Basketball

Franken-Trip sorgt für Ernüchterung

Basketball Nach vier Siegen in Folge haben Kirchheims Korbjäger in Nürnberg erstmals wieder das Nachsehen, bleiben allerdings auf dem vierten Tabellenplatz.

Der Redebedarf muss groß gewesen sein: Die Knights um Trainer Mauricio Parra lagen in Nürnberg zwischenzeitlich mit über 20 Punk
Der Redebedarf muss groß gewesen sein: Die Knights um Trainer Mauricio Parra lagen in Nürnberg zwischenzeitlich mit über 20 Punkten zurück. Foto: Tanja Spindler

Siegesserie gerissen, weiße Auswärtsweste befleckt, außer Spesen nichts gewesen: Der Wochentagstrip der Kirchheimer Zweitliga-Basketballer zur Nachholpartie des ersten Spieltags in Nürnberg war wenig erfreulich: Beim 70:82 kassierten die Knights am Mittwochabend im fünften Auswärtsspiel die erste Pleite und gingen nach zuvor vier Siegen in Folge erstmals wieder als Verlierer vom Platz. „Wir haben das Spiel im ersten Viertel verloren. Nürnberg hat fantastisch getroffen, während wir viel zu viel nachgedacht haben. Uns hat die Gedankenschnelligkeit gefehlt“, analysierte Kirchheims Trainer Mauricio Parra.

War der Spielbeginn noch einigermaßen ausgeglichen, brannten die gastgebenden Falcons ab der dritten Minute des ersten Abschnitts ein wahres Dreierfeuerwerk ab. Fast jeder Schuss saß, und die Ritter gerieten mehr und mehr in Rückstand. Zwar fanden auch die Knights gute Abschlusspositionen in der Offensive, doch der Ball wollte nicht durch die Reuse fallen. Eine Auszeit von Parra beruhigte das Spiel zwar kurzzeitig. Doch erneut waren es die Nürnberger, die das Tempo anzogen und auf 25:7 zum Viertelende davonzogen.

Auch der Start in den zweiten Abschnitt gehörte den befreit aufspielenden Hausherren. 31:7 prangte nach zwölf gespielten Minuten auf der Anzeigetafel. Der vorläufige Tiefpunkt für Kirchheim war beim Zwischenstand von 14:40 erreicht. Die Nürnberger ließen im Gefühl des sicheren Vorsprungs nun in der Offensive etwas nach, und die mit einem riesigen Rückstand konfrontierten Kirchheimer besannen sich ihrer Stärken und verkürzten bis zur Halbzeitpause auf 23:42.

Die Viertel drei und vier gingen mit 20:16 und 29:22 zwar an die Kirchheimer, der Nürnberger Sieg geriet jedoch nie wirklich in Gefahr. Es gelang den Rittern im Schlussabschnitt einige Male, unter die zehn Punkte Grenze zu kommen, doch in diesen Situationen hatten die Nürnberger, häufig in Person von Center Robert Oehle, die bessere Antwort parat.

Graf und Luke am treffsichersten

Immerhin: Mit 17 Punkten wurde Kirchheims Dajuan Graf Topscorer des Abends, dicht gefolgt von Austin Luke, der mit 16 Punkten seine bisher beste Offensivleistung zeigte. Bei den Nürnbergern waren es Robert Oehle und Jackson Kent, die ebenfalls 16 Zähler erzielten.

In der Tabelle bleiben die Ritter nach der vierten Niederlage im zehnten Saisonspiel auf dem vierten Tabellenplatz. Am morgigen Samstag geht es für die Kirchheimer zum Schwabenderby beim Tabellenachten nach Ehingen. Dort wird auch der unter der Woche kurzfristig verpflichtete Max Rockmann für die Knights auflaufen (siehe angehängter Artikel). Spielbeginn in Ehingen ist um 19 Uhr. tb/cs

Max Rockmann ist zurück

Kirchheim. Schneller als erwartet haben Kirchheims Basketballer auf die Ausfälle ihrer beiden Deutschen Tim Koch und Brian Wenzel reagiert. Seit gestern ist Max Rockmann zurück in Kirchheim, wo er vor fünf Jahren schon einmal gespielt hat - und das ziemlich erfolgreich. In der Saison 2013/2014 war der heute 29-jährige Berliner eine der Stützen im Team von Frenkie Ignjatovic in dessen letztem Jahr als Trainer unter der Teck. Die Knights belegten damals am Ende der Saison Platz zehn, und Rockmann war mit 11,6 Punkten und 3,8 Rebounds pro Spiel einer der Leistungsträger bei den Kirchheimern.

Über die Stationen Hamburg und Heidelberg landete Rockmann vor zwei Jahren bei den Artland Dragons aus Quakenbrück, wo er im Frühjahr den Aufstieg in die Pro A feierte und anschließend die Kapitänsrolle übernahm. Zuletzt war das Klima beim einstigen Erstligisten jedoch deutlich abgekühlt. Nach einer eher enttäuschenden Saison mit wachsender Unzufriedenheit über seine Rolle in der Mannschaft, saß Rockmann in den Spielen gegen Baunach und Hanau zuletzt fast nur noch auf der Bank. Am Wochenende bat er schließlich um die Auflösung seines Vertrages.

„Max und ich sind immer in Kontakt geblieben, auch in diesem Sommer“, sagt Knights-Sportchef Christoph Schmidt. Nachdem die Verträge mit Koch und Wenzel jedoch schon früh verlängert wurden, war für den 29-Jährigen „Dreier“ kein Platz. Tim Koch fehlt mit einer hartnäckigen Muskelentzündung nun schon seit mehr als einem Monat, Kapitän Brian Wenzel wird nach einem Bandscheibenvorfall in dieser Saison wohl gar nicht mehr zurückkehren.

Rockmann soll schon am Samstag in Ehingen helfen, das Kirchheimer Problem auf den deutschen Positionen zu entschärfen. „Für uns war wichtig, einen Spieler zu finden, der vom Typ her in die Mannschaft passt“, betont Christoph Schmidt.

Parra: „Max wird uns helfen“

Dass Rockmann der Richtige ist, davon ist auch Kirchheims Headcoach Mauricio Parra überzeugt, der den Mann mit dem schütteren Haar noch aus seiner Zeit in Berlin kennt. Auch Parra musste daher nicht lange überlegen: „Max wird uns mit Sicherheit helfen“, ist er überzeugt.

Mit Rockmann und Spielmacher-Ersatz Austin Luke, der bei der 72:80-Niederlage am Mittwoch in Nürnberg mit 16 Punkten und einer hundertprozentigen Dreier-Quote glänzte, stehen nun also zwei Neue im Team, die mehr liefern können als ein paar Minuten von der Bank. Bernd Köble