Lokalsport

Zittern und kein Ende

Tischtennis-Bundesligist Frickenhausen unterliegt 2:3 – Paikov zeigt Nerven

Die Zitterrunde 2014/15 hat für den TTC matec Frickenhausen einfach kein Ende: Im Heimspiel gegen Aufsteiger TTC fiel der erhoffte Befreiungsschlag mit der 2:3-Niederlage aus.

TT-Bundesliga: TTC Frickenhausen - TTC BergneustadtMasataka Morizono
TT-Bundesliga: TTC Frickenhausen - TTC BergneustadtMasataka Morizono

Frickenhausen. Auch ein Masataka Morizono in Superform, der zwei Punkte holte, reichte dem TTC Frickenhausen nicht, die Rote Laterne in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) abzugeben. Gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt, den man in der Vorrunde noch mit 3:1 bezwungen hatte, unterlag die Tälestruppe in einem über vierstündigen Fünf-Match-Krimi mit 2:3 und bleibt Tabellenletzter. Auf den theoretisch ersten Nichtabstiegsplatz fehlen jetzt bereits vier Punkte.

Die Gäste hingegen bejubelten ihren fünften Saisonerfolg und rangieren nun auf dem siebten Tabellenplatz. Trainer Jens Stötzel räumte ein: „Das war heute ein harter Kampf und spannend bis zum Ende. Deshalb sind wir umso glücklicher, dass wir gewonnen haben.“

Zum Auftakt der Partie machte Masataka Morizono mit Gustavo Tsuboi kurzen Prozess. Der Brasilianer stellte für „Massa“ kein Problem dar – der kleine Japaner siegte klar mit 3:0. TTC-Präsident Rolf Wohlhaupter-Hermann bescheinigte ihm ein „Spiel auf höchstem Niveau“. Danach musste Mikhael Paikov nach gewonnenem erstem Satz (11:9) gegen den ehemaligen Frickenhausener Steffen Mengel die Partie noch abgeben. Der deutsche Einzelmeister von 2013 trat sichtlich beflügelt auf, war er in der am Tag zuvor herausgekommenen Weltrangliste doch auf Platz 25 vorgerückt. Paikov, der vor wenigen Tagen seine Freundin Julia geheiratet hatte, war im Hinspiel gegen Mengel noch Sieger geblieben. Diesmal stand er nach dem ersten Durchgang völlig neben sich, spielte ohne Biss und riskierte einfach zu wenig.„Es ist unerklärlich, was in seinem Kopf los ist, das ist nicht nachvollziehbar. Er zeigt überhaupt keine Körpersprache“, mokierte sich TTC-Manager Jürgen Veith. Rolf Wohlhaupter-Hermann wurde noch deutlicher: „Paikov war heute ein Totalausfall. Er sagt selbst, dass er keine Nerven habe und überlege, ob er mit dem Tischtennis aufhören soll.“

Trainersohn Liang Qiu blies gegen Benedikt Duda nach 0:2-Rückstand zur Aufholjagd und egalisierte auf 2:2, wobei er zwei Matchbälle abwehrte. Im Entscheidungssatz verspielte er danach eine 6:1-Führung – seine Niederlage war perfekt. „Wenn Liang gegen Duda gewinnt, gewinnen wir die Begegnung mit 3:1“, ärgerte sich Veith hinterher.

Dass die Zuschauer, die den TTC matec Frickenhausen bis zum letzten Ballwechsel unterstützten, noch ein fünftes Spiel zu sehen bekamen, war Masataka Morizono zu verdanken, der gegen Steffen Mengel nach einem Weltklasse-Match mit 3:2 gewann. Im Duell „Kleinster gegen Größter“ gelangen Frickenhausens Nummer eins sagenhafte Bälle, aber auch Mengel spielte stark. Damit stand das Match 2:2 – und es kam zum Showdown.

Es lag einmal mehr an Mikhael Paikov, den dritten Punkt für den TTC zu holen. Doch zum wiederholten Mal scheiterte der Russe an seinen Nerven, lag gegen Gustavo Tsuboi zwar mehrmals in Führung, konnte aber in keinem Satz den Sack zumachen. So verlor er glatt mit 0:3.

Nach der zehnten Saisonniederlage rangiert der TTC weiter am Tabellenende und muss um den Klassenerhalt weiter zittern. Im nächsten Spiel am 21. Januar muss die Mannschaft beim Tabellenzweiten TTC Zugbrücke Grenzau antreten, vier Tage später kommt es im Sonntags-Spiel ab 15 Uhr in der Sporthalle auf dem Berg zur Begegnung mit dem Pokal-Halbfinalisten SV Werder Bremen.