Lokalsport

Vom Zweitligisten bis zum B-Klasse-Team ist alles dabei

Zeitreise Was ist aus den Kirchheimer Oberliga-Konkurrenten der Saison 1996/97 geworden?

Kirchheim. Was ist eigentlich aus den 15 Kirchheimer Oberliga-Konkurrenten aus dem Jahre 1997 geworden? Zur Gruppe der Höhenflieger zählen der SV Sandhausen und VfR Aalen. Damals von den Kirchheimern in der Abschlusstabelle noch klar distanziert, setzten sie später langsam aber sicher zum Abflug nach oben an. Das Highlight für beide: der gemeinsame Zweitligaaufstieg 2012. Die Sandhausener mischen dort immer noch mit, die Aalener sind nach dem Abstieg 2015 aktuell zumindest sportlich solider Drittligist.

Der Bahlinger SC schnupperte bis vor einem Jahr Regionalligaluft, ist nun wieder in die Oberliga zurückgekehrt. Die genauen Gegenstücke zu solchen Erfolgsteams sind die SG Oftersheim (Kreisklasse B) und der TSV Wäldenbronn-Esslingen (Kreisliga B).

Dass auch grundsolide Vereinsarbeit kein Patentrezept gegen einen sportlichen Absturz ist, zeigt das Beispiel SV Bonlanden. Stetig ging es bei dem für seine familiäre Atmosphäre bekannten Klub in den vergangenen Jahren abwärts. Immerhin besteht aktuell als Bezirksliga-Zweiter Hoffnung auf eine Landesliga-Rückkehr.

Eben in der Landesliga tummelt sich auch der FC Bammental, jener Klub, gegen den der VfL heute vor genau 20 Jahren per 4:1 den Regionalliga-Aufstieg perfekt machte.

Landesligisten sind auch die SV Böblingen und der FV Biberach - Letztgenannter wird jedoch absteigen. Über die Jahre hinweg relativ stabil waren die SG Heidelberg-Kirchheim, der SV Linx und der ASV Durlach als aktuelle Verbandsligisten. Der SC Pfullendorf, finanziell gebeutelt nach vielen Regionalliga-Jahren, wird die Verbandsliga Südbaden am Ende der Runde jedoch nach unten verlassen müssen.

Hartnäckigste Konkurrenten des VfL waren 1997 andere: Der spätere Vizemeister FC Pforzheim (2 200 Zuschauer) und Drittplatzierte VfB Stuttgart II (2 000) sorgten damals für Besucherrekorde an der Jesinger Allee. Die „Zweite“ des VfB berappelt sich derzeit in der Regionalliga.

Zweckehe in Pforzheim

Die bemerkenswerteste Entwicklung vollzog sich freilich in der Goldstadt Pforzheim. Was dort 1997 als völlig undenkbar galt, wurde am 1. Juli 2010 Realität: Der FCP und Erzrivale VfR fusionierten zum 1. CfR, Sportlich gesehen war die Symbiose kein Fehler: Der CfR hat einen erfolgreichen Kletterkurs in die Oberliga hinter sich gebracht. Die große Liebe ist die Ehe allerdings noch nicht. Zu den Spielen auf dem Holzhof versammeln sich meistens kaum mehr als 200 Zuschauer.Reimund Elbe