Lokalsport

Weilheimer sind heiß auf die Zugabe

Während der TSV Weilheim weiter von der Verbandsliga träumen darf, ist beim VfL II nach dem endgültigen Bezirksliga-Abstieg Trauer angesagt. Gleichzeitig schickt sich die TG an, neue Nummer eins in der Teckstadt zu werden.

Walter Rau

Weilheim. Durch den etwas glücklichen 1:0-Heimerfolg gegen Abstiegskandidat TSV Essingen stehen Weilheims Landesligakicker auf Rang zwei. „Wer oben steht, hat halt oft das Glück des Tüchtigen. Jetzt kann sich die Mannschaft die Zugabe mit der Relegation holen“, konstatierte TSVW-Spielleiter Günther Friess. Die Signale aus dem Team sind deutlich, sie möchten eine überragende Saison nun mit der Eroberung des zweiten Platzes krönen, „wir als Verantwortliche sagen dazu nicht nein“, so Friess.

Nachdem die Konkurrenten Heiningen (1:4 bei Meister VfR Aalen II) und Dorfmerkingen (1:3 in Schnaitheim) verloren haben, reicht nun sogar ein Unentschieden am letzten Spieltag in Heiningen, um den begehrten Relegationsrang zu verteidigen. Mit dem FV Löchgau steht der erste mögliche Relegationsgegner aus der Landesliga Staffel 1 bereits fest.

Die erste Niederlage seit sieben Spielen besiegelt derweil den Abstieg des VfL Kirchheim II aus der Bezirksliga. Eine Niederlage, die doppelt weh tut, da ausgerechnet Nachbar AC Catania die U23 des VfL mit einer empfindlichen 7:1-Klatsche mit in die Kreisliga A reißt. Selbst, wenn sich der TSV Deizisau in der Landesliga doch noch retten sollte, wird es in der Bezirksliga laut Staffelleiter Arnold Ardelmann definitiv vier Direktabsteiger geben, damit die Liga im Optimalfall wieder auf ihre normale Größe von 16 Teams reduziert werden kann. In Anbetracht von sieben am grünen Tisch verlorenen Punkten dürften sich vor allem die VfL-Verantwortlichen über den Abstieg ärgern.

Dagegen hat ein anderer Kirchheimer Verein derzeit Grund zum Jubeln. Die TG Kirchheim schickt sich an, den angestrebten Weg in die Beletage des Bezirkes Neckar-Fils über die Relegation zu erreichen. Erstmals in dieser Saison steht die Turngemeinde auf Rang zwei der Kreisliga A2 und kann mit einem Remis am letzten Spieltag in Dettingen den Coup perfekt machen. Beim 5:0-Heimerfolg gegen Neuffen löste Helge Waider, eigentlich Stadionsprecher bei Nachbar VfL, ein Versprechen ein. Er feierte den 50. Geburtstag seiner Frau im Festsaal der TG und als kleines Dankeschön zeigte sich Waider gewohnt galant am Mikrofon des A-Ligisten.

B-Ligist TSV Oberlenningen steht derweil vor einem personellen Umbruch. Trainer Alessandro Di Martile sucht nach zwei Jahren beim TSuGV Großbettlingen eine neue Herausforderung und Abteilungsleiter Rainer Ziegelin wird nach fünfjähriger Tätigkeit das Zepter ebenfalls übergeben. Beide wollen sich mit Erfolgen in der angestrebten Relegation zur Kreisliga A verabschieden. „Mir fällt es sehr schwer Oberlenningen zu verlassen, aber der Anfahrtsweg von Albershausen wird nach meinem Umzug einfach zu weit“, so Ziegelin. Anders als ursprünglich gedacht nimmt „Ziege“ nun doch wieder einen Trainerjob an. Er heuert bei den SF Jebenhausen an.

Für Kapriolen sorgten die heftigen Regenschauer auf den Fußballplätzen. „Einmal, vor etwa zehn Jahren, war sogar der letzte Spieltag von Unwettern betroffen, da gab es aber noch keine Relegation“, erinnert sich Staffelleiter-Urgestein Stefan Cserny. Ansonsten hat er in seiner 29-jährigen Amtszeit Spielabsagen zu dieser Jahreszeit noch nicht erlebt. Er selbst hat in Oberlenningen und Owen die Plätze begutachtet und diese Partien in der Kreisliga B6 absagen müssen. „Da waren mehr Pfützen und Wasser als Rasen zu sehen“.