Basketball

Die zwei Dompteure im Löwenkäfig

Basketball Die Knights sind morgen zu Gast bei Michael Mai und dem Aufsteiger aus Karlsruhe. Die Lions und der Ex-Coach sind die Senkrechtstarter der Saison.

Kirchheim Knights - Baskets WürzburgTrainer Michael Mai
Kirchheim Knights - Baskets WürzburgTrainer Michael Mai

Kein Spiel wie jedes andere, das Kirchheims Zweitliga-Basketballer morgen beim Kurztrip nach Karlsruhe erwartet. Das Duell mit dem überraschend starken Aufsteiger, der nach 13 Spieltagen in der Pro A Platz vier belegt, wird zum Wiedersehen mit alten Bekannten: Mit Michael Mai und Richie Williams stehen der letztjährige Trainer und der Ex-Kapitän in der Europahalle auf der Seite des Gegners. Ein Duo, das in Kirchheim zuletzt viele Sympathien und auch Erfolge gesammelt hat.

Michael Mai, der die Knights im April nach einer herausragenden Saison verließ, weil er sich andernorts mehr Entwicklungspotenzial versprach, reitet mit den Badenern im Moment auf einer Erfolgswelle. Sein letzter Schachzug vor Saisonbeginn: Die Verpflichtung von Richie Williams, der für Mai nun schon beim dritten Club die Strippen auf dem Spielfeld zieht. Der 30-jährige US-Amerikaner gilt als verlängerter Arm seines Trainers auf dem Court. Ein kongeniales Duo, das den Lions zuletzt sieben Siege aus acht Spielen bescherte.

Doch alleine darauf lässt sich die Karlsruher Stärke derzeit nicht reduzieren. Die Mannschaft ist ein gelungener Mix aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern. Karlsruhes Topscorer sind die Shooting Guards Jarelle Reischel (13,8 Punkte pro Spiel, drei Assists, 5,6 Rebounds) und Craig Taylor Bradshaw (11,2, 4,5, 3,9) sowie Center Maurice Pluscota (13,8 Punkte, 7,3 Rebounds).

Die Knights müssen also zeigen, ob ihnen die Rolle des Dompteurs im neuen Löwenkäfig liegt. Zumindest leise Zweifel sind erlaubt. In allen relevanten Statistiken haben die Gastgeber die Nase vorn. Andererseits hatten Anton Mirolybov und sein Team gegen Topteams wie Hamburg und Vechta zuletzt vielversprechende Auftritte. Beide Male gelang es den Rittern, den Gegner unter 80 Punkten zu halten. Wie gut sich der Offensivdrang der Lions bremsen lässt, ist die spannende Frage. Bereits drei Mal punkteten die Karlsruher in dieser Saison dreistellig. Die Kreise von Richie Williams einzuschränken, dürfte der Schlüssel sein. Nach leichten Startproblemen liegt der Lions-Spielmacher kurz vor Weihnachten bereits wieder auf Platz drei der erfolgreichsten Vorbereiter in der Liga - hinter Kirchheims Pointguard Charles Barton.

Aufseiten der Teckstädter stehen bis auf den langzeitverletzten Brian Wenzel alle bereit. Auch Keith Rendleman, der zu Beginn der Woche wegen einer starken Erkältung pausieren musste, kehrte rechtzeitig wieder ins Training zurück. In der nahen Fächerstadt dürften auch ein paar Knights-Fans mehr als sonst bei Auswärtsspielen zu erwarten sein. Daheimgebliebene können das Spiel via Livestream unter www.airtango.live verfolgen.bs/tb

Zwei grundverschiedene Typen, eine gemeinsame Leidenschaft: Knights-Headcoach Anton Mirolybov (links) und sein Kollege Michael M
Zwei grundverschiedene Typen, eine gemeinsame Leidenschaft: Knights-Headcoach Anton Mirolybov (links) und sein Kollege Michael Mai geben alles für den Erfolg im Basketball.Fotos: Tanja Spindler

Saison-Premiere in der Europahalle

Eine Premiere wird für die Badener morgen die Spielstätte sein: Nachdem die Lions dank einer Duldung der Liga die ersten Spiele in der Friedrich-List-Schule absolvieren konnten, weil die Europahalle aus Brandschutzgründen für Großveranstaltungen gesperrt blieb, kann nach langem Hin und Her nun doch gespielt werden. Die Stadt hat provisorisch nachgerüstet und mit zusätzlichem Sicherheitspersonal reagiert, um die Saison für die Basketballer zu retten. Eine Dauerlösung ist aber nach wie vor nicht in Sicht.tb