Lokalsport

„Wir haben gerade die Seuche“

Fußballszene Für den TSV Weilheim ist der Titelzug nach der Pleite in Heiningen wohl abgefahren.

Schmerzhaft: Weilheims Marc-Kevin Theimer wird nach seiner Knieverletzung vom Platz getragen. Foto: Cornelius Nickisch
Schmerzhaft: Weilheims Marc-Kevin Theimer wird nach seiner Knieverletzung vom Platz getragen. Foto: Cornelius Nickisch

Weilheim. Die Heininger, wegen ihrer Trikotfarben auch die „Black&Yellows“ genannt, haben ihre blütenweiße Heimweste (sieben Siege aus sieben Spielen, 14:1 Tore) bewahrt und schauen rosarot in die Zukunft. Dagegen erscheint in Weilheim die Landesliga-Welt momentan grau in grau wie der Himmel in diesen Tagen. Ein einziges Pünktchen - die dürre Ausbeute aus den letzten vier Spielen. Bei neun Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Heiningen und acht auf Waldstetten, dessen Heimspiel gegen Frickenhausen den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer fiel, ist der Meisterschaftszug jetzt schon fast abgefahren.

„Wir haben gerade die Seuche“, seufzt Trainer Chris Eisenhardt und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Zwei gravierende Beispiele dafür aus dem Spiel vom Samstag: Beim Stande von 0:0 scheiterte Lennart Zaglauer mit einem Foulelfmeter an der Querlatte. Zwölf Minuten vor Schluss verpasste Anastasios Ketsemenidis das 1:1, als er den Ball völlig freistehend über die Kiste drosch.

Hinzu kommt noch die Misere mit den Sperren und Verletzungen. Als ob das Krankenlager nicht schon überfüllt wäre, kam wieder ein neuer Unfall hinzu. Marc-Kevin Theimer sprang zum Kopfball hoch. Beim Aufkommen verdrehte sich das Knie. Der 21-jährige Stürmer, der zu Saisonbeginn von der SGEH kam, wurde von Mitspielern vom Platz getragen und von den anwesenden Eltern gleich ins Krankenhaus nach Kirchheim gefahren. Eine genaue Diagnose ist erst nach einer Kernspintomografie im Laufe der Woche möglich. „Vermutlich ist das Innenband ab. Auch das Außenband hat etwas abgekriegt. Zum Glück ist das Kreuzband wohl heil geblieben“, sagt Theimer, für den die Vorrunde damit gelaufen ist. Sechs weitere TSVW-Spieler laborieren auch noch an ihren Verletzungen.

Bei so viel Pech kein Wunder, wenn eine fragwürdige Aussage des Gegners besonders sauer aufstößt. Eisenhardt erregte sich über folgenden Satz auf der Homepage des FCH: „Für den TSV Weilheim zählt auch in dieser Spielzeit nur der Aufstieg in die Verbandsliga.“ Dazu der Trainer: „Wir müssen uns doch von Heiningen nicht sagen lassen, welche Ziele wir ausgeben. Von der Verbandsliga war bei uns nie die Rede.“ Tatsächlich war der Weilheimer Anspruch vor Beginn dieser Saison lediglich, vorne mitzuspielen. Das haben sie bis jetzt getan. Und sie stehen weiter auf dem dritten Tabellenplatz, weil die Verfolger aus Buch, Ebersbach und Hofherrnweiler allesamt patzten.

VfL trauert Punkten nach

In der Bezirksliga verpasste der VfL Kirchheim beim 1:1 gegen Geislingen die Möglichkeit, im direkten Duell den Neun-Punkte-Rückstand auf den Spitzenreiter zu verringern. „Die waren heute schlagbar. Wir standen hinten gut und hatten die besseren Tormöglichkeiten in einem Spiel mit gutem Bezirksliga-Niveau“, fand Abteilungsleiter Oliver Klingler. Es war die dritte vergebene Siegchance nach der Pleite in Neuhausen (0:1) und dem Remis zu Hause gegen Oberensingen (2:2), der die Blauen nachtrauern.

Wegen Unbespielbarkeit der Plätze mussten in der Bezirksliga Neckar/Fils vier, darunter das Spiel des TV Neidlingen gegen den TSV RSK Esslingen, in der Landesliga drei Partien abgesagt werden.Klaus Schlütter