Basketball

So weit die Füße tragen

Basketball Acht gesunde Kirchheimer gehen im ersten Heimspiel gegen Trier an ihre physische Grenze. Belohnt werden sie beim 72:87 dafür jedoch nicht.

Zwei „Kirchheimer“ im Duell: Knights-Neuzugang Corban Collins wird von Stefan Ilzhöfer, dem VfL-Eigengewächs im Trikot der Trier
Zwei „Kirchheimer“ im Duell: Knights-Neuzugang Corban Collins wird von Stefan Ilzhöfer, dem VfL-Eigengewächs im Trikot der Trierer gebremst.Foto: Tanja Spindler

Bitterer Heimspielauftakt für Kirchheims Zweitligabasketballer: Gegen die Gladiators aus Trier standen nur acht Kirchheimer beim 72:87 auf verlorenem Posten. Der kurzfristige Ausfall von Tim Koch, der sich einen Mageninfekt eingefangen hatte, wog am Ende zu schwer. Kochs potenzieller Gegenspieler Kyle Dranginis sorgte mit 35 Punkten für den bisherigen Top-Wert der noch jungen Saison und bescherte seiner Mannschaft den ersten Saisonsieg. Erfolgreichster Kirchheimer Werfer war Charles Barton mit 20 Zählern.

So hatte sich Headcoach Anton Mirolybov sein Heim-Debüt wohl nicht vorgestellt. Dass die Partie schwierig werden würde, war klar. Doch die Ausgangslage sollte sich nochmals deutlich verschlechtern. Neben den verletzten Justin Hedley und Florian Köppl meldete sich Defensiv-Spezialist Tim Koch wenige Stunden vor dem Spiel ab. Koch war als Sonderbewacher für Kyle Dranginis gedacht. Der Shooting-Guard, beim Saisonauftakt in Vechta mit 25 Zählern notiert, ist der Schlüsselspieler der Trierer. Das Konzept war also kurz vor Spielbeginn dahin.

Die Knights begannen mutig, doch Trier setzte die ballführenden Ritter von Beginn an permanent unter Druck. Im ersten Viertel hielten die Schwaben das Spiel eng. Doch auf Seiten der Trierer fand Dranginis früh seinen Rhythmus. Zwei Dreier von ihm zum 21:21 sorgten für den ersten Zwischenstand nach zehn Minuten.

Bereits da machte sich das immens kraftraubende Spiel der Ritter, die kaum Wechselmöglichkeiten hatten, bemerkbar. Die Gladiators dagegen, mit sieben Ersatzkräften auf der Bank, erhöhten den ohnehin schon enormen Druck und zwangen den Gegner zu vielen Fehlern. Eine starke Phase hatte der gebürtige Kirchheimer Stefan Ilzhöfer, der kurz vor der Pause im Trierer Trikot einige Nadelstiche setzte. Mit einem Neun-Punkte Rückstand (32:41) für die Teckstädter ging es in die Kabine.

Wie schon in Baunach kehrten die Ritter mit viel Energie zurück aufs Parkett und kamen phasenweise bis auf vier Punkte heran. Doch Trier fand immer wieder eine Antwort und die lautete zumeist Kyle Dranginis. Ein zermürbender Prozess, bei dem die Ritter immer wieder anliefen und zurückgeworfen wurden. Mit 50:62 ging es ins Schlussviertel, wo die kurze Rotation endgültig den Ausschlag gab. In den Schlussminuten wuchs der Rückstand nochmals an, sodass das Endresultat den Spielverlauf ein wenig verzerrte. „Wir können seit Wochen nur eingeschränkt trainieren, diese Abstimmung fehlt in so einem Spiel am Ende“, meinte Mirolybov, der auch gute Ansätze sah: „Positiv ist, dass wir trotz der vielen Probleme lange Zeit mithalten konnten. Ich bin gespannt darauf, was wir erreichen können, wenn alle Spieler gesund und fit sind.“cs