Basketball

Der zweite Anzug hängt im Schrank

Basketball Knights verpflichten mit Constantin Ebert Ersatz auf der Spielmacherposition.

Kirchheim. Junges Franken nennen aufstrebende Winzer entlang des Mains ihre vornehmlich weißen Tropfen. Junges Franken, das steht dank hoher Vereinsdichte und moderner Ausbildungszentren auch im Basketball nicht selten für Qualität aus dem Inland. Mit dem Würzburger Constantin Ebert (rechts, Foto: Olaf Hahn) haben sich die Knights für die kommende Saison die Dienste eines 22-jährigen Talents im Spielaufbau gesichert. Der gelernte Point Guard stand zuletzt zwei Jahre lang bei den Braunschweiger Löwen in der BBL unter Vertrag, war als Doppellizenz-Spieler jedoch überwiegend beim benachbarten Pro-B-Partner Wolfenbüttel im Einsatz.

Die erste Liga lernte Ebert schon vor drei Jahren kennen: Mit den Würzburgern stieg er 2015 in die BBL auf, kam danach erneut mit Zweitlizenz zu einigen Kurzeinsätzen, bevor er ein Jahr später vom Farmteam TG Würzburg nach Braunschweig wechselte. In elf Spielen unter Löwen-Headcoach und Nachwuchsförderer Frank Menz, der bis vor zwei Jahren die deutschen Junioren trainierte, kam Ebert auf durchschnittlich vier Minuten Einsatzzeit. Parallel dazu entwickelte er sich mit zuletzt 13 Punkten und 4,7 Assists zum Leistungsträger bei den Herzögen in Wolfenbüttel. Ebert, der von der U15 bis zur U20 sämtliche Nationalmannschaften durchlief, plant in Kirchheim nun den nächsten Schritt als deutsche Zweitbesetzung auf der Spielmacherposition. Entwicklungspotenzial hat er zweifellos. Sein größtes Handicap: seine Statur. 1,82 Meter groß, 75 Kilo schwer - das setzt im Basketball Grenzen. Knights-Sportchef Christoph Schmidt ist dennoch von den Qualitäten des 22-Jährigen überzeugt. „Er hat in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau trainiert und eine gute Pro-B-Saison hinter sich“, meint Schmidt. „Seine Spielübersicht und seine Ballbehandlung haben uns überzeugt.“

Laut Headcoach Mauricio Parra gab es mehrere deutsche Optionen für die Eins, darunter auch erfahrenere Leute. „Sein Hunger, sich zu verbessern und dafür auf attraktivere Angebote zu verzichten, hat uns überzeugt,“ sagt Parra. Der Trainer ist überzeugt, dass Ebert in der Pro A eine tragende Rolle spielen kann. „Wir haben ihn nicht geholt, um dem Point Guard fünf Minuten Pause zu gönnen,“ sagt der Coach und findet: „Consti trifft auf dem Spielfeld smarte Entscheidungen.“

Schmidt und Parra, der noch bis Ende Juli in Spanien ist, arbeiten weiter gemeinsam unter Hochdruck am zehnköpfigen Kader. Ebert ist neben Koch, Kronhardt und Wenzel der vierte Deutsche, der bei den Kirchheimern inzwischen fest unter Vertrag steht. Zwei weitere sollen in den beiden kommenden Wochen vorgestellt werden. Mit den dann noch freien Ausländer-Plätzen will man sich Zeit lassen. Das gilt vor allem für den künftigen Spielmacher und einen wurfstarken Combo-Guard. Die beiden Rollen, die zuletzt Charles Barton und Corban Collins ausgefüllt haben.Bernd Köble