Kirchheim. Stand 31. März 2023 leben 41 924 Menschen in Kirchheim unter Teck. Oberbürgermeister Pascal Bader leitet seit März 2020 die Geschickte der Stadt und weiß um deren Qualitäten. Kirchheim sei zum Einen sehr gut angebunden, ob inner- oder überörtlich. "Die direkte Anbindung an die A8 ist dabei ein Fluch und Segen zugleich", sagt Bader. Ein Fluch, was den damit verbundenen Verkehr angeht, ein Segen aber beispielsweise für den Wirtschaftsstandort Kirchheim mit kurzen Wegen. Etwa in Richtung Stuttgart, die dortige Messe oder den Flughafen. "Positiv ist auch unser S-Bahnanschluss mit der S1 von und nach Stuttgart. Eine künftige zusätzliche direkte Bahnanbindung an den Stuttgarter Flughafen halte ich nicht für unrealistisch, auch wenn das für Kirchheim größere Umbaumaßnahmen bedeuten würde", ergänzt Pascal Bader. In Sachen ÖPNV sei Kirchheim auch gut ans Busnetz angeschlossen, außer in Richtung Göppingen, da seien die Verbindungen noch ausbaufähig. Ziel sei es, alle Bushaltestellen in der Stadt barrierefrei zu gestalten, "das sind etwa 130 Stück und pro Haltestelle Kosten zwischen 30 000 und 40 000 Euro", so der Rathauschef.
"Kirchheim an sich ist eine sehr lebendige Stadt, in der an vielen Stellen von zahlreichen engagierten Leuten etwas auf die Beine gestellt wird. Gerade auch das ehrenamtliche Engagement in unterschiedlichen Sparten ist wirklich herausragend", findet Bader. Dazu zählen die zahlreichen Vereine vom Sport über die Geschichte bis hin zur Musik, die für Jung und Alt für ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm sorgen. Zudem war und ist der Veranstaltungskalender der Teckstadt auch in diesem Jahr wieder gut gefüllt. Vom traditionellen Märzenmarkt über den internationalen Segelflugwettbewerb auf der Hahnweide, die Kirchheimer Musiknacht oder die Radsportnacht, dem Weindorf und Sommernachtskino bin zu den Goldenen Oktobertagen in der Innenstadt war bislang schon so einiges geboten. Im November stehen unter anderem noch der Gallusmarkt (Jahrmarkt und Krämermarkt) und speziell für die Kinder das Laternenfest an, bis das Jahr zuerst mit dem Weihnachtsmarkt und Weihnachtskonzerten der Stadtkapelle sowie zum Abschluss dem traditionellen Silvesterlauf zur Burg Teck ausklingt.
"Wir haben in Kirchheim ein lebendiges kulturelles Leben und sind dazu in der Innenstadt auch gut in Sachen Gastronomie und Handel aufgestellt", nennt Pascal Bader weitere Vorzüge der Stadt. Sehr positiv sei etwa, dass nach wie vor einige Inhabergeführte Geschäfte zum Stadtbild gehören. "In Kirchheim haben wir ein gutes Gesamtpaket aus dem Einzelhandel, Veranstaltungen und der Gastronomie, das auch viele Gäste von außerhalb zu schätzen wissen." Eine sehr rege genutzte Einrichtung sei etwa auch die Stadtbücherei, die mit ihrem breit gefächerten Sortiment kleine und große Leseratten bestens versorgt. "Neu gestaltet wurde bereits der Bereich der Kinderbücherei im Erdgeschoss, auch das Obergeschoss der Bücherei soll noch auf den aktuellen Stand gebracht werden", kündigt Pascal Bader ein künftiges Projekt an.
Mit dem Rad oder zum Wandern rund um Kirchheim unterwegs
Spannendes und Kurioses zu Kirchheim und seiner Geschichte kann man bei den ganz unterschiedlichen Themen-Stadtführungen erfahren, auch das Kulinarische kommt dabei nicht zu kurz. Wer die Stadt und ihre grüne Umgebung gerne auf dem Rad erkunden möchte, kann das auf verschiedenen Touren tun. Die Stadt hat diese auf ihrer Homepage informativ zusammengestellt. Da geht es in Richtung Beuren, Schlierbach, rund um die Limburg oder zur Burg Teck, hinauf auf die Schwäbische Alb oder ganz entspannt zu den nahegelegenen Bürgerseen, bis oder von Stuttgart mit einer Fahrt durchs Siebenmühlental nach Kirchheim. Weiter ausgebaut werden soll das innerstädtische Radwegenetz, so Bader, "Kirchheim eignet sich perfekt als Radstadt, hier wollen wir weiter vorankommen." Wer lieber wandert ist vor den Toren der Stadt ebenfalls richtig. Rund um das Naherholungsgebiet der Bürgerseen und den Segelflugplatz Hahnweide oder auch Richtung Albtrauf und die Schwäbische Alb bietet Kirchheims Umgebung einen hohen Freizeitwert. "Wir haben zudem einen gut zwei Kilometer langen Walderlebnispfad mit 13 Stationen quer durch den Talwald oder einen Nordic Walking Parcours mit vier Strecken im Bergwald", ergänzt Pascal Bader. Geplant sei zudem ein Mountainbiketrail im Talwald. "Es gab eine Umfrage unter den Bürgern zum Thema Freizeitsport. Da zeichnete sich unter anderem ab, dass der Bike- und der Skatepark sehr beliebt sind", berichtet Bader. Zu den Wünschen zählen unter anderem ein Trimm-dich-Pfad und ein Hallenbad. Zu letzterem soll Ende 2024 eine Entscheidung fallen, wenn die Planung und Kostenkalkulation vollends stehe. "Da geht es dann auch um den Beitrag anderer Kommunen, die das Hallenbad potenziell nutzen", so der OB. Gebaut werde ein neues Kinderbecken im Freibad, bis Herbst 2024 soll es voraussichtlich fertig sein. "Für die Zwischenzeit gibt es eventuell dann eine kleine Alternative", so Bader.
