Weilheim. Fußball verrückt unter der Limburg: Als eigentlich keiner der über 300 Zuschauer mehr damit gerechnet hatte, gelang dem Gastgeber doch noch ein Siegestreffer, der unter dem Strich nicht einmal unverdient war. Dennoch war mit dem erlösenden Treffer nicht unbedingt zu rechnen gewesen, denn beide Teams überboten sich in der letzten halben Stunde jeweils an Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor.
Als es in der ersten Minute der Nachspielzeit eine verletzungsbedingte Unterbrechung gab, machten sich einige Zuschauer schon auf den Nachhauseweg. Schiedsrichter Michael Fährmann gab danach deutlich zu erkennen, dass es noch zwei Minuten Nachspielzeit geben würde – und die sollten es in sich haben. Zunächst gab es einen Freistoß für den SV Ebersbach und Gefahr für das Weilheimer Gehäuse, aber Tarik Serour war zu ungestüm gegen Weilheims Torhüter Martin Habram, und es gab Freistoß für die Limburgstädter. Mit der Ausführung ließen sich die Weilheimer in der Hoffnung auf einen Punktgewinn gegen die favorisierten Gäste Zeit. Der lange Ball auf den wieselflinken Kai Hörsting sollte jedoch die Entscheidung bringen. Der Weilheimer Torjäger lief seinem Gegenspieler davon, umkurvte noch Ebersbach Torhüter Heiko Ossner, der den Weilheimer Stürmer zu Fall brachte. Der Unparteiische zögerte keine Sekunde und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Diese Chance ließ sich Routinier Thomas Edelmann nicht entgehen und setzte das Leder knapp neben den linken Pfosten in die Maschen zum viel umjubelnden 1:0-Sieg (90.+4).
Für den Ebersbacher Spielertrainer Dinko Radojevic war‘s darum auch eine unglückliche Niederlage: „Vor dem Gegentor haben wir einige Fehler gemacht.“ Kurz nach dem Seitenwechsel hatte der bis zu diesem Zeitpunkt beste Ebersbacher Spieler, Franco Petruso, die Rote Karte gesehen, nachdem er an der Außenlinie seinen Gegenspieler mit beiden Händen zu Fall gebracht hatte. Für den SVE-Trainer eine zu harte Entscheidung: „Mit etwas mehr Fingerspitzengefühl hätte es auch eine Gelbe Karte getan.“
Auch im ersten Spielabschnitt waren die Gäste das technisch bessere Team, aber wiederum hatten die Limburgstädter ein Chancenplus. Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, als Yücel Uluköyli das Leder nur um Zentimeter am Ebersbacher Tor vorbei setzte. (5.). Obwohl sich die Gäste in der Folgezeit ein Übergewicht erarbeiteten und auch mehr Ballbesitz hatten, blieben Torchancen der Ebersbacher Mangelware – zu wenig für einen selbst ernannten Aufstiegskandidaten. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass Weilheims Trainer Alexander Hübbe von einem absolut verdienten Sieg sprach: „Wir hatten die besseren Chancen und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“ Mit Martin Habram im Tor, Andreas Elsässer im Mittelfeld und Nick Strohmaier in der Viererabwehrkette spielten gleich alle drei Neuzugänge von Beginn an. Trotz allem ist in der Torwartfrage noch nichts entschieden. „Ich habe mich noch nicht festgelegt, wer meine Nummer eins wird“, so Hübbe nach der Partie.me
TSV Weilheim: Habram – Gabriel, Edelmann, Kirschmann, Strohmaier – Uluköyli (75. Sebastian Cronauer), Elsässer (90. Heisig), Ruggiero, Tausch, Scaffidi – Hörsting.
SV Ebersbach: Ossner – Egger (64. Renn), Malamidis, Kivotidis, De Rosa – Nigl (88. Arslan), Er, Tabe, Serour, Petruso – Önüt.
Tor: 1:0 Edelmann (Foulelfmeter/90.+4).
Gelbe Karten: Uluköyli, Ruggiero, Elsässer, Kirschmann, Scaffidi – Malamidis, Nigl, Serour, Ossner.
Gelb-Rote Karte: Kirschmann (90.)
Rote Karte: Franco Petruso (47.)
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Michael Fährmann (Bad Friedrichshall)