Basketball

Die 47 behält ihren Platz

Basketball Nach Tim Koch unterschreibt auch Knights-Kapitän Andreas Kronhardt einen Vertrag für die neue Saison. Das Fundament nimmt Gestalt an. Von Bernd Köble

War in der abgelaufenen Saison ein Vorbild in Sachen Kampfgeist und Einsatzwille, mit 13,2 Punkten und 6,6 Rebounds zudem einer
War in der abgelaufenen Saison ein Vorbild in Sachen Kampfgeist und Einsatzwille, mit 13,2 Punkten und 6,6 Rebounds zudem einer der effektivsten Center: Andreas Kronhardt (Mitte).Foto: Tanja Spindler

Nicht immer kommt das Beste zum Schluss. Wer sich gute Gelegenheiten nicht entgehen lassen will, der muss wissen, wann es an der Zeit ist, das Tempo anzuziehen. Leicht gesagt. Die wochenlange Ungewissheit, ob und wie es weitergehen könnte mit den Knights in der Pro A angesichts des wachsenden finanziellen Drucks, hat an den Nerven gezerrt. Knights-Geschäftsführer Christoph Schmidt und seinem Headcoach Michael Mai waren die Hände gebunden. Keine Gewissheit, kein Handlungsspielraum.

Als die Ampel vor zwei Wochen plötzlich auf Grün sprang, legten die sportlich Verantwortlichen einen Kavalierstart hin. Dass zwei deutsche Stammkräfte nach einer herausragenden Saison Kontinuität über Profitmaximierung stellen, ist schließlich nicht alltäglich. Tim Koch und Andreas Kronhardt hatten bereits früh durchblicken lassen, dass sie sich eine Zukunft in Kirchheim vorstellen könnten. Beide verkörpern seit zwei Jahren Integrität und Einsatzbereitschaft im Team der Kirchheimer, und beide gelten schon deshalb als identitätsstiftend, weil sie eine Art schwäbischer Restposten sind. Der Badener Koch, geboren in Dürrn im Enzkreis, und Kronhardt, aufgewachsen und basketballerisch sozialisiert in Schwäbisch Hall. Zwei Burschen aus dem Ländle, auch wenn man ihnen ihre Wurzeln nicht anhört.

Zeichen für Beständigkeit

Beide Spieler haben Familie im Südwesten, und beide fühlen sich wohl in Kirchheim. „Meine Freundin und ich haben hier ein Zuhause gefunden“, sagt Andreas Kronhardt, der vor seinem Wechsel unter die Teck vor zwei Jahren in Crailsheim erste Liga spielte. Ein Angebot aus der BBL wäre wohl das gewesen, was ihn hätte schwach werden lassen. „Innerhalb der Liga zu wechseln, gab es für mich keinen Grund.“

Für Christoph Schmidt ist der Deal mit dem 27-jährigen Kapitän und Center ein Anker im Fundament. Und ein Zeichen für Beständigkeit. Die neue Mannschaft ist - Stand heute - die alte. Brian Wenzel, Tim Koch und Andreas Kronhardt sind bereits gesetzt. Jus­tin Hedley, zuletzt noch mit Doppellizenz in der Regionalliga am Start, könnte der nächste sein, sofern er sich auf die Rolle der Ersatzkraft in der Pro A beschränken will. Morgen kommt Michael Mai aus dem Urlaub in Israel zurück. Dann könnte auch hier eine schnelle Entscheidung fallen.

Tempo ist derzeit auch an anderer Stelle gefordert. Bis zum 1. Juli müssen die Knights das von der Liga geforderte Personal nachweisen. Eine Vollzeitstelle im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit ist auf der Klub-Homepage inzwischen detailliert ausgeschrieben. Die Stelle soll spätestens zum 1. August besetzt sein. Das gilt auch für den Posten eines hauptamtlichen Jugendkoordinators, der ebenfalls Teil des neuen Stufenplans ist, mit dem die Liga erreichen will, dass sich ihre Mitglieder professioneller aufstellen.

1 Die Stellenbeschreibung für den gesuchten Mitarbeiter/die gesuchte Mitarbeiterin im Bereich Sales und Marketing findet sich auf der Homepage der Knights unter www.kirchheim-knights.de/jobs.