Hohe Investitionen im Bildungssektor
Überhaupt werde in den kommenden beiden Haushaltsjahren sehr viel investiert: Für den Planungszeitraum 2024/25 hat die Stadtverwaltung eine Investitionssumme von aktuell 110 Millionen Euro vorgesehen - 64,3 Millionen sind es im kommenden Jahr, 45,3 Millionen 2025. In vollem Gange sind derzeit noch die Sanierungsarbeiten im Kirchheimer Stadion als größter Sportstätte: "Bis nach den Herbstferien soll im November die neue Tartanbahn fertig werden, bis Mai 2024 soll auch das Rasenspielfeld wieder genutzt werden können", so Pascal Bader zum derzeitigen Stand. Zu den Großprojekten mit einem Investitionsvolumen von 19,7 Millionen Euro gehört der Verwaltungsneubau, der zwischen der Marktstraße und dem Rollschuhplatz bis Ende 2025 als dann einer von insgesamt drei innerstädtischen Verwaltungsstandorten entstehen wird. Hohe Summen fallen zudem im Bildungssektor für die Schulsanierungen an, erfährt man vom Oberbürgermeister. Insgesamt geht es um 33,9 Millionen Euro. Im Fokus steht hier das Ludwig-Uhland-Gymnasium mit Gesamtkosten von rund 20 Millionen Euro. Dazu soll die Mensa des Schlossgymnasiums für 2,3 Millionen Euro erweitert werden. 4,2 Millionen Euro fließen in das Freihof-Areal in der Wollmarktstraße mit neuen Flächen für eine Mensa und einen weiteren Grundschulzug. An der Teck-Grundschule fallen für die Instandsetzung des Bestandsgebäudes sowie in dem Zusammenhang einen neuen Grundschulzug rund eine Million Euro an. Auch im Kleinkindbereich wird kräftig investiert: 2025 soll etwa die neue Kita Tannenbergstraße eröffnet werden, Kostenpunkt: rund 9,4 Millionen Euro. "Der Naturkindergarten auf dem Galgenberg soll noch diesen November mit letztlich zwei Gruppen starten. Für den Jurtenkindergarten auf dem Schafhof soll der Baubeschluss wohl Anfang 2024 fallen", ergänzt Pascal Bader die Vorhaben.
Was zusätzlichen Wohnraum in der Stadt angeht, so gebe es beispielsweise im Stadtteil Ötlingen Baugrundstücke für Doppelhäuser im Veilchenweg, ebenso im Stadtteil Ötlingen soll der soziale Wohnungsbau auf dem Güterbahnhof-Areal vorangebracht werden: "Planungen gibt es, jetzt kommt es auf das Interesse von Investoren an", so Bader. Im Ortsteil Schafhof plane die Wohnbau Birkenmaier GmbH aus Dettingen im nördlichen Bereich eine Wohnbauentwicklung. Das vorgesehene neue Stadtquartier sieht an der Straße "Zu den Schafhofäckern" eine Bebauung mit zwanzig dreigeschossigen Reihenhäusern vor. Rechtskräftig seit Februar diesen Jahres sei zudem die 1. Änderung des Bebauungsplans "Südlich der Zementstraße" im Bereich zwischen dem Aldimarkt und dem Freibad gelegen. "Hier könnte man etwas entwickeln, momentan halten sich allerdings auch die Investoren aufgrund der aktuell hohen Baupreise eher zurück", weiß Pascal Bader. Unterm Strich geht es beim Wohnungsbau eher langsam voran, was nicht zuletzt bürokratische Gründe hat. Das zeige sich unter anderen bei den teils langen Wartezeiten auf Förderbescheide, erklärt der Oberbürgermeister.
Wollmarktviertel soll aufgewertet werden
Stadtplanerisch wird das Wollmarktviertel, das frühere Kirchheimer Handwerkerviertel, die Stadtverwaltung in den kommenden zehn Jahren beschäftigen. Hierfür liegt bereits ein Förderbescheid für das Landes-Förderprogramm Stadterneuerung vor. 1,5 Millionen Euro betrage die bewilligte Finanzspritze, so Bader. Im Wollmarktviertel, in dem einzelne Gebäude bereits saniert sind, soll die Aufenthaltsqualität durch unterschiedliche Maßnahmen noch weiter erhöht werden. "Bis Anfang 2024 soll hier zunächst formal das Sanierungsgebiet aufgestellt werden, das grob vom nördlichen Alleenring sowie Lindach und Lauter umgrenzt wird. Auch Haus- und Wohnungseigentümer im künftigen Sanierungsgebiet werden von den Fördermitteln profitieren, "etwa wenn sie energetische Sanierungen planen", erklärt Pascal Bader. Der Stadt selbst gehören im Viertel drei alte leerstehende Häuser am Freihof-Gelände. in deren Bereich die beschriebene Erweiterung des Schulstandorts fallen soll. Bei der konkreten Entwicklung des Wollmarktviertels soll die Bürgerschaft beteiligt werden.
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