Kh.-Lindorf. Alexander Forkl steht vor seiner Wirkungsstätte im Heimatort Lindorf. Im Rathaus hat der ehrenamtliche Ortsvorsteher seit seinem Amtsantritt 2019 sein Büro und nimmt dort als Mitglied des Ortschaftsrats an den Sitzungen teil. „Die Gemeinde erwarb das 1779 errichtete Gebäude im Jahr 1828 und baute es als Rat- und Schulhaus um. Offiziell ist Lindorf seit 1829 in Besitz eines Rathauses“, erklärt Alexander Forkl. Direkt neben dem Rathauseingang gelangt man ins alte Feuerwehrmagazin, das heute als Lagerraum für die Gemeinde und ihre Vereine dient. So warten darin zusammengeklappt die Verkaufsstände des Musikvereins aufs nächste Fest oder auch der große Adventskranz auf seinen neuen Einsatz am in den vergangenen Wochen noch bunt und österlich geschmückten Brunnen auf dem Vor- und Festplatz des fußläufig entfernten Bürgerhauses samt aktueller Feuerwehrfahrzeughalle. Selbst Historisches kommt im Lagerraum neben dem Rathaus zum Vorschein, etwa eine alte Feuerwehrspritze und -leiter oder schwere große Gedenksteine. „Diese erinnern an die Heimatorte der Vertriebenen aus dem Osten, die nach dem Krieg auch nach Lindorf kamen“, erklärt der Ortsvorsteher. Sie werden einen Platz auf dem neu zu gestaltenden Vorplatz auf der aktuellen Grünfläche neben dem Rathaus bekommen, der zeitnah entstehen soll. „Auch eine Stele mit unserer Lindorfer Amsel – einer Sage nach werden die Lindorfer auch ‚Amseln‘ genannt – und Bänke sind dort vorgesehen. Es soll ein Platz werden, auf dem man zum Beispiel nach Trauungen im Rathaus einen kleinen Empfang ausrichten kann“, beschreibt Alexander Forkl ein aktuelles Vorhaben.
Weitere Kinderbetreuungsplätze entstehen
Weiter geht der Spaziergang vorbei an der Kinderkrippe in der Reuderner Straße und der benachbarten evangelischen Kirche. „Das Krippen-Gebäude hat eine über 100-jährige Geschichte, es wurde 1897/1898 als Schulhaus erbaut und dient seit 1962 als Kindergarten“, erfährt man vom Ortsvorsteher. In Sachen Kinderbetreuung tut sich aktuell was in Lindorf: Zum Start des neuen Kindergartenjahrs im September soll der derzeit entstehende Anbau am Eichwiesen-Kindergarten in Betrieb gehen. „Hierhin werden dann die unter Dreijährigen umziehen“, so Alexander Forkl. Der Neubau biete dann insgesamt weitere Plätze für die unter und über Dreijährigen. Was mit dem alten Krippen-Gebäude nach dem Umzug geschehe, sei noch offen. Weiter geht es mit einem kurzen Abstecher zum Ortsrand, wo Alexander Forkl auf bisher erfolgte und aufgrund der Hanglage dringend notwendige Hochwasserschutzmaßnahmen verweist, vorbei an den gackernden Hühnern eines alteingesessenen landwirtschaftlichen Betriebs zum Bürgerhaus (erbaut 1984), das mitten im Wohngebiet liegt. Gemeinsam mit seinem großzügigen Vorplatz samt Brunnen mit Sitzgelegenheiten ist es sozusagen die Dorfmitte Lindorfs. Im Bürgerhaus als auch auf der Freifläche davor finden die unterschiedlichsten Angebote und Veranstaltungen der örtlichen Vereine statt, darunter KuLi (Kultur in Lindorf, Bürgerverein), der Adventsmarkt samt Adventssingen, das Maibaumaufstellen, die Schlepperfreunde feiern dort ihr Fest, musiziert wird vom Musikverein, der im kommenden Jahr seinen 100. Geburtstag mit mehreren Veranstaltungen begeht, und gesungen beim Liederkranz. Beliebt seien zudem das Lindorfer Wald- und Oktoberfest, zählt Alexander Forkl auf.
Im Backhaus wird der Ofen häufig angeheizt
Neben dem Dorfplatz am Bürgerhaus steht ein weiteres historisches Gebäude von 1851: das kleine Backhäusle, das rege von den Lindorfern genutzt wird, ob Vereine oder private Bäcker. Alexander Forkl zeigt auf den gut gefüllten Kalender im Backhaus und öffnet den großen Steinofen, dessen Steine erneuert wurden. Zum Abschluss des Rundgangs führt der Ortsvorsteher auf die Baustelle beim Eichwiesen-Kindergarten, wo derzeit der Anbau entsteht. Ansonsten gebe es derzeit keine größeren Bauprojekte im Ort. „Wir haben, was Baugebiete angeht, keine freien Außenflächen mehr. Wenn, dann geht es bei der Innenverdichtung noch weiter“, so Forkl.
Mit seinen rund 1500 Einwohnern hat der Kirchheimer Stadtteil Lindorf, umgeben von Streuobstwiesen, Feldern und Wald, selbst einen dörflichen Charakter. „Hier lässt es sich ruhig und gut leben, ich bin in Lindorf aufgewachsen. Wir liegen dafür in direkter Nachbarschaft zum größten Stadtteil Ötlingen, der Stadt Kirchheim selbst und sind nicht weit entfernt von Wendlingen und Nürtingen samt verkehrsgünstiger Anbindung an die Autobahn A 8 und die Bundesstraßen B 297 und B 313“, betont Alexander Forkl. Entsprechend sei die komplette Nahversorgung über kurze Wege erreichbar, ebenso wie sämtliche sonstige Einrichtungen, Freizeit- und Kulturangebote der größeren Orte.