vorjahres-Zweiter auch nach dem Saisonauftakt in Esslingen-Berkheim zu den Titelaspiranten. Gemeinsam bestritten alle acht Oberliga-Teams den ersten Wettkampftag, wobei der Heidenheimer SB hauchdünn vor dem VfL gewann.

VfL-Mädchen untermauern Titelambitionen
VfL-Mädchen untermauern Titelambitionen

Esslingen. Das Los entschied, dass das junge Kirchheimer Team (Durchschnittsalter 14 Jahre) den Staffeltag am Boden eröffnete. Seit jeher gilt der Boden als Paradegerät der VfL-Mannschaften in der STB-Liga. Dieser Tradition blieben die Turnerinnen treu. Anna-Lena Mühleisen legte 10,30 Punkte vor. Lory Fröchtling verfehlte um gerade mal 0,05 Punkte die Zwölfermarke, während Lara Froschauer (12,75), Lea Voith (12,70) und Alessa Maisch (13,05) dank erfolgreicher eineinhalbfacher Schraubensalti einen großen Coup landeten. Zum Wettkampfende, als alle Teams dieses Gerät bestritten hatten, erwiesen sich die Teck-Mädchen als beste Mannschaft am Boden.

Die Hoffnung, am Sprung vorne dabei zu sein, wäre vermessen gewesen, da die jungen Turnerinnen noch nicht an die Schwierigkeitswerte der anderen anschließen können. Ausnahmslos gute Ausführungen und sichere Landungen sorgten dennoch für fünf Elfer-Wertungen von Lea ­Voith, Joanna Preuss, Alessa Maisch und Anna-Lena Mühleisen bei ihren Überschlägen mit ganzer Schraube. Routiniert griff hier Stephanie Haible, mit 23 Jahren die weitaus erfahrenste VfL-Starterin, in das Geschehen ein. Das Geräteergebnis als Sechste blieb mit 45,85 Punkten durchaus im zu erwartenden Bereich.

Mehr Sorgen machten Trainerin Michaela Pohl die Stufenbarrenübungen im Vorbereitungstraining. Weil lange nicht klar war, ob Alessa Maisch nach Verletzung und Krankheit an den Start gehen kann, galt es, auch die wenigen Reserveturnerinnen zu mobilisieren. Am Wettkampftag bestätigte die 15-Jährige dann ihre Einsatzbereitschaft. Als Startturnerin am Stufenbarren hatte sie Glück im Unglück, als sie unerwartet vor dem Abgang vom Gerät rutschte, den Wettkampf aber später am Schwebebalken dessen ungeachtet fortsetzen konnte. Im Bewusstsein, dass nun alle folgenden Übungen ohne Streichwertung direkt in das Geräteergebnis einfließen würden, zog Lea Voith (8,90), die im Vorjahr noch als beste Einzelturnerin in der Kreisligamannschaft antrat, ihr Programm gut durch. Joanna Preuss (9,70) fügte ihrer Übung noch den China-Konter hinzu. Dieses Flugteil vom unteren zum oberen Barrenholm gelang auch Stephanie Haible (9,75). Die beste Barrenturnerin aus dem VfL-Team war Lory Fröchtling, deren Schwierigkeitswert durch eine Riesenfelge und den Konter den der anderen Teammitglieder übertraf. Ihre 10,75 Punkte trugen ebenfalls zum zweitbesten Geräteergebnis des VfL Kirchheim am Stufenbarren bei.

Nur noch ein Höhepunkt war dem VfL dann noch am Schwebebalken gegönnt: Alessa Maisch (11,05) brachte ihr Balkenprogramm mit der Akrobatikserie aus Bogengang mit Flickflack und dem Überschlag vorwärts ohne Absteiger durch. So machten die Turnerinnen aus der Fliegerstadt dem Namen diesmal wenig Ehre, wären sie doch so viel lieber standhaft auf dem zehn Zentimeter breiten Schwebebalken geblieben. Besonders hart traf es dabei die elfjährige Lea Voith (9,75) und die ein Jahr ältere Joanna Preuss (9,15). Lory Fröchtling (11,60) bot mit derselben Akrobatikserie wie Alessa Maisch und der Bonus-Verbindung aus Durchschlagsprung und anschließendem Rückwärtssalto den höchsten Schwierigkeitswert.

Weil Stammturnerin Samantha Müller in Berkheim noch nicht im Einsatz war, lag die Verantwortung bei VfL-Nachrückerin Anna-Lena Mühleisen (10,30). Sie besserte das Balkenergebnis um 1,15 Punkte auf. Kaum zu glauben, aber wahr: Nur die Gesamtsiegerinnen vom SB Heidenheim erturnten in der Oberliga am Schwebebalken mehr Punkte als der VfL. Entsprechend knapp war auch der Punkteunterschied: 1,25 Punkte trennten den SB Heidenheim (179,35) und den VfL (178,10). Alle anderen Teams ließ der Oberligist hinter sich. Die KTV Hohenlohe (173,50) wurde Dritter. Das Starterfeld zog sich mit dem MTV Ludwigsburg (170,40) und der WKG Gäu Schönbuch (165,05) weit auseinander. Nur auf den Plätzen sechs und sieben wurde es beim SV Hülben (157,20) und dem TSV Ebingen (156,15) nochmals eng. Abgeschlagen mit 29 Punkten Rückstand unterlag der TV Wetzgau (150,20) nach der Niederlage bei den Verbandsligamännern zum zweiten Mal an einem Wochenende dem VfL.mp