lps/AM. Sie sind zwar unabdingbar für die Gesellschaft, aber wenig angesehen – an bestimmten Berufen haftet ein schlechtes Image. Putzfrauen, Müllmänner und sogar Busfahrer werden oft als “kleine Leute” betitelt. Man setzt sie größtenteils mit schlechter Schul- und Ausbildung in Verbindung und geht davon aus, dass Personen aus diesen Berufszweigen wenig Geld verdienen. Woher kommt die Annahme, dass Putzfrauen am Existenzminimum leben? Experten erklären es damit, dass plötzliche finanzielle Engpässe mit Nebenjobs dieser Art schnelle Abhilfe schaffen können. “Wenn es nicht mehr anders geht, dann geh ich halt putzen” ist ein Satz, den vermutlich viele Menschen bereits hörten oder sogar selbst äußerten. Jedoch hat sich dieser Berufszweig auch stark gewandelt. Die Telefonnummern kompetenter Reinigungskräfte werden teilweise wie Staatsgeheimnisse behandelt und die Stundensätze sind längst nicht mehr so gering, wie es vielleicht einst war. Manche Kinderbetreuer oder Gartenpfleger verdienen weit weniger als eine Putzkraft. Ähnlich sieht es im Bereich der Stadtreinigung aus. Müllmänner gehen diesem Job nicht zwangsläufig aus Alternativ- und Perspektivlosigkeit nach, sondern weil sie ein attraktives Monatsgehalt genießen. Zudem beinhaltet der Job eines “Müllmanns” nicht nur die Beseitigung von Abfällen, sondern auch die Überwachung der Mülltrennung und Verwertung sowie die Dokumentation des Recycling-Prozesses gehören dazu. Hierfür müssen sogenannte Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft inzwischen gute Chemiekenntnisse mitbringen. Damit bestimmte Berufe nicht weiterhin in Verruf geraten, werden neue Namen kreiert: Ein Hausmeister ist nun Facility-Manager, eine Krankenschwester heutzutage Gesundheitspflegerin und Busfahrer nicht weniger als eine Fachkraft im Fahrbetrieb.
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