Berufsausbildung

Kammerpreissieger mit Faible für Oldtimer

Joey Roos aus Kirchheim ausgezeichnet

Joey Roos in der Ausbildung bei Schmauder & Rau. Foto: privat

TB. Bei Schmauder& Rau dreht sich alles um Autos und Mobilität - aber auch die persönliche Entwicklung, Aufstiegsmöglichkeiten, faire Bezahlung und natürlich ein kollegiales Arbeitsklima kommen für die Azubis und MitarbeiterInnen nicht zu kurz. „In unserem Familienunternehmen sind Kopf, Hände und Teamgeist gefordert, um moderne Autos – aber auch so manchen Oldie – wieder zum Laufen zu bringen“, so Bettina Schmauder, die sich auf neue BewerberInnen für die Ausbildungsberufe KarosseriebaumechanikerIn, Kfz-MechatronikerIn und Automobilkaufmann oder -frau freut. „Wir suchen engagierte, motivierte und leistungsorientierte junge Menschen, die Spaß an Autos und an der Arbeit in einem Autohaus haben.“ Einer davon ist Joey Roos, der kürzlich als Gewerkebester und Kammerpreissieger bei der Lossprechung der Handwerkskammer geehrt wurde. Warum er inzwischen nicht mehr bei Schmauder & Rau arbeitet und die Firma trotzdem stolz auf ihn ist, hat er im Interview beantwortet.

Wie bist du darauf gekommen, Kraftfahrzeugmechatroniker/in System- und Hochvolttechnik zu werden?

Joey Roos: Ursprünglich über ein Schulpraktikum. Entscheidend war für mich damals, dass ich etwas Nützliches für's spätere Leben mitnehmen wollte, und da ging mein erster Gedanke zum Auto.

Auf Empfehlung bewarb ich mich um den Praktikumsplatz dann bei Schmauder & Rau. Das freundschaftliche Verhältnis zu den Kollegen und die Arbeit dort gefielen mir so gut, dass für mich ab da feststand, in welche Richtung es beruflich mal gehen sollte.

Würdest du anderen zu einer Ausbildung im Handwerk raten?

Joey: Auf jeden Fall! Handwerkliche Berufe sind derart vielschichtig und abwechslungsreich, dass es einem selten langweilig wird. Und zum Handwerker muss man auch nicht geboren sein; den größten Teil meiner handwerklichen Fertigkeiten habe ich mir erst im Laufe der Ausbildung angeeignet. Davor hatte ich mit dem Schrauben kaum etwas am Hut. Und genau dafür ist die Ausbildung ja auch gedacht.

Mich persönlich begeistert am Handwerk insbesondere, den Fortschritt der eigenen Arbeit zu verfolgen - beim Beheben kleiner Fehler genauso wie bei einer ganzen Restaurierung. Dieses Gefühl, mit den eigenen Händen, aus eigener Kraft etwas zu schaffen, macht das Ganze meiner Meinung nach interessanter als beispielsweise einen Bürojob.

Was hat dir die Ausbildung außer fachlichen Kenntnissen gebracht?

Joey: Geduld und Durchhaltevermögen, aber ich bin auch umgänglicher und weltoffener geworden. Das würde ich allerdings eher dem Berufsleben generell zuschreiben, der Kontakt mit Kunden und Kollegen ist ja nichts Ausbildungsspezifisches.

Dagegen hat die Berufsschule eine große Rolle dabei gespielt, dass ich viele gute Freunde gefunden und auch andere nützliche Kontakte geknüpft habe.

Was magst du an deinem Beruf?

Joey: Die vielen verschiedenen Fahrzeuge bieten eine sehr erfrischende Abwechslung im Arbeitsalltag, und außerdem immer wieder die Möglichkeit, Neues zu lernen. Ich glaube, das sind die wichtigsten Voraussetzungen, um Spaß im Job zu haben und gerne zur Arbeit zu gehen. Mir gefallen aber auch die Herausforderungen; nach alternativen Lösungen zu suchen, wenn man nicht weiterkommt.

Wie geht’s weiter?

Joey: Mittlerweile gehe ich einer Leidenschaft nach, die ich im Laufe der Ausbildung für mich entdeckt habe. Seit zwei Monaten arbeite ich jetzt beim Autohaus Staiger in Neuffen - einer Oldtimer-Werkstatt, die neben alltäglichen Reparaturen auch komplette Restaurierungen anbietet.

Für mich gibt es also weiterhin viel zu lernen, da jetzt auch der Karosseriebau zu meinen Aufgaben gehört.

Aber auch sonst bieten sich genügend Fortbildungsmöglichkeiten, schließlich erfordert insbesondere die alte Technik viel Fachwissen. Und wenn ich genügend Berufserfahrung gesammelt habe, werde ich mit Sicherheit auch irgendwann den Meisterkurs angehen.

Damit will ich mir aber erstmal Zeit lassen und abwarten, was die Zukunft bringt.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft.